Nach dem Waffenstillstand: In Gaza wird das Nova-Massaker mit einer Bar gefeiertNach dem Waffenstillstand: In Gaza wird das Nova-Massaker mit einer Bar gefeiert
Seit Freitag schweigen die Waffen. Doch während Israel um seine Toten trauert, eröffnet in Khan Younis eine Bar mit dem Namen „Nova“ – benannt nach dem Festival, auf dem Hamas-Terroristen 378 junge Menschen ermordeten. Der Krieg ist zu Ende, die Ideologie lebt weiter.
Der Krieg ist zu Ende. Zumindest militärisch. Seit Freitagmittag gilt der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. Die israelischen Truppen haben sich weitgehend aus dem Gazastreifen zurückgezogen, die Feuerpause hält. Doch wer jetzt dachte, in Gaza beginne eine Phase der Reflexion, des Wiederaufbaus und vielleicht sogar der Scham über die Verbrechen vom 7. Oktober, wird bitter enttäuscht.
Stattdessen geschieht etwas anderes – etwas, das den moralischen Zustand der Gesellschaft dort offenbart: In Khan Younis, der Stadt, aus der viele Hamas-Kämpfer stammen, wurde eine neue Bar eröffnet. Ihr Name: „Nova“ – wie das Festival, auf dem am 7. Oktober 2023 378 junge Israelis von Hamas-Terroristen ermordet wurden.
Das Video, das die Eröffnung zeigt, wurde von der israelischen Netzaktivistin Jackie Peleg entdeckt und über ihre Social-Media-Kanäle veröffentlicht. Es zeigt eine helle Strandbar, frisch gestrichen, mit modernen Sitzmöbeln und einem schlichten Schild: „Nova“. Dahinter das Meer, davor junge Männer, die lachend posieren.
Die Aufnahmen entstanden laut Peleg bereits im September, während israelische Truppen noch in der Stadt aktiv waren. Auf den Social-Media-Seiten des Lokals – Facebook und Instagram – dokumentierten die Betreiber stolz die Renovierungsarbeiten. Ihr Standort wird angegeben als „nördlich der Ärzte-ohne-Grenzen-Klinik“ in Khan Younis.
Für viele Bewohner Gazas ist die neue Bar ein Symbol der Rückkehr zum Leben. In den Kommentaren unter den arabischen Beiträgen liest man Glückwünsche: „Endlich wieder Alltag“, „Möge Allah euer Geschäft segnen“, „Gaza lebt.“
Doch für Israelis – und für jeden, der das Massaker von Nova nicht vergessen hat – ist dieser Name eine Verhöhnung der Opfer. Denn niemand im Gazastreifen kann behaupten, nicht zu wissen, wofür „Nova“ steht. Der Name ist untrennbar mit einem Tag verbunden, an dem junge Menschen, die für Frieden, Musik und Freiheit standen, systematisch ermordet wurden.
Hamas-Terroristen drangen damals in das Musikfestival ein, richteten Maschinengewehre auf unbewaffnete Besucher, setzten Zelte in Brand, vergewaltigten Frauen und nahmen Dutzende Geiseln. Die Bilder dieses Tages haben sich in das israelische Gedächtnis eingebrannt – als das schlimmste Massaker an Juden seit der Schoah.
Und nun, zwei Jahre später, trägt ein Ort in Gaza denselben Namen – ohne Scham, ohne Bewusstsein, ohne Distanz.
Die Reaktionen in Israel sind dementsprechend. Unter dem viralen Video, das inzwischen hunderttausendfach aufgerufen wurde, liest man Kommentare wie: „Das ist keine Bar, das ist eine Beleidigung der Menschlichkeit“, „Eine Gesellschaft, die so etwas feiert, kann keinen Frieden wollen“, oder schlicht: „Es ist widerlich.“
Doch der Vorfall ist mehr als geschmacklose Zynik. Er zeigt, wie tief die Verachtung gegenüber Israel und Juden in Teilen der Gesellschaft des Gazastreifens verwurzelt ist. Der Waffenstillstand mag das Töten beendet haben, aber nicht den Hass. Die Ideologie, die den 7. Oktober möglich machte, lebt weiter – ungebrochen, alltäglich, selbstbewusst.
Die Bar „Nova“ ist in diesem Sinne mehr als ein Lokal. Sie ist ein Symbol dafür, dass die moralische Verwüstung des Gazastreifens weitergeht – trotz Waffenruhe, trotz internationaler Hilfe, trotz aller Appelle zur Humanität. Während internationale Organisationen über Wiederaufbau, Stromversorgung und medizinische Hilfe verhandeln, feiert man am Strand den Namen eines Massakers.
Diese Episode macht schmerzhaft deutlich, dass der Waffenstillstand nichts an der Gesinnung geändert hat. Wo die Täter gefeiert und die Opfer verspottet werden, kann kein Frieden entstehen. Gaza zeigt in diesen Tagen, dass der Krieg zwar vorbei ist, aber der Geist, der ihn entfesselte, weiterlebt – in den Köpfen, in der Sprache und nun sogar auf den Schildern einer Bar.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Sonntag, 12 Oktober 2025