Netanjahu: „Gaza wird entmilitarisiert – auf die leichte oder auf die harte Tour“Netanjahu: „Gaza wird entmilitarisiert – auf die leichte oder auf die harte Tour“
In einer Ansprache an die Nation erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, dass nur der kombinierte militärische und diplomatische Druck Hamas zur Freilassung aller Geiseln gezwungen habe. Gaza, so betonte er, werde vollständig entmilitarisiert – notfalls mit Gewalt.
Premierminister Benjamin Netanjahu hat am Freitag in einer Ansprache an die israelische Nation die Umsetzung des Trump-Friedensplans für Gaza als „einen der größten Erfolge der Befreiungskriege Israels“ bezeichnet.
Nach zwei Jahren Krieg sei das zentrale Ziel – die Rückkehr aller Geiseln, Lebende wie Tote – erreicht worden.
„Wir erleben heute einen der größten Erfolge unseres Kampfes: die Rückkehr all unserer Söhne und Töchter“, sagte Netanjahu. „Von Beginn an habe ich versprochen, dass wir jeden Einzelnen nach Hause bringen werden – ohne Ausnahmen. Dieses Versprechen haben wir gehalten.“
Militärischer Druck als Schlüssel
Der Premier betonte, dass nur militärischer und politischer Druck Hamas zur Zustimmung zu dem Abkommen bewegt habe. „Hamas stimmte dem Deal erst zu, als sie das Schwert an ihrem Hals spürte – und das Schwert bleibt dort“, erklärte Netanjahu.
Er verwies auf den langen Weg zum jetzigen Waffenstillstand: „Während wir unter enormem Druck standen – innenpolitisch und international – blieb mein einziges Kriterium Israels Sicherheit.“ Israel habe erst nach massiven Angriffen auf Hamas-Strukturen und einer gezielten diplomatischen Offensive Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen gebracht.
„Ich war überzeugt, dass nur die Kombination aus militärischer Stärke und diplomatischer Entschlossenheit alle Geiseln zurückbringen kann – und genau das ist uns gelungen“, so Netanjahu.
Zusammenarbeit mit Trump und den USA
In seiner Rede würdigte Netanjahu ausdrücklich die Rolle von US-Präsident Donald Trump und dessen Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner, die den Plan federführend ausgearbeitet und vermittelt hatten.
„Präsident Trump stand während des gesamten Prozesses an unserer Seite. Ohne die amerikanische Unterstützung und ohne unsere Soldaten wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.“
Laut Netanjahu wurden vor Trumps Amtsantritt 158 Geiseln – davon 117 lebend – zurückgeführt. Seit Beginn der US-Initiative seien weitere 49 heimgekehrt, und mit der nun beginnenden Schlussphase sollen die verbleibenden 48 Geiseln – 20 lebende und 28 getötete – übergeben werden.
Gaza soll entmilitarisiert werden
Netanjahu machte deutlich, dass das Ziel über die Rückkehr der Geiseln hinausgeht:
„Gaza wird entmilitarisiert – auf die leichte oder auf die harte Tour.“
Er betonte, dass Israel nur dann Frieden sichern könne, wenn die Terrororganisation Hamas vollständig ihrer militärischen Fähigkeiten beraubt werde.
Der Premier verwies auf die fortgesetzte israelische Präsenz in strategischen Zonen innerhalb des Gazastreifens als Sicherheitsgarantie. „Diese Präsenz ist die Versicherung dafür, dass Hamas nie wieder die Kraft gewinnt, Israel zu bedrohen.“
Emotionale Worte an die Familien der Geiseln
Sichtlich bewegt sprach Netanjahu über seine Begegnungen mit den Familien der Entführten:
„Meine Frau und ich haben Tränen gesehen, Schmerz und Stärke zugleich. Wir schulden ihnen nicht nur die Rückkehr ihrer Lieben, sondern auch eine würdige Beisetzung für jene, die nicht mehr leben. Das ist eine heilige Verpflichtung.“
Er dankte der IDF und allen Sicherheitskräften für ihren Einsatz und ihre Opferbereitschaft. „Sie sind die Helden Israels, die im Schatten der Geschichte stehen und das Licht der Zukunft schützen.“
„Gemeinsam werden wir es vollenden“
Zum Abschluss zitierte Netanjahu die biblischen Worte an Rachel: „Und deine Kinder werden in ihr Land zurückkehren.“
Die Operation zur Rückkehr der Geiseln trage daher den Namen „Heimkehr“, als Symbol für diesen Moment nationaler Wiedervereinigung.
„Gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern“, sagte er. „Gemeinsam werden wir neue Möglichkeiten eröffnen. Gemeinsam werden wir den Kreis des Friedens um uns erweitern.“
Mit dieser Rede stellte Netanjahu klar, dass der Waffenstillstand kein Ende des Kampfes, sondern der Beginn eines neuen Kapitels ist – eines, in dem Israels Sicherheit und Stärke die Grundlage jeder weiteren Entwicklung bilden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Freitag, 10 Oktober 2025