Hamas stellt Bedingungen: Geiseln nur gegen israelischen Rückzug – kein Interesse an FriedenHamas stellt Bedingungen: Geiseln nur gegen israelischen Rückzug – kein Interesse an Frieden
Ein hochrangiger Hamas-Sprecher hat am Montag in einem Interview mit dem katarischen Sender Al-Arabi klargestellt, dass die Freilassung israelischer Geiseln ausschließlich im Rahmen eines umfassenden Abkommens erfolgen werde – verbunden mit einem Ende des Krieges und einem vollständigen Rückzug Israels aus Gaza.
Taher al-Nunu, Berater der Hamas-Führung, erklärte: „Wir sind ernsthaft an einer Freilassung der Gefangenen interessiert, aber nur im Rahmen einer Vereinbarung, die den Krieg beendet und den Abzug der Besatzungstruppen garantiert.“ Damit machte er deutlich, dass Hamas die Geiseln weiterhin als Faustpfand in einem politischen Erpressungsspiel benutzt.
Gleichzeitig wies al-Nunu darauf hin, Hamas habe bislang keine offizielle Fassung der von US-Präsident Donald Trump präsentierten „21-Punkte-Initiative“ erhalten. „Wir waren an den Verhandlungen nicht beteiligt und haben die amerikanische Initiative nicht bekommen“, sagte er.
Die Hamas knüpft ihre Bereitschaft zu einer Waffenruhe zudem an weitreichende politische Forderungen: Ein dauerhaftes Schweigen der Waffen solle an die Gründung eines palästinensischen Staates gekoppelt werden. Parallel signalisierte die Organisation Zustimmung zu einem ägyptischen Vorschlag, eine „technokratische Verwaltung“ für Gaza einzusetzen – allerdings nur, solange dies nicht den Machtanspruch der Hamas infrage stellt.
Die Botschaft ist eindeutig: Von einem humanitären Entgegenkommen kann keine Rede sein. Hamas spricht von „Jahren des Waffenstillstands“, macht diesen aber von Bedingungen abhängig, die faktisch die Anerkennung ihrer Herrschaft und das Festschreiben ihrer bewaffneten Strukturen bedeuten würden. Für Israel wäre das keine Grundlage für Frieden, sondern die Legitimierung eines Terrorsystems, das sich mit jedem Jahr der Ruhe weiter rüsten würde.
Dass Hamas gleichzeitig die Freilassung der noch immer verschleppten Israelis an den Rückzug Israels koppelt, zeigt die ganze Zynik: Menschenleben sind für sie ein politisches Druckmittel – keine moralische Verpflichtung.
Die israelische Regierung hat wiederholt betont, dass Geiseln nicht Teil eines politischen Kuhhandels sein dürfen. Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte jüngst in Washington, Israel sei verpflichtet, „alle Geiseln zurückzubringen – ohne Preisgabe der eigenen Sicherheit“.
Das Interview aus Katar verdeutlicht, wie Hamas die Lage interpretiert: nicht als Chance auf Verständigung, sondern als Möglichkeit, internationale Initiativen zu verzögern, ihre Macht zu sichern und Israel maximal unter Druck zu setzen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Montag, 29 September 2025