Hamas jubelt, Ramallah zittert: Warum die internationale Anerkennung Palästinas ein Pyrrhussieg ist

Hamas jubelt, Ramallah zittert: Warum die internationale Anerkennung Palästinas ein Pyrrhussieg ist


Großbritannien, Kanada und Australien feiern ihre „historische Entscheidung“ – Hamas triumphiert, Abbas klammert sich an Phrasen, während in Ramallah die Angst vor israelischen Sanktionen wächst. Die Anerkennung ist Symbolpolitik, die Frieden nicht näher-, sondern weiter wegbringt.

Hamas jubelt, Ramallah zittert: Warum die internationale Anerkennung Palästinas ein Pyrrhussieg ist

Die Welle der Jubelmeldungen ließ nicht lange auf sich warten. Kaum hatten Großbritannien, Kanada und Australien ihre Anerkennung eines palästinensischen Staates erklärt, überschlug sich die arabische Welt mit Gratulationen. Mahmoud Abbas sprach von einem „wichtigen und notwendigen Schritt“, Hamas von einer „historischen Wegmarke“. Doch während in Gaza und Beirut gefeiert wird, herrscht in Ramallah hinter verschlossenen Türen Nervosität. Denn die Palästinensische Autonomiebehörde weiß, dass auf jedes diplomatische Feuerwerk auch eine politische Rechnung folgt – diesmal aus Jerusalem.

Hamas wittert Triumph

Für Hamas ist die Anerkennung ein Propagandasieg. Ihre Erklärung sprach von einem „Meilenstein im jahrzehntelangen Kampf unseres Volkes“. Wer zwischen den Zeilen liest, erkennt: Gemeint ist nicht der Aufbau friedlicher Staatlichkeit, sondern die internationale Legitimation ihres „Widerstands“. Dass eine Terrororganisation, die den 7. Oktober als „großen Sieg“ feiert, in denselben Atemzügen die westliche Anerkennung vereinnahmt, zeigt, wie gefährlich diese Symbolpolitik ist.

Abbas im Schatten seiner eigenen Charta

Mahmoud Abbas wiederum bemühte sich, den Schritt als Fortschritt zur Zwei-Staaten-Lösung zu verkaufen. Doch die Realität bleibt: Seine Fatah-Partei hat die berüchtigte PLO-Charta, die Israels Existenz leugnet, nie widerrufen. Alle Versprechen von „Frieden und Nachbarschaft“ wirken deshalb wie hohle Phrasen. Abbas weiß, dass Israel die Anerkennung nicht als Friedenssignal, sondern als Belohnung für Terror und Unnachgiebigkeit versteht. Umso größer die Angst in Ramallah vor neuen Strafmaßnahmen: eingefrorene Steuergelder, Einreisesperren für Funktionäre, erweiterte Bauprojekte Israels in Judäa und Samaria.

Arabische Staaten: laute Worte, leise Verantwortung

In Amman, Beirut und Riad überschlagen sich Politiker mit Lob. Jordanien nennt die Entscheidung „im Einklang mit dem internationalen Willen“, der libanesische Premier erklärt, es gebe „keine Stabilität ohne palästinensischen Staat“. Selbst Saudi-Arabien präsentiert sich als künftige Schutzmacht einer Palästina-Lösung. Doch bemerkenswert ist, was alle gemeinsam meiden: die Frage nach den realen Strukturen. Wer soll diesen Staat tragen? Mit welchem Sicherheitsapparat? Mit welchen Gesetzen? Dass niemand im arabischen Raum darauf eine Antwort hat, verrät die Schwäche hinter der Rhetorik.

Ein Pyrrhussieg für Ramallah

Für die Autonomiebehörde ist die Anerkennung doppelgesichtig. Öffentlich feiert man, intern fürchtet man den Preis. Denn Israel hat mehrfach klargemacht: Jede internationale Vorwegnahme einer Lösung ohne Verhandlungen wird als feindlicher Akt verstanden. Schon heute ächzt die PA unter Finanzkürzungen und Legitimationskrisen. Neue Sanktionen könnten ihr das Rückgrat brechen – und den einzigen realen Verlierer dieser Anerkennungswelle benennen: nicht Israel, sondern Ramallah selbst.

Ein Schritt weiter weg vom Frieden

Die Entscheidung Londons, Ottawas und Canberras mag als moralische Geste verkauft werden. Doch sie stärkt in Wahrheit jene Kräfte, die keinen Frieden wollen: Hamas, die in der Anerkennung Bestätigung für ihren Terror sieht, und Abbas, der den Westen seit Jahren mit falschen Versprechen über Reformen hinhält. Der „Staat Palästina“ existiert auf dem Papier, doch seine politischen Führer bleiben dieselben, deren Programme Israels Vernichtung propagieren.

Die Folgen sind absehbar: Mehr Illusionen im Westen, mehr Härte aus Jerusalem, mehr Radikalisierung in Gaza. Wer heute jubelt, feiert einen Pyrrhussieg. Denn Frieden wächst nicht auf Anerkennungspapieren, sondern auf Ehrlichkeit – und die fehlt in Ramallah wie in Gaza bis heute.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 21 September 2025

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