Messerangriff in Hotel bei Jerusalem: Zwei Verletzte, Täter festgenommenMesserangriff in Hotel bei Jerusalem: Zwei Verletzte, Täter festgenommen
Ein 42-jähriger Palästinenser aus Schuafat verletzte bei einem Messerangriff in einem Hotel in Kibbutz Tzuba zwei Menschen, einer von ihnen schwer. Nur durch das Eingreifen eines Zivilpolizisten und Gäste konnte ein Blutbad verhindert werden.
Ein schwerer Terroranschlag hat am Freitagmittag das idyllische Kibbutz Tzuba in den Jerusalemer Bergen erschüttert. In einem Hotelrestaurant stach ein 42-jähriger Palästinenser aus Schuafat auf Gäste ein. Ein 50-jähriger Mann wurde dabei schwer, ein 23-Jähriger mittelschwer verletzt. Nur durch das entschlossene Eingreifen eines zufällig anwesenden Polizisten und couragierter Zivilisten konnte Schlimmeres verhindert werden.
Täter war Hotelangestellter – und schon einschlägig vorbestraft

Der Attentäter, Basal Zalabani, war über eine externe Leiharbeitsfirma im Hotel beschäftigt und nutzte den Zugang, um aus der Küche ein Messer zu holen. Unter Rufen von „Allahu Akbar“ griff er die Gäste an. Zeugenaussagen zufolge handelt es sich um einen Mann mit einschlägigem Vorstrafenregister, der bereits vor zehn Jahren wegen nationalistisch motivierter Straftaten auffiel. Drei weitere Verdächtige wurden im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen.
Zivilcourage verhinderte Massaker
Ein nicht im Dienst befindlicher Polizist aus der Einheit MIMAR Negev, der sich zufällig bei einer Familienfeier im Hotel befand, schilderte dramatische Szenen: „Ich sah die Menschen fliehen, zog meine Waffe und rannte zum Ort des Geschehens. Ich entschied, den Terroristen mit bloßen Händen zu überwältigen, um keine Unbeteiligten zu gefährden.“ Gemeinsam mit Gästen brachte er den Attentäter zu Boden, legte ihm Handschellen an und leistete sofort Erste Hilfe bei den Verletzten.
Die Polizei teilte mit, dass starke Kräfte der Grenzpolizei im Gebiet im Einsatz seien. Vom Hotel hieß es, der Täter sei nicht Teil des eigenen Teams, sondern von einer Fremdfirma beschäftigt gewesen. „Wir arbeiten voll mit den Sicherheitskräften zusammen und unterstützen die Verletzten und ihre Familien“, hieß es in einer Erklärung.
Der Angriff reiht sich in eine Serie von Anschlägen in der Region ein. Erst kürzlich wurden bei einem Terroranschlag an der Kreuzung Ramot sechs Menschen ermordet. In der Folge führte die Armee eine Großoperation in den Dörfern Qatana und Qubeiba nahe Har Adar durch: Über 20 Verdächtige wurden festgenommen, Hunderte Gebäude durchsucht und zahlreiche Waffen sowie auch Fahnen der Terrororganisation Daesh beschlagnahmt.
Der Anschlag von Tzuba zeigt erneut: Der Terror erreicht selbst Orte, die bislang als friedlich galten. Dass ein Attentäter über Monate unbehelligt in einem Hotel arbeiten konnte, verdeutlicht die Dimension der Bedrohung – und die Notwendigkeit verschärfter Sicherheitskontrollen selbst in scheinbar unpolitischen Bereichen wie Tourismus und Gastronomie.
Autor: Redaktion
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Freitag, 12 September 2025