Provokation am höchsten Feiertag: Israel bereitet sich mit 600 Polizisten und Sondergericht auf „Flottille der Freiheit“ vor

Provokation am höchsten Feiertag: Israel bereitet sich mit 600 Polizisten und Sondergericht auf „Flottille der Freiheit“ vor


Fast 50 Schiffe mit hunderten pro-palästinensischen Aktivisten wollen ausgerechnet am Jom Kippur nach Israel. Unter ihnen auch Abgeordnete und Prominente wie Greta Thunberg. Polizei, Armee und Gesundheitswesen rüsten sich für Provokationen, Gewalt – und ein mögliches internationales Nachspiel.

Provokation am höchsten Feiertag: Israel bereitet sich mit 600 Polizisten und Sondergericht auf „Flottille der Freiheit“ vor

Es ist ein Szenario, das Erinnerungen an die „Mavi Marmara“ von 2010 wachruft – und doch in einer neuen Dimension: Am höchsten jüdischen Feiertag, dem Jom Kippur, soll die sogenannte „Flottille der Freiheit“ in israelische Gewässer eindringen. Knapp 50 Schiffe mit rund 600 Aktivisten aus aller Welt, unter ihnen Parlamentarier und international bekannte Persönlichkeiten, haben Kurs auf Gaza gesetzt. Was als humanitäre Aktion getarnt ist, trägt den Charakter einer politischen Provokation, die von Israel ein kalkuliertes Schauspiel der Eskalation erzwingen soll.

Die israelischen Sicherheitskräfte haben deshalb einen beispiellosen Einsatz vorbereitet. Polizeichef Dani Levy genehmigte am Montagabend das operative Konzept: Rund 600 Polizisten aus Spezialeinheiten wie Grenzpolizei, Yasam und weiteren Eliteverbänden werden im Süden stationiert. Unterstützt wird die Polizei von der Marine, die die Flottille noch auf See stoppen und nach Ashdod umleiten wird. Dort übernimmt die Polizei zusammen mit Justizvollzugsbeamten und Sanitätern.

Die Logistik steht: Alle Teilnehmer sollen direkt ins Hochsicherheitsgefängnis Ketziot im Süden Israels gebracht werden. Wer kooperiert, wird am Donnerstagabend – unmittelbar nach Ende des Fastentags – nach Hause ausgeflogen. Wer sich weigert, landet vor einem eigens eingerichteten Sondergericht des Innenministeriums innerhalb der Gefängnismauern. Der Hintergrund: Juristisch gelten die Aktivisten nicht als Festgenommene mit Anspruch auf richterliche Haftprüfung, sondern als „Personen, die illegal nach Israel eingereist sind“. Damit liegt ihr Schicksal in den Händen der Verwaltung, nicht der regulären Justiz.

Ein hochrangiger Polizeioffizier sprach gegenüber N12 offen: „Wir bereiten uns auf Provokationen vor. Es gibt klare Hinweise, dass ein Teil der Teilnehmer Gewalt anwenden und unsere Kräfte attackieren wird.“ Besonders heikel: Unter den Mitfahrenden sind bekannte Persönlichkeiten wie Greta Thunberg. Ihre Anwesenheit soll internationale Schlagzeilen sichern – und damit den politischen Druck auf Israel erhöhen.

Auch das Gesundheitssystem rüstet sich. Vier Krankenhäuser – Assuta in Ashdod, Barzilai in Ashkelon, Kaplan in Rehovot und Shamir-Assaf HaRofeh bei Rishon LeZion – sind in erhöhte Bereitschaft versetzt. Rettungskräfte positionieren Notfallambulanzen am Hafen. Der Hintergrund ist bitter: Bei der „Mavi Marmara“ starben neun Aktivisten, Dutzende wurden verletzt, ebenso israelische Soldaten. Diesmal soll jede Eskalation vermieden werden – doch die Behörden rechnen mit Widerstand.

Die Regierung in Jerusalem sieht die Flottille nicht als isolierte NGO-Aktion, sondern als Teil einer breiteren Kampagne gegen Israel. Das Außenministerium verweist auf belegte Verbindungen der Organisatoren zur Hamas. Unter dem Deckmantel angeblicher „humanitärer Hilfe“ soll der Terrororganisation Legitimität verschafft und Israel dämonisiert werden. Dass die Ankunft ausgerechnet auf Jom Kippur geplant ist, gilt als bewusste Demütigung: Der Tag, an dem das öffentliche Leben in Israel stillsteht, soll instrumentalisiert werden, um maximale Aufmerksamkeit und Chaos zu erzeugen.

Der Einsatz gilt deshalb als „hochempfindlich“. Einerseits darf Israel seine Souveränität nicht preisgeben und muss klarmachen, dass Grenzverletzungen nicht toleriert werden. Andererseits ist jedem in Regierung und Sicherheitsapparat bewusst, dass jedes Bild einer Rangelei, jede Verletzung eines „Prominenten“ weltweit Schlagzeilen machen wird. Genau darauf setzen die Organisatoren: Bilder der Empörung, die in den sozialen Netzwerken und in den Abendnachrichten gegen Israel zirkulieren.

Die Flottille ist somit nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern eine gezielte politische Operation gegen den jüdischen Staat. Ihre Botschaft lautet: Hamas wird nicht als Terrororganisation, sondern als vermeintlicher „Partner des Widerstands“ inszeniert. Wer an Bord ist, weiß genau, wessen Spiel er spielt.

Israel hingegen muss den Balanceakt bestehen – Härte zeigen, ohne den Gegnern die ersehnten Bilder zu liefern. Die Vorbereitungen, die Zahl der Einsatzkräfte und die ungewöhnlichen juristischen Maßnahmen belegen: Der Staat ist entschlossen, diese Provokation nicht unkontrolliert eskalieren zu lassen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Par Aniol — Travail personnel, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=174082887


Dienstag, 30 September 2025

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