Erdoğans Bühne, Londons Illusion: Warum die Anerkennung Palästinas die Gewalt nicht beendetErdoğans Bühne, Londons Illusion: Warum die Anerkennung Palästinas die Gewalt nicht beendet
Während Recep Tayyip Erdoğan sich vor der UNO als Ankläger Israels inszeniert, ringt Großbritannien mit der Frage, ob es Palästina anerkennen soll. Zwei unterschiedliche Rollen – doch beide nähren eine Illusion: Dass Symbolpolitik den Nahostkonflikt lösen könnte. Die Realität spricht eine andere Sprache.
Der türkische Präsident hat seine Linie längst gewählt. In New York will Erdoğan Israel öffentlich für „Massaker“ verantwortlich machen und zugleich die Anerkennung eines palästinensischen Staates als vermeintlichen Weg zum Frieden propagieren. Doch hinter den großen Worten verbirgt sich eine altbekannte Agenda: Wer Israel dämonisiert, stärkt nicht Frieden und Ausgleich, sondern die Hamas. Dass Erdoğan gleichzeitig Gespräche mit Donald Trump über Handel und Verteidigung plant, zeigt, wie sehr er zwischen moralischer Empörung und knallharten Machtinteressen laviert. Auch das angekündigte Treffen mit Syriens Machthaber Ahmed al-Sharaa dient weniger den Palästinensern als der Selbstdarstellung eines „regionalen Vermittlers“, der in Wahrheit seit Jahren Öl ins Feuer gießt.
London hingegen spricht leiser, aber nicht weniger gefährlich. Außenminister David Lammy räumt ein, dass eine Anerkennung Palästinas keinen Staat „über Nacht“ erschafft. Und doch bereitet Premierminister Keir Starmer den Boden für einen solchen Schritt – angeblich, um die „Zwei-Staaten-Lösung“ am Leben zu halten. Im Juli verknüpfte er die Anerkennung mit Bedingungen: Waffenstillstand mit der Hamas, mehr humanitäre Hilfe, keine Annexion und eine klare Friedensperspektive. Keine dieser Voraussetzungen ist erfüllt. Die Hamas hält Geiseln, schießt Raketen und verkündet offen, dass ihr Ziel die Zerstörung Israels bleibt.
Anerkennung ohne Partner ist ein Freibrief für Terror
Die entscheidende Frage lautet: Wer soll eigentlich der Partner eines anerkannten Staates sein? Die Hamas, die Israel auslöschen will? Oder die Fatah, die jedes ernsthafte Angebot zur Staatsgründung ausgeschlagen hat? Seit Jahrzehnten wurde ein palästinensischer Staat wiederholt abgelehnt, weil er mit Kompromissen verbunden gewesen wäre. Wer heute dennoch symbolisch anerkennt, tut nichts anderes, als Gewalt zu belohnen und Terror zu legitimieren.
Erdoğan benutzt die Palästinenser als rhetorisches Werkzeug, um sich als „Anwalt der Entrechteten“ zu profilieren, während er zugleich Islamisten von Gaza bis Katar politische Rückendeckung gibt. London dagegen kleidet eine politische Geste in den Mantel vermeintlicher Realpolitik. Doch beide Ansätze laufen auf dasselbe hinaus: Israel wird geschwächt, die Hamas gestärkt, und die Illusion eines Friedensprozesses übertüncht die blutige Realität.
Frieden braucht mehr als Resolutionen
Ein echter Frieden kann nicht durch Resolutionen oder symbolische Anerkennungen entstehen. Er erfordert klare Sicherheitsgarantien für Israel, eine Entwaffnung terroristischer Gruppen und die Bereitschaft, jüdisches Leben im Nahen Osten nicht nur zu dulden, sondern als selbstverständlich anzuerkennen. Alles andere ist Täuschung – und öffnet den Weg für weitere Gewaltwellen.
Autor: Redaktion
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Sonntag, 21 September 2025