Vorwarnung aus Ankara und Kairo: Was Hamas übersah, bevor Israel in Doha zuschlug

Vorwarnung aus Ankara und Kairo: Was Hamas übersah, bevor Israel in Doha zuschlug


Lange bevor israelische Kampfjets die politische Spitze der Hamas in Katar ins Visier nahmen, hatten Türkei und Ägypten dem Terrornetzwerk ein düsteres Signal gesendet. Doch statt Konsequenzen zu ziehen, setzten die Hamas-Funktionäre auf Selbstsicherheit – und zahlten in Doha den Preis.

Vorwarnung aus Ankara und Kairo: Was Hamas übersah, bevor Israel in Doha zuschlug

Der Angriff auf Doha, bei dem israelische Kampfjets gezielt die Führungsriege der Hamas attackierten, war kein plötzlicher Blitzschlag aus heiterem Himmel. Wie nun das Wall Street Journal enthüllt, hatten sowohl Ägypten als auch die Türkei schon Wochen zuvor eine Warnung übermittelt. Die Botschaft war vage, aber ernst: Die Hamas müsse die Sicherheitsvorkehrungen um ihre hochrangigen Treffen massiv erhöhen.

Statt sich in Bewegung zu setzen, hielten die politischen Köpfe der Terrororganisation an ihrer Routine fest. Zwischen Kairo, Istanbul und Doha pendelnd, hatten sie sich zuletzt in Katars Hauptstadt versammelt, um über die neue amerikanische Initiative für einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen zu beraten. Genau an diesem Ort, einem Gebäude in einem nördlichen Stadtteil von Doha, hatten dieselben Männer am 7. Oktober 2023 das Massaker an israelischen Zivilisten gefeiert.

Für Jerusalem war die Symbolik klar. Monate der Vorbereitung, Operationen in der Ferne – vom Anschlag auf den Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran bis hin zu Schlägen gegen Huthi-Stellungen in Jemen – hatten die israelische Armee auf die Fähigkeit getrimmt, auch auf 2.000 Kilometer Distanz präzise zuzuschlagen. Die Doha-Operation wurde mit modernster Langstreckenmunition ausgeführt, abgeschossen von Jets, die nicht einmal den sensiblen Luftraum der Golfstaaten überqueren mussten.

Laut amerikanischen Militärquellen informierte Israel das Pentagon wenige Minuten vor dem Angriff über den bevorstehenden Einsatz, ohne Details zu nennen. Die US-Offiziere folgten den Datenströmen der Raketenstarts – und schlossen selbst auf Doha als Ziel. Präsident Donald Trump wurde sofort in Kenntnis gesetzt, er ließ seinen Berater Steve Witkoff die Katarer warnen. Doch die Vorwarnung traf erst ein, als die israelischen Raketen schon auf Kurs waren.

Für Washington ist die Lage heikel. Katar wird seit Jahren stillschweigend von den USA als Gastgeber der Hamas-Spitze geduldet – mit dem Argument, man brauche Kanäle für Verhandlungen. Israel hat mit dem Schlag ein Tabu gebrochen: Zum ersten Mal griff es eine Terrorführung im Kernland eines befreundeten Golfstaates an und bekannte sich sofort zu dem Angriff. „Die Regeln ändern sich“, heißt es in Jerusalem.

Die Reaktionen im Nahen Osten zeigen, dass auch Ägypten und die Türkei ihre Rolle anders verstanden wissen wollen. Beide hatten Hamas nicht zufällig gewarnt, sondern wohl aus einem klaren Interesse heraus: Nicht in ihren Hauptstädten sollte ein israelischer Schlag die Stabilität erschüttern. Katar war der letzte sichere Hafen – und nun ist auch dieser verbrannt.

Ob die Hamas diesen Schlag politisch und organisatorisch übersteht, ist offen. Klar ist aber: Die Vorwarnung war da. Wer sie in Doha in den Wind schlug, vertraute zu sehr auf Schutz und Diplomatie. Israel hat dagegen gezeigt, dass es bereit ist, keine Rückzugsorte mehr zu akzeptieren – auch nicht in einer Hauptstadt, die bislang als unantastbar galt.


Autor: Redaktion
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Mittwoch, 10 September 2025

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