Ein Tag der Rückkehr – erste Geiseln zu Hause, weitere auf dem Weg nach IsraelEin Tag der Rückkehr – erste Geiseln zu Hause, weitere auf dem Weg nach Israel
Nach über zwei Jahren in Gefangenschaft kehren israelische Geiseln heim. Sieben von ihnen haben ihre Familien bereits wieder gesehen, die zweite Gruppe befindet sich derzeit auf dem Weg nach Israel – später sollen auch die Leichname getöteter Geiseln übergeben werden.
Die ersten sieben Geiseln, die aus der Gewalt der Hamas befreit wurden, haben ihre Familien wiedergetroffen. In der Aufnahmebasis Re’im, nahe der Grenze zum Gazastreifen, kam es zu den ersten Begegnungen zwischen Rückkehrern und Angehörigen – Szenen von Erleichterung, Tränen und wortloser Nähe.
Die israelische Armee bestätigte am Vormittag, dass die zweite Gruppe von Geiseln inzwischen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben wurde. Die Fahrzeuge des IKRK haben Khan Yunis im Süden des Gazastreifens verlassen und sind auf dem Weg nach Israel. Auch sie sollen noch im Laufe der nächsten Stunden ihre Familien sehen.
In Israel herrscht gespannte Stille. Entlang der Straßen in der Grenzregion stehen Menschen mit Fahnen und Blumen in den Händen, während in Tel Aviv Tausende auf dem „Platz der Geiseln“ ausharren. Die großen Bildschirme zeigen Livebilder aus dem Süden, wo jeder Konvoi, jedes Fahrzeug des Roten Kreuzes verfolgt wird, als hinge davon das Schicksal eines ganzen Landes ab.
Nach Angaben des Militärs werden alle Befreiten zunächst medizinisch untersucht und psychologisch betreut, bevor sie gemeinsam mit Angehörigen in Krankenhäuser in Zentralsrael gebracht werden. Sicherheitskreise betonen, dass die Freilassung der Geiseln Teil einer koordinierten, zweistufigen Übergabe sei, die den ganzen Tag über andauern werde.
Gleichzeitig bleibt die Tragödie der noch vermissten Geiseln im Bewusstsein. Wie der saudische Nachrichtensender Al-Hadath berichtet, sollen am Nachmittag die Leichname mehrerer in Gefangenschaft getöteter Geiseln an das Rote Kreuz übergeben werden. Laut israelischen Angaben gelten derzeit mindestens 26 Entführte als tot. Die Hamas hat erklärt, dass sie Schwierigkeiten habe, alle Leichname ausfindig zu machen – ein Umstand, der die Komplexität und das Ausmaß der Verbrechen noch einmal verdeutlicht.
Während die Rückkehrer Israel erreichen, überwiegt heute dennoch ein Gefühl, das in den letzten Jahren selten geworden ist: Hoffnung. Ein Land, das zwischen Angst, Zorn und Trauer lebte, erlebt nun Momente des Lichts. Sieben Menschen sind frei, weitere sind unterwegs – und ganz Israel wartet, mit angehaltenem Atem, auf die Heimkehr der Nächsten.
Autor: Redaktion
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Montag, 13 Oktober 2025