„Yuval ist zurückgekehrt“: Kfar Aza begräbt Opfer des 7. Oktober nach zwei Jahren

„Yuval ist zurückgekehrt“: Kfar Aza begräbt Opfer des 7. Oktober nach zwei Jahren


Am 7. Oktober 2025 wurde in Kfar Aza ein junger Mann beigesetzt, dessen Tod seit zwei Jahren auf Identifizierung wartete. Sein Name: Yuval – der Sohn von Kfar Aza, eines der Kibbuze, die am Tag des Massakers schwer getroffen wurden.

„Yuval ist zurückgekehrt“: Kfar Aza begräbt Opfer des 7. Oktober nach zwei Jahren

Inmitten nationaler Gedenkveranstaltungen stand seine Heimführung als Symbol dafür, dass Israel nicht vergisst – auch wenn die Wunden längst tiefer sind, als Worte greifen können.

Heimkehr nach Jahren der Ungewissheit

„Yuv als Traum war es, sein ganzes Leben in Kfar Aza zu leben“ – so zitiert Jerusalem Post einen Freund während der Zeremonie. Sein Körper wurde identifiziert, und gestern kehrte er nach Hause zurück, um zwischen seinen Nachbarn und Freunden beigesetzt zu werden. Etliche andere Opfer warten noch immer auf diese Rückkehr. 

Sein Begräbnis war keine stille Zeremonie: Familienmitglieder, Freunde und Dorfbewohner begleiteten den Sarg durch das Kibbutzgelände, viele mit Büchern, persönlichen Gegenständen, Erinnerungen in der Hand. Ein Teil der Masse der Gedenkveranstaltung umgab das Grab, während Redner, darunter ehemalige Geiseln und Nachbarn, sprechen.

Gedenken – und Verhöhnung

Der Tag des Begräbnisses fiel auf den Jahrestag des Angriffs: Während Israel trauert, sendet die Hamas aus Gaza ein ganz anderes Signal. In einer offiziellen Erklärung zum zweiten Jahrestag bezeichnete sie den 7. Oktober als „glorreichen Tag des Übertritts“, begleitet von einem KI-Video, das Täter als Helden preist, Szenen des Angriffs rekonstruiert und die Namen getöteter Hamas-Kommandeure ehrt.

Die Gegensätze könnten kaum extremer sein: auf der einen Seite Steinigen zur Ruhe, auf der anderen Seite eine Terrororganisation, die den Mord als Triumph stilisiert. Dieses Schauspiel darf nicht beiläufig als Propaganda abgetan werden – es ist Teil eines ideologischen Krieges, der mit Leichen begonnen hat und mit Bildern weitergeführt wird.

Wenn Erinnerung Pflicht ist

Das Begräbnis von Yuval ist mehr als die Rückkehr eines Individuums: Es ist ein Signal an die Gegner und ein Trost für die Hinterbliebenen. In einem Land, das täglich zwischen Krieg und Leben pendelt, ist die Tradition begraben zu dürfen, Teil der Identität und Würde.

Yuval kehrt zurück in sein Kibbutz, doch viele mehr kehren nicht zurück – sie sind verschwunden, verschleppt, nicht identifiziert. Ihre Familien leben mit jedem Tag, mit jeder Erinnerung, mit jeder Frage, die ohne Antwort bleibt.

Israel gedenkt nicht nur der Toten – es definiert sich durch sie.
Das Begräbnis ist kein Abschluss. Es ist ein Versprechen: zu erinnern, zu verteidigen, weiterzuleben.


Autor: Redaktion
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Dienstag, 07 Oktober 2025

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