Sieben Geiseln zurück in Israel – weitere Freilassungen noch heute erwartetSieben Geiseln zurück in Israel – weitere Freilassungen noch heute erwartet
Der erste Teil der Rückkehr beginnt: Sieben israelische Geiseln sind wieder auf heimischem Boden. Weitere 13 sollen im Laufe des Tages folgen – während Präsident Donald Trump auf Blitzbesuch in Jerusalem landet.
Am frühen Montagmorgen hat Israel sieben seiner aus dem Gazastreifen freigelassenen. Es handelt sich um Eitan Mor, Gali und Ziv Berman, Matan Angrest, Omri Miran, Guy Gilboa Dalal und Alon Ahel. Nach Angaben der israelischen Armee wurden sie an Kräfte der IDF übergeben und befinden sich nun auf dem Weg zur ersten Aufnahmestelle im Grenzgebiet, wo sie medizinisch untersucht und anschließend mit ihren Familien zusammengeführt werden sollen.
Die Freilassung ist Teil der ersten von zwei heute geplanten Phasen eines umfassenderen Rückführungsabkommens. Insgesamt sollen an diesem Tag 20 israelische Geiseln aus der Gewalt der Hamas zurückkehren – 7 in der ersten und 13 in einer zweiten Freilassungswelle, die gegen 10 Uhr erwartet wird. Nach offiziellen Angaben sind unter den heute Freizukommenden ausschließlich Zivilisten, darunter mehrere junge Männer und Frauen, die seit Monaten in Geiselhaft gehalten wurden.
Im Umfeld der Rückkehr herrschen in Israel zugleich Erleichterung und Anspannung. Die Familien der Befreiten wurden in den frühen Morgenstunden informiert und machten sich auf den Weg zur Aufnahmebasis Re’im. Dort werden die Rückkehrer zunächst medizinisch betreut, bevor sie gemeinsam mit Angehörigen in verschiedene Krankenhäuser gebracht werden. Die israelische Armee und der Inlandsgeheimdienst betonten, sie seien auf die Aufnahme weiterer Geiseln vorbereitet.
Parallel dazu laufen auch die Vorbereitungen auf einen symbolträchtigen Staatsbesuch: US-Präsident Donald Trump ist auf dem Weg nach Jerusalem. Seine Maschine, die „Air Force One“, soll kurz vor 10 Uhr in Ben Gurion landen. Trump, der maßgeblich an der Ausarbeitung des Geiselabkommens beteiligt war, will noch am Vormittag in der Knesset sprechen. Präsident Izchak Herzog wird ihm das höchste zivile Ehrenzeichen Israels – den „Orden des Präsidenten“ – überreichen, als Anerkennung seiner Vermittlungsrolle bei der Beendigung des Gaza-Krieges und der Rückführung israelischer Geiseln.
Laut Sicherheitskreisen sollen im Laufe des Tages auch die sterblichen Überreste mehrerer ermordeter Geiseln übergeben werden. Diese werden innerhalb des Gazastreifens von israelischen Militärs in Empfang genommen und anschließend mit militärischen Ehren bestattet. Wie viele Opfer genau zurückgebracht werden, ist bislang unklar.
In ganz Israel herrscht an diesem Tag gespannte Aufmerksamkeit. Auf dem „Platz der Geiseln“ in Tel Aviv, wo seit Monaten täglich Mahnwachen stattfinden, verfolgten Tausende Menschen auf Bildschirmen die Nachricht von der Rückkehr der ersten sieben. Jubel und Tränen, Erleichterung und Stille wechselten sich ab – Bilder, die ein Land bewegen, das sich nach Monaten der Gewalt und Angst endlich nach Leben sehnt.
Die Rückführung der 20 Geiseln markiert einen weiteren Schritt im Bemühen, alle Entführten heimzuholen. Offizielle Stellen betonen jedoch, dass zahlreiche weitere Geiseln weiterhin in der Gewalt der Hamas sind – und dass Israel „keine Ruhe geben wird, bis jeder Einzelne zurückgekehrt ist“.
Autor: Redaktion
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Montag, 13 Oktober 2025