Katar bremst die Euphorie: „Trumps Plan wirft Fragen auf, die nur durch Verhandlungen zu klären sind“

Katar bremst die Euphorie: „Trumps Plan wirft Fragen auf, die nur durch Verhandlungen zu klären sind“


Die Euphorie über den neuen Vorschlag aus Washington währte nur kurz. Katar signalisiert, dass Donald Trumps Friedensplan zwar auf dem Papier die Beendigung der Kämpfe in Gaza vorsieht, doch in der Realität bleiben entscheidende Fragen offen

Katar bremst die Euphorie: „Trumps Plan wirft Fragen auf, die nur durch Verhandlungen zu klären sind“

Die Stellungnahme des katarischen Ministerpräsidenten macht deutlich: Selbst dort, wo die arabische Welt dem Plan zustimmt, fehlt es an Klarheit und Verbindlichkeit. Israels Regierung tut deshalb gut daran, nicht auf schöne Worte hereinzufallen, sondern handfeste Garantien einzufordern. Denn Israel hat die Erfahrung gemacht, dass jede unklare Formulierung von Terrororganisationen sofort ausgenutzt wird.


Die Forderung Katars nach weiteren „Klarstellungen“ klingt diplomatisch, doch sie zeigt: Selbst die Befürworter des Plans scheuen davor zurück, Hamas klare Grenzen zu setzen. Für Israel ist genau das der Kernpunkt. Kein Abkommen kann Bestand haben, solange nicht gewährleistet ist, dass Hamas und andere Terrorgruppen dauerhaft entwaffnet, Waffenlieferungen unterbunden und Terrorinfrastruktur zerstört wird. Alles andere wäre eine Wiederholung früherer Fehler, die Israel bereits schmerzhaft bezahlt hat – sei es in Oslo, im Abzug aus Gaza oder bei den gescheiterten Abmachungen mit der Hisbollah.


Premierminister Netanjahu entschuldigte sich bei Katar für eine militärische Operation in Doha. Doch was aus israelischer Sicht zählt, ist nicht eine formale Geste, sondern die tatsächliche Einhaltung von Sicherheitszusagen. Israel kann sich nicht leisten, auf das gute Wort Katars oder gar der Hamas zu vertrauen. Nur klare, überprüfbare Mechanismen bieten die notwendige Sicherheit.


Acht arabische und muslimische Staaten begrüßten die Initiative Trumps. Doch auch hier gilt: Solange diese Unterstützung nicht in konkrete Verpflichtungen mündet – beim Wiederaufbau, bei der Kontrolle von Grenzübergängen, bei der Unterbindung von Terrorfinanzierung – bleibt sie symbolisch. Israel darf sich nicht mit warmen Worten zufriedengeben.


Während Hamas vorsichtig signalisiert, die Initiative zu „prüfen“, lehnt der Islamische Dschihad sie kategorisch ab. Das ist ein Alarmsignal. Wer in Israel glaubt, mit vagen Versprechen eine stabile Lösung zu schaffen, täuscht sich. Solange die palästinensische Seite gespalten ist, droht jedes Abkommen an der Realität der Gewalt zu scheitern.


Jerusalem muss klarstellen: Frieden ist nur möglich, wenn die Terrorgefahr dauerhaft gebannt wird. Das bedeutet, dass jede Vereinbarung konkrete, international abgesicherte Kontrollmechanismen enthalten muss – ohne Ausnahmen und ohne Schlupflöcher. Israel hat wiederholt bewiesen, dass es bereit ist, mutige Schritte für den Frieden zu gehen. Aber ebenso hat die Geschichte gezeigt, dass jeder Rückzug ohne Sicherheitsgarantien neues Blutvergießen nach sich zieht.


Der Trump-Plan eröffnet Chancen, doch seine Tauglichkeit wird sich daran messen, ob er Israels Sicherheitsinteressen respektiert und Terrorgruppen effektiv entmachtet. Katar mag zur Vorsicht mahnen – Israel aber muss darauf bestehen, dass diese Vorsicht nicht auf seine Kosten geht. Frieden wird es nur geben, wenn das Recht des jüdischen Staates auf Sicherheit nicht verhandelbar ist.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Kremlin.ru, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79722338


Dienstag, 30 September 2025

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