Alle Geiseln sollen bis Montagmorgen freikommen – UNO koordiniert sofortige Hilfslieferungen nach GazaAlle Geiseln sollen bis Montagmorgen freikommen – UNO koordiniert sofortige Hilfslieferungen nach Gaza
Ein von Al Jazeera veröffentlichtes Dokument beschreibt die genauen Schritte der Umsetzung des Trump-Plans. Demnach soll die Freilassung aller israelischen Geiseln bis Montag um 6 Uhr abgeschlossen sein – ohne öffentliche Zeremonien. Parallel beginnen massive humanitäre Lieferungen und der Wiederaufbau des Gazastreifens.
Die Freilassung aller israelischen Geiseln soll bis Montag, 6:00 Uhr morgens, vollständig abgeschlossen sein. Das geht aus einem internen Umsetzungsdokument des Trump-Plans hervor, das am Freitagabend vom katarischen Sender Al Jazeera veröffentlicht wurde. Der Text beschreibt detailliert, wie die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas schrittweise in Kraft tritt – von der Freilassung der Geiseln bis zur Wiederherstellung der zivilen Infrastruktur in Gaza.
Keine Zeremonien, kein Medienzugang
Nach dem Dokument ist die Hamas verpflichtet, alle lebenden Geiseln zwischen Sonntag und Montagmorgen freizulassen, soweit möglich gemeinsam mit den sterblichen Überresten der in Gefangenschaft Getöteten. Öffentliche oder mediale Begleitung ist ausdrücklich untersagt.
Die Übergabe erfolgt ausschließlich über den Internationalen Roten Kreuz, der die Geiseln an die israelischen Behörden übergibt.
Eine ägyptische Delegation, begleitet vom Roten Kreuz, soll die israelischen Haftanstalten Ofer und Ktzi’ot besuchen, um die Identität der freigelassenen palästinensischen Gefangenen zu bestätigen.
Ein gemeinsames Koordinationszentrum für die Umsetzung des Abkommens soll alle Kontakte zwischen Israel und der Hamas über Mittler und internationale Organisationen bündeln, um Missverständnisse und Zwischenfälle zu vermeiden.
Soforthilfe für Gaza – 600 Lkw täglich
Parallel zur Freilassung beginnt die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Laut dem Dokument übernehmen UNO-Organisationen und internationale Hilfswerke die Koordination und Verteilung.
Bereits in den ersten Tagen sollen mindestens 600 Lastwagen täglich über mehrere Grenzübergänge in die Küstenenklave einfahren – insgesamt 4.200 pro Woche. Die Lieferungen umfassen Nahrungsmittel, medizinische Güter und Grundbedarfsgüter für den Wiederaufbau privater Infrastruktur.
Zudem sind 50 Tanklaster mit Treibstoff und Gas vorgesehen, um die Energieversorgung schrittweise wiederherzustellen.
Der Grenzübergang Rafah wird in beide Richtungen geöffnet, in Übereinstimmung mit dem im Januar 2025 geschlossenen EU-Abkommen. Vorrangig sollen Lebensmittel, Medikamente und Materialien für Notunterkünfte eingeführt werden.
Beginn des Wiederaufbaus
Das Dokument beschreibt auch die ersten Phasen eines koordinierten Wiederaufbauplans unter internationaler Aufsicht:
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Freier Transport von Hilfsgütern über die Hauptverkehrsstraßen as-Saladin und al-Raschid, von Nord nach Süd.
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Wiederinbetriebnahme des zentralen Kraftwerks von Gaza durch ein abgestimmtes Treibstofflieferungssystem.
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Wiederaufbau der Wasser- und Abwasserversorgung, der Krankenhäuser, Bäckereien und Hauptstraßen.
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Erweiterung der bestehenden Flüchtlingslager, um die Binnenvertriebenen aus zerstörten Stadtteilen aufzunehmen.
Diese Maßnahmen sollen „unverzüglich nach Unterzeichnung“ anlaufen und sind Teil der zweiten Phase des Trump-Abkommens, das langfristig eine „stabile, entmilitarisierte Verwaltung“ unter palästinensischer Eigenverantwortung vorsieht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Samstag, 11 Oktober 2025