Geheimdienst enthüllt: Nach dem Pager-Schlag zog sich Nasrallah in einen iranischen Bunker zurück — und zahlte den PreisGeheimdienst enthüllt: Nach dem Pager-Schlag zog sich Nasrallah in einen iranischen Bunker zurück — und zahlte den Preis
Israelische Aufklärung legt offen, wie Hassan Nasrallah in ein unterirdisches Refugium floh, dort Kommandos plante und schließlich durch präzise gesammelte Informationen identifiziert wurde. Ein Jahr später steht die Region vor den Folgen dieser Entscheidung.
Hassan Nasrallahs Ende war nicht nur das Ende einer Figur, sondern ein Wendepunkt für eine ganze Region. Nach den Anschlägen gegen die militärische Führung der Organisation, namentlich dem Tod des Operativchefs Ibrahim Aqil, zog Nasrallah sich nicht ins Freie zurück, sondern suchte Schutz in einer unterirdischen Kommandozentrale in Beiruts Süden. Nach Angaben des israelischen Nachrichtendienstes handelte es sich um eine Anlage, deren Planung und Ausrüstung iranische Technik und Abschirmungsmaßnahmen einschlossen. Die Annahme, dass Tiefe und Isolierung Schutz verschafften, erwies sich als Trugschluss.
Die Wirkung jener Monate lässt sich nicht allein in Schlagzeilen messen. Während Nasrallah versuchte, Strukturen zu stabilisieren und Vergeltungspläne zu schmieden, operierten israelische Aufklärer konsequent. Kommunikationsspuren, Bewegungsmuster und bauliche Eigenarten der Anlage ergaben über die Zeit ein klares Lagebild. Dieses präzise, sukzessive zusammengetragene Bild war die Grundlage für die Entscheidung, das Ziel punktgenau zu treffen. Es war kein Zufallsangriff, sondern das Ergebnis von Jahren systematischer Beobachtung.
Am 27. September 2024 um 18:21 Uhr setzte die israelische Luftwaffe einen koordinierten Angriff auf die unterirdische Basis in Dahiya um; 83 präzisionsgelenkte Bomben wurden gleichzeitig eingesetzt. Die Folge war die Tötung von Nasrallah sowie hochrangiger Kommandeure, darunter Ali Karaki. Die unmittelbare Botschaft war eindeutig: Auch vermeintlich sichere Rückzugsräume sind angreifbar, wenn ihnen langfristige, akribische Aufklärung gegenübersteht.
Diese Handlung wirft Fragen auf, die nicht nur taktischer Natur sind. Israel rechtfertigt das Vorgehen mit dem Ziel, eine bewaffnete Organisation in ihrer Handlungsfähigkeit zu treffen, die Kommandostrukturen mitten in einem dicht besiedelten Gebiet betrieb. Von israelischer Warte ist das kein bloßer Schlag, sondern ein Akt der Selbstverteidigung gegen eine anhaltende Bedrohung. Gleichzeitig sind die zivilen Kosten und die politischen Folgen real und schmerzhaft: Familien trauern, Beirut trägt Narben, die innenpolitische Lage im Libanon verschärft sich.
Aus israelischer Perspektive war der Erfolg präziser Aufklärung und militärischer Entschlossenheit offensichtlich. Doch der Sieg ist zugleich ein Prüfstein: Die Beseitigung einer Leitfigur beendet nicht automatisch die Gefahr. Netze passen sich an; Nachrückende füllen Machtvakanzen. Daher stellt sich die strategische Frage nüchtern und drängend: Wie lassen sich operative Erfolge in nachhaltige Sicherheit verwandeln, ohne neue Zyklen der Gewalt zu entfachen?
Die Entscheidung, sich in einem iranisch unterstützten Untergrundrefugium zu verbarrikadieren, offenbart eine paradoxe Logik. Schutz und Abgeschiedenheit sollten Bewahrung bieten, doch sie machten Nasrallah zum planbaren Ziel. Wer Verantwortung für eine bewaffnete Struktur trägt, setzt damit zugleich die Heimatbevölkerung unter Druck und riskiert, dass Schutzräume zu Zielen werden. Diese moralische wie strategische Verantwortung darf nicht ausgeblendet werden — sie ist Teil der Beurteilung dessen, was in jenen Tagen geschehen ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Hisbollah
Sonntag, 28 September 2025