IDF zieht sich auf vereinbarte Linien zurück – Waffenruhe mit Hamas in KraftIDF zieht sich auf vereinbarte Linien zurück – Waffenruhe mit Hamas in Kraft
Die israelische Armee hat mit der Umsetzung des Waffenstillstands begonnen und ihre Truppen entlang der festgelegten Linien im Gazastreifen positioniert. Israel behält sich das Recht vor, auf jede Bedrohung sofort zu reagieren.
Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) haben am Freitag mit der Umsetzung der neuen Waffenruhe begonnen. Wie das Militär bestätigte, positionieren sich die Truppen derzeit entlang der vereinbarten Einsatzlinien im Gazastreifen, die im Rahmen des amerikanisch vermittelten Trump-Abkommens mit der Hamas festgelegt wurden.
Laut Armeesprecher bleibt Israel „in vollem operativem Zustand“. Das bedeutet: Auch während der Feuerpause wird jede unmittelbare Bedrohung durch terroristische Aktivitäten umgehend beseitigt. Das Ziel, so heißt es aus Sicherheitskreisen, sei eine stabile und kontrollierte Übergangsphase, keine einseitige Entspannung.
Beginn einer überwachten Waffenruhe
Die Waffenruhe trat am Freitagmittag in Kraft, nachdem die israelische Regierung am Vorabend dem Abkommen zugestimmt hatte. Sie ist Teil des in Scharm el-Scheich ausgehandelten Plans, der von US-Präsident Donald Trump, dessen Sondergesandtem Steve Witkoff und Jared Kushner vermittelt wurde. Auch Ägypten und Katar waren an den Gesprächen beteiligt.
Nach dem Plan müssen alle von Hamas festgehaltenen Geiseln bis Montag, 12:00 Uhr, freigelassen werden. Die ersten 20 lebenden Geiseln sollen innerhalb der kommenden 72 Stunden übergeben werden. Anschließend sollen die sterblichen Überreste der getöteten Entführten an Israel überführt werden.
Militärische Umsetzung in Etappen
Der aktuelle Befehl an die Streitkräfte sieht vor, dass sich die IDF schrittweise auf die sogenannten „gelben Linien“ zurückzieht – Zonen, die in enger Abstimmung mit den USA und Ägypten definiert wurden. Sie sollen eine Pufferfunktion erfüllen und es der Armee ermöglichen, schnell zu reagieren, falls Hamas gegen die Vereinbarung verstößt.
Ein hochrangiger Offizier erklärte gegenüber israelischen Medien:
„Wir reduzieren Präsenz, aber nicht Kontrolle. Jeder Versuch, die Feuerpause auszunutzen, wird sofort beantwortet.“
In den vergangenen Tagen hatte die Armee bereits begonnen, ihre Einheiten in Gaza neu zu ordnen, logistische Nachschubwege zu sichern und humanitäre Korridore für Hilfslieferungen vorzubereiten.
Internationale Koordination und US-Präsenz
Parallel dazu errichten die Vereinigten Staaten auf israelischem Territorium ein Koordinationszentrum, das die internationale Zusammenarbeit in der Nachkriegsphase steuern soll. Etwa 200 US-Soldaten werden zur logistischen Unterstützung und Überwachung der Waffenruhe in Israel stationiert – nicht in Gaza selbst, wie das Pentagon ausdrücklich betonte.
Das Zentrum soll die humanitäre Hilfe, Kommunikation und Sicherheitskoordination zwischen den beteiligten Staaten sicherstellen. Neben den USA werden auch Ägypten, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate Beobachter entsenden.
Vorsichtiger Optimismus – aber keine Illusionen
In Jerusalem wird die Waffenruhe als taktische Entlastung gesehen, nicht als Ende des Konflikts. Regierungsquellen sprechen von einem „notwendigen Schritt“, um die Rückkehr der Geiseln zu sichern und internationale Verpflichtungen einzuhalten.
Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte:
„Israel wird jedes Abkommen einhalten – solange Hamas dasselbe tut. Sollte die andere Seite auch nur einen Punkt verletzen, wird die Armee entsprechend handeln.“
Militärexperten bewerten die neue Linienführung als strategisch günstig: Sie erlaubt es Israel, humanitäre Zugänge offenzuhalten und gleichzeitig jede Wiederbewaffnung der Hamas zu überwachen.
In der Bevölkerung bleibt die Stimmung gemischt. Die Hoffnung auf die Rückkehr der Geiseln überwiegt, doch das Vertrauen in Hamas ist gering. Viele Israelis sehen in der Waffenruhe keine Versöhnung, sondern eine Atempause unter Kontrolle Israels – eine Pause, die nur so lange dauert, wie die Sicherheit des Landes gewährleistet bleibt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Freitag, 10 Oktober 2025