Evangelikale gegen den Propagandakrieg: 300-Millionen-Reichweite für Israel

Evangelikale gegen den Propagandakrieg: 300-Millionen-Reichweite für Israel


Seit dem 7. Oktober kämpft Israel nicht nur militärisch, sondern auch im „Krieg der Bilder“. Der evangelikale Leiter Robert Stearns bringt deshalb gezielt Influencer nach Israel – um der Hamas-Propaganda Fakten und Menschlichkeit entgegenzusetzen.

Evangelikale gegen den Propagandakrieg: 300-Millionen-Reichweite für Israel

Israel kämpft seit fast zwei Jahren nicht nur an den Fronten in Gaza und im Norden – sondern auch auf einer unsichtbaren, aber nicht minder gefährlichen Bühne: der Weltmeinung. Bilder, Narrative und Schlagzeilen beeinflussen heute den Rückhalt für Israel mindestens ebenso stark wie militärische Erfolge. Wer den Diskurs verliert, riskiert, die internationale Unterstützung zu verlieren.

Genau hier setzt der amerikanische Bischof Robert Stearns an. Der Gründer der evangelikalen Organisation „Eagles’ Wings“ hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als 35.000 Christen nach Israel gebracht. Sein Ziel: Brücken bauen zwischen Evangelikalen und dem jüdischen Volk, Verständnis fördern und Freundschaft lebendig halten. Seit dem 7. Oktober ist seine Mission noch klarer: den „Propagandakrieg“ gegen Israel zu kontern.

„Dies ist unsere zwölfte Solidaritätsreise seit dem Massaker“, erklärte Stearns. „Israel kämpft an vielen Fronten, doch die wichtigste ist die der Weltmeinung. Und es gibt kein stärkeres Gegenmittel, als junge Führungskräfte hierherzubringen, damit sie das Land und die Menschen erleben.“

Am Donnerstag landeten 300 Evangelikale aus sieben Ländern – unter ihnen 80 Influencer mit zusammen rund 300 Millionen Followern. Noch im Flugzeug posteten sie erste Eindrücke. Sobald sie israelischen Familien begegnen, Soldaten sprechen, Überlebende anhören, tragen sie das Erlebte in Echtzeit in die digitale Welt hinaus. „Sie humanisieren, was hier geschieht“, so Stearns, „und das verändert das Bild in den Köpfen der Menschen, noch bevor sie Israel betreten.“

Doch es geht nicht nur um Reichweite. Stearns warnt vor einem „existentiellen Problem“: Die Unterstützung für Israel in den USA erodiere – auch unter Evangelikalen, vor allem in der jungen Generation. „Wir verlieren die nächste Generation, wenn wir nicht gegensteuern. Menschen kümmern sich heute weniger um Fakten als um Emotionen. Deshalb müssen wir sie hierherbringen, damit sie selbst sehen, dass Israel Frieden will.“

Stearns erinnert an die Geschichte: von Oslo über die Intifadas bis hin zu den immer wieder ausgestreckten Händen Israels. „Israel wollte immer Frieden – aber nie auf Kosten seines Überlebens. Und die Antwort auf diese ausgestreckte Hand war Krieg um Krieg.“

Für ihn geht es um weit mehr als ein Nahost-Thema. „Dieser Kampf ist auch der Kampf um die Zukunft des Westens. Um die Werte der jüdisch-christlichen Tradition, um Freiheit von Religion, Rede- und Frauenrechte. Israel ist ein Bollwerk, und wer es schwächt, schwächt die Grundlagen der westlichen Zivilisation.“

Seine Organisation bietet Programme, die man als „christliches Birthright“ bezeichnet – inspiriert vom jüdischen Vorbild, das junge Juden aus der Diaspora nach Israel bringt. Inzwischen reisen nicht nur Studenten, sondern auch Pastoren und Influencer. Ein Beispiel: Ein Teilnehmer, der vor zwei Jahren noch erklärte, er sei Antizionist, hat inzwischen selbst sieben Gruppen nach Israel geführt – und nun auch seine eigenen Kinder mitgebracht.

Das ist die Strategie: Menschen erleben lassen, statt nur Debatten führen. So entsteht Gegenöffentlichkeit zu einer Hamas-Propaganda, die auf Opferbilder und Schlagzeilen setzt. Und genau hier zeigt sich, wie sehr Israel auf Partner wie Stearns angewiesen ist. „Man darf Freunde nicht als selbstverständlich betrachten“, mahnt er, „sondern muss diese Freundschaft aktiv pflegen.“

Ob die Strategie aufgeht, wird sich zeigen. Klar ist jedoch: Israel braucht in der Auseinandersetzung mit Hass und Lügen nicht nur militärische Stärke, sondern auch Verbündete im Informationskrieg. Und wenn 300 Millionen Menschen über die sozialen Netzwerke neue Perspektiven auf Israel sehen – dann ist das mehr als Symbolik. Es ist ein Schritt im Ringen um die Wahrheit.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Freitag, 03 Oktober 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.
empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage