Raketenfunde in Judäa und Samaria: Neue Bedrohung für Israels Kernland

Raketenfunde in Judäa und Samaria: Neue Bedrohung für Israels Kernland


In Tulkarm entdeckte die Armee erneut eine Rakete – nicht die erste in den letzten Wochen. Was lange undenkbar schien, nimmt Gestalt an: Terrorzellen versuchen, die Waffe des Gazakrieges in das Herz von Judäa und Samaria zu verlagern.

Raketenfunde in Judäa und Samaria: Neue Bedrohung für Israels Kernland

In Tulkarm stießen israelische Sicherheitskräfte auf eine Rakete, die offenbar für den Abschuss vorbereitet war. Sprengstoffexperten der Grenzpolizei entschärften das Geschoss, während Soldaten das Gelände absicherten. Wie lange die Rakete bereits dort lag und ob ein Startversuch misslungen war, ist noch unklar. Doch allein die Tatsache, dass sie existiert, verändert die sicherheitspolitische Realität.

Vom Schusswaffenanschlag zur Raketenproduktion

Bisher galt es als Gewissheit, dass die „Raketenfront“ Israels auf Gaza beschränkt ist, mitunter auch auf die Hisbollah im Norden. In Judäa und Samaria, wo Terroranschläge meist mit Messern, Schusswaffen oder Sprengfallen verübt wurden, schien die technische Hürde für Raketen zu hoch. Doch seit einigen Monaten häufen sich die Funde. Erst vor wenigen Wochen vereitelten Armee, Schin Bet und Spezialeinheiten bei Ramallah einen Abschussversuch. Drei Terroristen wurden gefasst, die offenbar in einer improvisierten Werkstatt Raketen gebaut hatten.

Im Zuge der Razzia stießen die Sicherheitskräfte auf ein ganzes Arsenal: Dutzende Rohre, Sprengsätze, fertige Sprengköpfe. Zwei Raketen waren bereits startklar, nur der Zünder fehlte. Offiziell hieß es damals, es handele sich um „primitive Modelle ohne standardisierten Sprengkopf“. Später stellte sich heraus, dass sehr wohl Sprengstoff eingebaut war. Der Übergang vom Experiment zur akuten Bedrohung ist also bereits erfolgt.

Die Handschrift von Hamas und Iran

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich nicht um isolierte Bastelversuche handelt, sondern um eine geplante Strategie. Hamas-Zellen in Judäa und Samaria erhalten offenbar technisches Know-how aus Gaza und Libanon. Der Iran liefert Baupläne und teilweise auch Material. Ziel ist es, Israel an einer weiteren Front zu bedrohen: nicht nur aus dem Gazastreifen oder dem Norden, sondern auch mitten aus dem dicht besiedelten Westjordanland. Raketen, die von Tulkarm oder Ramallah abgefeuert würden, könnten nicht nur Siedlungen, sondern auch Tel Aviv, Netanja oder Jerusalem erreichen – binnen Sekunden.

Damit würde sich das Bedrohungsszenario, das Israel seit Jahren aus Gaza kennt, dramatisch ausweiten. Der Unterschied: In Judäa und Samaria leben über zwei Millionen Palästinenser unter teils loser Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde. Sicherheitsbarrieren existieren, doch die räumliche Nähe zu Israels Kerngebiet macht jeden Raketenfund zu einer potenziellen Katastrophe.

Armee unter Druck

Der gleichzeitige Bericht über einen schwer verletzten Soldaten der Givati-Spezialeinheit im Norden des Gazastreifens verdeutlicht: Israel kämpft derzeit an mehreren Fronten. Während im Süden Häuserkämpfe gegen Hamas-Banden toben, müssen die Streitkräfte in Judäa und Samaria eine ganz andere Art von Bedrohung eindämmen – die stille Verwandlung der Region in eine Raketenbasis.

Für die IDF ist klar: Jede Werkstatt, jede Maschine zur Rohrproduktion, jeder Sprengsatz muss aufgespürt und zerstört werden, bevor er einsatzfähig wird. Deshalb sind die jüngsten Operationen so massiv. Bei einer Razzia in der Nähe von Ramallah wurden neben fertigen Raketen auch eine komplette Drehmaschine, Sprengstofflager und dutzende improvisierte Sprengkörper entdeckt. Die Sicherheitskräfte umstellten das Gebäude, eröffneten das Feuer, und die drei Terroristen ergaben sich schließlich.

 

Der Fall Tulkarm wird von den Behörden untersucht, aber eines steht bereits fest: Israel muss schneller reagieren, als die Terroristen konstruieren. Der Kampf um die Sicherheit des Kernlandes wird nicht nur im Gazastreifen entschieden, sondern auch in den Städten und Dörfern nördlich von Jerusalem und östlich von Netanja.

Die Raketenfunde in Judäa und Samaria zeigen, dass Antisemitismus und Terror nie in einer Region eingeschlossen bleiben. Sie suchen sich neue Wege – und finden sie, wenn man nicht wachsam ist. Der 7. Oktober hat gelehrt, was geschieht, wenn Warnzeichen ignoriert werden. Ein zweites Versagen darf sich Israel nicht leisten.


Autor: Redaktion
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Mittwoch, 24 September 2025

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