Washington erwartet schwieriges Gespräch: Trump will Netanjahu auf Kurs bringenWashington erwartet schwieriges Gespräch: Trump will Netanjahu auf Kurs bringen
Am Montag treffen sich Premierminister Netanjahu und Präsident Trump in Washington. Erwartet wird, dass Trump klare Forderungen zum weiteren Vorgehen in Gaza stellt.
Die Generaldebatte der Vereinten Nationen hat schon oft starke Worte hervorgebracht. Doch selten war sie so aufgeladen wie in diesen Tagen. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach in New York über Terror, Geiseln und die Schwäche des Westens. Parallel bereitet US-Präsident Donald Trump ein Treffen mit ihm vor – und lässt durchblicken, dass er klare Forderungen an Israel stellen wird: ein Ende des Krieges, ein Zeitplan, internationale Kontrolle für Gaza.
Insider in Washington berichten, Trump wolle Netanjahu kommende Woche einen konkreten Plan auf den Tisch legen. Das Herzstück: Innerhalb von 48 Stunden sollen alle Geiseln freikommen. Israel soll sich schrittweise aus Gaza zurückziehen. Die Macht in der Enklave soll von Hamas auf eine internationale Übergangsverwaltung übergehen, die später in eine palästinensische Kommission mündet. Eine Anerkennung eines Palästinenserstaates ist nicht vorgesehen – doch der Gedanke, dass Israel künftig nicht mehr frei über Gaza entscheiden könnte, löst in Jerusalem tiefe Skepsis aus.
Trump selbst betont Optimismus. In seinen Worten klingt die Zuversicht, dass ein Deal „sehr nahe“ sei. Doch in Jerusalem herrscht Ernüchterung: Netanjahu hatte nie ein Interesse daran, Verantwortung für Gaza abzugeben, solange Hamas noch existiert. Ein Waffenstillstand ohne völlige Entmachtung der Terrororganisation gilt ihm als Kapitulation.
Vor der UNO-Generalversammlung ging Netanjahu in die Offensive. Er stellte klar: „Wenn Hamas unseren Forderungen nachkommt, kann die Kriegshandlung sofort enden.“ Doch diese Forderungen sind eindeutig: vollständige Demilitarisierung, israelische Sicherheitskontrolle und eine zivile Verwaltung ohne Terrorbeteiligung.
Mit einem beispiellosen Schritt ließ Israel Netanjahus Worte live an die Grenze zu Gaza und teilweise in die Enklave selbst übertragen. Für die Geiseln war es ein Signal: „Wir haben euch nicht vergessen.“ Gleichzeitig hielt er den Delegierten im Saal einen QR-Code entgegen – ein Verweis auf die grausamen Bilder des 7. Oktober. Wer sie scannt, sieht die Realität, die Hamas hervorgebracht hat. Es war ein Akt der Konfrontation: Die Welt sollte sich der eigenen Verdrängung stellen.
Besonders scharf griff Netanjahu die Entscheidung westlicher Länder an, Palästina anzuerkennen – allen voran Frankreich, Großbritannien und Spanien. „Ihr habt das getan, während die Schreie aus den Massengräbern noch nicht verhallt waren“, sagte er. Für Israel ist das Verrat: Statt Terror zu ächten, werde er belohnt. Dass westliche Delegierte schweigend im Saal blieben, machte die Szene noch bedrückender.
Derweil zeigt sich in Europa eine paradoxe Haltung: Menschenrechte werden beschworen, doch wenn es um Israels Überlebenskampf geht, wiegt das Kalkül schwerer. Netanjahus Worte waren ein Schlag ins Gesicht derer, die glauben, man könne mit Lippenbekenntnissen beiden Seiten gerecht werden.
Noch während seiner Rede verließen Delegierte mehrerer Staaten demonstrativ den Saal – unter ihnen Vertreter des Iran, Syriens, Jemens, Venezuelas und Kubas. In Jerusalem wertete man dies als unfreiwillige Enthüllung: Wer den Raum verlässt, wenn die Namen von Geiseln vorgelesen werden, stellt sich damit sichtbar auf die Seite der Terroristen.
Für Israel ist der kommende Montag mehr als ein diplomatisches Treffen. Es ist die Frage, ob Washington bereit ist, Israels Kampf gegen Hamas wirklich als gemeinsamen Kampf zu sehen – oder ob geopolitische Kompromisse schwerer wiegen. Trump will ein Ende, Netanjahu warnt: Ein Ende ohne Sieg bedeutet, dass die Saat des nächsten Krieges schon gelegt ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Samstag, 27 September 2025