Sicherheitsmaßnahmen wegen Trump-Besuch – Präsident Herzog sagt Sukkot-Empfang ab

Sicherheitsmaßnahmen wegen Trump-Besuch – Präsident Herzog sagt Sukkot-Empfang ab


Wegen der bevorstehenden Ankunft von US-Präsident Donald Trump in Jerusalem hat Israels Präsident Isaac Herzog die traditionelle Sukkot-Feier im Präsidentenpalast abgesagt. Damit fällt eines der letzten offenen Bürgerfeste des Landes inmitten erhöhter Sicherheitsvorkehrungen aus.

Sicherheitsmaßnahmen wegen Trump-Besuch – Präsident Herzog sagt Sukkot-Empfang ab

Noch bevor das genaue Protokoll des Kurzbesuchs von US-Präsident Donald Trump feststand, gab das Büro von Israels Präsident Isaac Herzog am Donnerstagabend bekannt, dass der jährliche Sukkot-Empfang in der Präsidentenresidenz am Sonntag, dem 12. Oktober, nicht stattfinden werde.

Als offizieller Grund wurden die zu erwartenden Sicherheitsabsperrungen und Straßensperren in Jerusalem genannt, die im Zusammenhang mit Trumps Besuch eingerichtet werden. Insbesondere die Stadtviertel Rehavia und Talbiya, in denen sich sowohl die Residenz des Präsidenten als auch die des Premierministers befinden, werden während des Aufenthalts des US-Präsidenten für den Verkehr weitgehend gesperrt sein.

Zwar gilt auch bei Staatsbesuchen anderer Länder ein erhöhtes Sicherheitsniveau, doch die Sicherheitsvorkehrungen für einen US-Präsidenten sind in Israel unübertroffen.

Eine unterbrochene Tradition

Der „Tag des offenen Hauses“ im Garten der Präsidentenresidenz während des Laubhüttenfests ist eine lange und beliebte Tradition. Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen Israels – Juden und Nichtjuden, Religiöse und Säkularisierte, Drusen, Beduinen und Christen – nutzten die Gelegenheit, den Präsidenten in ungezwungener Atmosphäre zu treffen.

In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung bereits in anderer Form eingeschränkt worden: So fand weder der traditionelle Empfang für Diplomaten vor Rosch haSchana noch der Neujahrsempfang für Vertreter der christlichen Kirchen wie üblich statt. Letzterer wurde 2024 erstmals ohne Medienbeteiligung abgehalten.

Das diesjährige offene Fest hätte gemeinsam mit dem Kultur- und Sportministerium organisiert werden sollen, während in der Vergangenheit das Landwirtschaftsministerium beteiligt war. Dieses hatte üblicherweise landwirtschaftliche Produkte, Obst- und Gemüsesorten ausgestellt, die den Gästen zum Probieren angeboten wurden – ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Landwirtschaft, Öffentlichkeit und Staat.

Ein symbolischer Verlust

Angesichts der internationalen Boykotte gegen israelische Agrarprodukte hätten viele Landwirte gehofft, das Fest als Plattform zur Förderung heimischer Erzeugnisse zu nutzen. Das abgesagte Ereignis wird daher auch als verpasste Gelegenheit für gesellschaftliche Begegnung und wirtschaftliche Unterstützung empfunden.

Herzogs Entscheidung spiegelt zugleich die Spannung wider, die ein Staatsbesuch dieser Größenordnung mit sich bringt: Sicherheit geht vor Offenheit, und so fällt in einem Moment, in dem Israel einen kurzen Atemzug der Ruhe nach Jahren des Krieges nimmt, eine Tradition dem diplomatischen Protokoll zum Opfer.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Samstag, 11 Oktober 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.
empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage