Endlich frei – sieben Geiseln treffen nach über zwei Jahren ihre FamilienEndlich frei – sieben Geiseln treffen nach über zwei Jahren ihre Familien
Zum ersten Mal seit über zwei Jahren umarmen israelische Familien ihre Liebsten wieder. Der Moment, auf den ein ganzes Land gewartet hat – zwischen Erleichterung, Tränen und stillem Jubel.
Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas haben am Montagmorgen die ersten sieben Geiseln wieder israelischen Boden betreten. In den frühen Stunden wurden sie an die Kräfte der Armee übergeben und anschließend zu einer militärischen Aufnahmestelle nahe der Grenze gebracht. Dort warteten bereits ihre Familien – erschöpft, überwältigt, ungläubig.
Keiner, der an diesem Morgen in Re’im ankam, blieb ungerührt. Der Moment, in dem Angehörige und Rückkehrer sich nach so langer Zeit wieder gegenüberstanden, lässt sich kaum in Worte fassen. Es war kein lauter Jubel, kein Spektakel. Es war ein stilles Aufatmen, eine menschliche Nähe, die in diesen Zeiten kostbarer ist als jede politische Erklärung.
Der Ablauf der Rückkehr war streng koordiniert. Soldaten, Sanitäter und Psychologen begleiteten jeden Schritt, während draußen Freiwillige Flaggen hielten und beteten. Entlang der Straßen rund um die Basis standen Menschen, schwenkten Fahnen, klatschten, sangen. Andere verharrten schweigend, als die ersten Fahrzeuge mit den Rückkehrern vorbeifuhren – Gesichter hinter getönten Scheiben, aber das Wissen: Sie leben.
Nach Angaben der Armee werden die Geiseln nach einer ersten medizinischen Untersuchung gemeinsam mit ihren Familien zu Krankenhäusern im Landesinneren gebracht, wo sie weitere Betreuung erhalten sollen. Es ist die erste von zwei geplanten Freilassungsphasen. Eine zweite Gruppe soll im Laufe des Vormittags folgen.
Noch weiß niemand, wie viele der Entführten in den kommenden Stunden tatsächlich freikommen werden – und welche Schicksale sich dahinter verbergen. Doch schon jetzt ist klar: Für viele Familien beginnt heute ein neues Leben.
In Tel Aviv versammelten sich währenddessen Tausende auf dem „Platz der Geiseln“. Sie verfolgten die Entwicklungen auf großen Leinwänden, hielten Fotos, Kerzen und gelbe Bänder. Viele blieben über Nacht dort, um gemeinsam zu warten. Es war eine dieser seltenen Stunden, in denen ein Land mit einem Herzschlag atmet – mit Hoffnung, aber auch mit Demut.
Offizielle Stellen betonten am Vormittag, dass die Rückführung aller noch festgehaltenen Geiseln oberste Priorität bleibe. Solange auch nur einer fehlt, so der Tenor, sei die Aufgabe Israels nicht beendet.
Für den Moment jedoch ist die Freude echt. Sieben Menschen, zwei Jahre lang gefangen, sind frei. Und inmitten aller Unsicherheit gibt es für Israel wieder diesen kurzen Augenblick des Lichts – ein stilles Wiedersehen, das mehr sagt als jede Rede.
Autor: Redaktion
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Montag, 13 Oktober 2025