Netanyahu bestätigt Fehlschlag in Doha – doch Hamas bleibt das eigentliche HindernisNetanyahu bestätigt Fehlschlag in Doha – doch Hamas bleibt das eigentliche Hindernis
Benjamin Netanyahu räumt ein, dass das Attentat auf die Hamas-Führung in Doha gescheitert ist. Doch in seiner Botschaft macht er klar: Solange die Hamas in Katar unbehelligt agiert, bleibt sie das größte Hindernis für Frieden und die Freilassung der Geiseln.
Zum ersten Mal seit der israelischen Luftoperation in Doha hat Premierminister Benjamin Netanyahu öffentlich das Scheitern des Anschlags auf die Hamas-Spitze eingeräumt. In einem englischsprachigen Beitrag auf X erklärte er am Samstagabend: „Die terroristischen Führer der Hamas in Katar haben alle Waffenruhen blockiert, um den Krieg endlos zu verlängern. Wenn wir sie ausschalten, beseitigen wir das Haupthindernis für die Freilassung unserer Geiseln und das Ende des Krieges.“
Mit diesen Worten bestätigte Netanyahu, dass die Hauptziele der Operation – darunter Khalil al-Hayya, Khaled Mashaal und Zaher Jabarin – nicht getötet wurden. Schon zuvor hatte ein israelischer Regierungsvertreter gegenüber Channel 12 eingeräumt, dass allenfalls „ein oder zwei hochrangige Hamas-Leute“ getroffen worden sein könnten. Die Mehrzahl der Anführer habe den Angriff jedoch überlebt.
Zweifel an der Operation – und Hamas’ Propaganda
In Israel wird mittlerweile offen über die Gründe für das misslungene Attentat diskutiert. Zwei Erklärungen stehen im Raum: Entweder wurde ungeeignetes Präzisionsmaterial gegen das Ziel eingesetzt – oder die Hamas-Führung konnte sich im Moment des Angriffs in einen anderen Gebäudeteil zurückziehen.
Hamas selbst nutzt die Situation propagandistisch. Am Freitag ließ die Terrororganisation verlauten, dass Khalil al-Hayya den Angriff überlebt habe und wenig später sogar die Beerdigung seines Sohnes in Katar angeführt habe, der bei der Attacke ums Leben kam. Hamas-Sprecher Fawzi Barhoum bestätigte zudem, dass mehrere Angehörige hochrangiger Hamas-Funktionäre getötet worden seien – ein Hinweis darauf, dass das Ziel durchaus erkannt und getroffen wurde, wenn auch nicht mit der gewünschten Wirkung.
Barhoum stellte klar: „Die israelische Attacke ändert nichts an unseren Bedingungen für eine Waffenruhe im Krieg in Gaza.“ Damit wird deutlich, dass die Hamas weiterhin die Geiseln instrumentalisiert, um den Krieg nach eigenen Interessen zu verlängern.
Die internationale Dimension – und Katar als Schutzzone
Die gescheiterte Operation bringt Israel nicht nur militärisch in eine schwierige Lage. Diplomatisch sorgt sie für Spannungen mit den USA und Katar. Während die israelische Regierung darauf verweist, dass Hamas-Führer in Doha seit Monaten jede Annäherung blockieren, betont Katar seinen Anspruch, Vermittler im Geisel- und Waffenruheprozess zu sein.
Für Israel steht jedoch außer Frage: Die in Katar residierende Hamas-Führung denkt nicht an die Bevölkerung Gazas, sondern ausschließlich an die Sicherung ihrer eigenen Macht. Netanyahu brachte es in seinem Post auf den Punkt: „Den Menschen in Gaza ist es egal – den Terrorführern in Doha geht es nur darum, den Krieg zu verlängern.“
Auch wenn das Ziel der Operation verfehlt wurde, ist die Botschaft aus Jerusalem unmissverständlich. Israel sieht in der Hamas-Führung in Katar das größte Hindernis für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln. Der militärische Schlag mag gescheitert sein – politisch und moralisch unterstreicht er die zentrale Wahrheit: Frieden ist nicht möglich, solange Hamas-Führer unbehelligt im Luxus von Doha residieren und aus sicherer Distanz Terror gegen Israel orchestrieren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Samstag, 13 September 2025