Ein Marsch ohne Rückkehr: Israels Vorstoß ins Herz von Gaza

Ein Marsch ohne Rückkehr: Israels Vorstoß ins Herz von Gaza


Israels Armee rückt mit Wucht in die Stadt Gaza vor. Divisionen umzingeln das Zentrum, Luftschläge erschüttern die Hochhäuser, während Hunderttausende Zivilisten fliehen. Es ist der Beginn einer Operation, die die Herrschaft der Hamas beenden soll.

Ein Marsch ohne Rückkehr: Israels Vorstoß ins Herz von Gaza

Seit der Nacht auf Dienstag hat die israelische Armee ihre Präsenz im Zentrum von Gaza erheblich ausgeweitet. Der politische Beschluss lautet klar: Eroberung und vollständige Zerschlagung der Hamas-Infrastruktur in der Stadt. Kampfjets fliegen ununterbrochen Angriffe auf Ziele, die zuvor durch präzise Geheimdienstarbeit identifiziert wurden. Nach Einschätzung des Militärs befinden sich derzeit zwischen 2.000 und 2.500 schwerbewaffnete Terroristen in den Straßen und Tunneln, bereit, den Vormarsch der Truppen mit allen Mitteln zu bekämpfen.

Die Armee setzt dabei auf eine abgestufte und umfassende Operation. Bereits jetzt halten die Soldaten rund 40 Prozent des Stadtgebiets. In den letzten Tagen wurden Dutzende Hochhäuser gesprengt, die Hamas als Kommandozentralen, Waffenlager und Tunnelausgänge missbrauchte. Ganze Stadtteile wie Sajaiya, Schadschaija und Zaytun sind Schauplätze intensiver Kämpfe gewesen, bevor sich die Operation ins Zentrum verlagerte.

Das militärische Konzept ist klar: Ein Zusammenspiel mehrerer Divisionen – die 98., 162. und bald auch die 36. – soll die Stadt von allen Seiten einkreisen. Unterstützt werden sie von der 99. Division im Norden und der Gaza-Division im Süden. Damit entsteht eine Zange, die der Hamas kaum noch Ausweichmöglichkeiten lässt. Parallel dazu wird die Bevölkerung aufgefordert, sich nach Süden zu begeben. Mehr als 350.000 Zivilisten sollen bereits geflohen sein, doch Hamas versucht, viele unter Androhungen zurückzuhalten und sie als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Israel hat für diese Phase der Operation einen gewaltigen Personalaufwand mobilisiert. Insgesamt werden bis zu 130.000 Reservisten in der Region im Einsatz sein. Allein 70.000 sind bereits aktiviert worden, weitere 60.000 stehen bereit. Die Einsatzbereitschaft ist hoch, die Motivation außergewöhnlich – ein Signal der israelischen Gesellschaft, die hinter der Entscheidung steht, Gaza von der Herrschaft der Hamas zu befreien.

Gleichzeitig läuft eine humanitäre Offensive. Israel hat im südlichen Gaza ein großes Gebiet als Zufluchtsort markiert. Dort wurden bislang 20.000 Zelte errichtet, dazu mobile Krankenhäuser, Medikamente, Lebensmittel und Wasser geliefert. Die militärische Härte gegen die Hamas geht somit Hand in Hand mit einem Versuch, die Zivilbevölkerung zu schützen und ihre elementarsten Bedürfnisse zu sichern.

Die Kämpfe selbst sind hart und verlustreich. Der Häuserkampf in dicht bebauten Straßen gilt als eine der schwierigsten Herausforderungen für jede Armee. Doch die israelischen Streitkräfte haben aus vergangenen Operationen gelernt. Mit systematischer Aufklärung, Luftunterstützung und einer schrittweisen Bodenbewegung soll das Risiko für die Soldaten so gering wie möglich gehalten werden. Ein hochrangiger Offizier beschreibt die Luftschläge der letzten Nacht als „von hoher Intensität und strategischer Bedeutung“. Sie bereiten das Terrain für die Infanterie vor.

Dennoch bleibt die Lage angespannt. Hamas versucht, mit gezielten Drohungen, Propaganda und Terrorangriffen auf verbleibende Zivilisten Druck aufzubauen. Doch der Aufruf von Armeesprecher Avichai Adraee auf Arabisch macht deutlich, wohin die Reise geht: „Die Stadt Gaza ist ein gefährlicher Kampfbereich. Wer bleibt, gefährdet sich und seine Familie. Verlasst die Stadt, wie es bereits Zehntausende getan haben.“

Der Vormarsch in die Stadt Gaza markiert nicht nur eine neue militärische Phase, sondern auch eine politische Botschaft. Nach Jahren, in denen Israel Angriffe der Hamas mit begrenzten Gegenaktionen beantwortete, ist nun eine Entscheidung gefallen: Diese Terrorherrschaft im Herzen des Gazastreifens soll nicht länger Bestand haben.

Ob die Operation Tage oder Wochen dauern wird, ist offen. Sicher ist nur: Es handelt sich um die größte Bodenoffensive Israels seit Jahrzehnten – getragen von dem Ziel, Hamas dort zu zerschlagen, wo sie am tiefsten verwurzelt ist. Für die Menschen in Israel bedeutet das Hoffnung auf Sicherheit. Für die Terroristen in Gaza bedeutet es das Ende eines Systems, das auf Angst, Unterdrückung und Gewalt aufgebaut war.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Dienstag, 16 September 2025

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