Hamas stellt Bedingung: Keine Freilassung der Geiseln ohne vollständiges Kriegsende

Hamas stellt Bedingung: Keine Freilassung der Geiseln ohne vollständiges Kriegsende


Ein hochrangiger Hamas-Funktionär macht deutlich: Ohne ein vollständiges Ende des Krieges und einen israelischen Rückzug aus allen Gebieten, die die Hamas als „palästinensisch“ betrachtet, wird es keinen Austausch geben. Hinter diesen Worten steht keine Diplomatie – sondern die alte Forderung nach Israels Verschwinden.

Hamas stellt Bedingung: Keine Freilassung der Geiseln ohne vollständiges Kriegsende

Der ranghohe Hamas-Funktionär Osama Hamdan erklärte am Donnerstag im Interview mit dem katarischen Sender Al Araby TV, dass seine Organisation keine israelischen Geiseln freilassen werde, solange der Krieg mit Israel nicht vollständig beendet sei. Ein „Gefangenenaustausch“, so Hamdan, könne nur stattfinden, wenn Israel sich „aus allen palästinensischen Gebieten“ zurückziehe.

Was damit gemeint ist, lässt keinen Raum für Missverständnisse. Wenn die Hamas von „palästinensischem Land“ spricht, meint sie nicht die Gebiete des Westjordanlands oder den Gazastreifen – sondern das gesamte Territorium Israels, vom Mittelmeer bis zum Jordan. In ihrer Ideologie gilt jede israelische Stadt – Tel Aviv, Haifa, Be’er Scheva – als besetztes Gebiet.
Ein Rückzug Israels, wie ihn Hamdan fordert, bedeutet aus Sicht der Hamas nichts weniger als das Ende Israels als Staat.

Damit ist auch klar, was hinter der aktuellen Forderung steht: Sie ist keine politische Bedingung, sondern ein ideologischer Grundsatz. Die Hamas stellt nicht eine Regierung zur Verhandlung, sondern die Existenz Israels selbst.

Hamdan erklärte weiter, das in Ägypten erzielte Abkommen sei „ein endgültiger Waffenstillstand“ und behauptete, Vermittler hätten „klare Garantien“ geliefert, dass Israel die Vereinbarung nicht brechen werde. Die USA bezeichnete er als „Hauptstütze des Abkommens“.

Laut Hamas sollen im Zuge der Vereinbarung 250 palästinensische Gefangene mit lebenslanger Haftstrafe sowie 1.700 Inhaftierte aus dem Gazastreifen freikommen – „einschließlich aller ranghohen Gefangenen auf unserer Liste“, wie Hamdan betonte.

Kein Friedenssignal – sondern politische Erpressung

Ein anderer Hamas-Sprecher, Mahmoud Mardawi, beschuldigte Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, die Umsetzung des Abkommens absichtlich zu verzögern. Das gehört zur bekannten Rhetorik der Hamas: Sie beschuldigt Israel der „Sabotage“, um ihre eigene Unnachgiebigkeit moralisch zu tarnen.

In einer offiziellen Erklärung, veröffentlicht über das Hamas-nahe Portal SAFA, lobte die Organisation ihre Kämpfer in Gaza, Jerusalem und im Westjordanland für deren „Heldenmut und Stolz im Kampf gegen die faschistische Besatzung“. Die Hamas werde, so heißt es weiter, „ihrem Versprechen treu bleiben und nicht auf nationale Rechte verzichten, einschließlich Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung“.

Doch diese Begriffe sind in der Hamas-Ideologie mit Bedeutung aufgeladen:
„Selbstbestimmung“ meint dort kein Nebeneinander zweier Völker, sondern die vollständige Übernahme des Landes, das Israel bewohnt.
„Freiheit“ bedeutet nicht Koexistenz, sondern die Vertreibung der Juden aus Palästina.

Der gefährliche Sprachgebrauch

Viele Beobachter in Europa übernehmen diese Begriffe unreflektiert – und verkennen, was sie in den Ohren der Hamas wirklich heißen.
Wer die Rhetorik von „Besatzung“ oder „Befreiung“ übernimmt, ohne sie in ihrem ideologischen Kontext zu verstehen, verleiht der Hamas indirekt politische Legitimation. Denn wenn ganz Israel als „besetztes Land“ gilt, dann wird jede Form jüdischer Selbstbestimmung zur angeblichen Aggression.

Damit verwandeln Worte sich in Waffen.

Israels Haltung bleibt klar

Israel hat mehrfach betont, dass die Freilassung der Geiseln nicht von einem vollständigen Rückzug abhängen kann, solange die Hamas weiter bewaffnet ist und ihre Zerstörungsrhetorik fortführt. Das Land besteht auf der Entwaffnung der Terrororganisation – nicht als politisches Druckmittel, sondern als Bedingung für das Überleben seiner Bevölkerung.

Hamdans Äußerungen zeigen, dass es der Hamas nie um Frieden, sondern immer um Kontrolle ging.
Der sogenannte „Gefangenenaustausch“ ist in Wahrheit Erpressung mit menschlichen Leben – und die Forderung nach einem israelischen Rückzug ist nichts anderes als der Versuch, die Sprache der Diplomatie für das alte Ziel zu missbrauchen:
die Auslöschung Israels.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Memri TV


Donnerstag, 09 Oktober 2025

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