Trump in Jerusalem – Ein Präsident, der Israels Realität anerkenntTrump in Jerusalem – Ein Präsident, der Israels Realität anerkennt
Ein symbolträchtiger Besuch mit politischer Sprengkraft: Donald Trump spricht in der Knesset, trifft Familien von Geiseln – und sendet ein Signal an die Welt, das weit über Israel hinausreicht.
Es war mehr als ein Staatsbesuch. Es war ein politisches Statement – direkt, unmissverständlich, fast trotzig. Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, stand am Montagvormittag in der Knesset in Jerusalem und erklärte vor den Abgeordneten: „Der Krieg ist offiziell beendet.“ Damit beendete er nicht nur eine Phase intensiver militärischer Auseinandersetzungen, sondern auch Monate internationaler Unsicherheit über Amerikas Haltung im Nahen Osten.
Der Besuch erfolgte in einer sensiblen Stunde: Israel hatte gerade den ersten Teil des Geiselabkommens umgesetzt und 20 israelische Geiseln lebend aus dem Gazastreifen zurückgeholt. Trump nutzte diesen Moment, um seine Solidarität mit Israel sichtbar zu machen – nicht durch diplomatische Floskeln, sondern durch Gesten. Unmittelbar vor seiner Rede traf er gemeinsam mit Premierminister Benjamin Netanjahu Angehörige der Befreiten. Danach lud er Netanjahu und dessen Ehefrau persönlich in das Präsidentenfahrzeug ein – ein symbolischer Bruch mit dem diplomatischen Protokoll, der viel über Trumps Stil, aber auch über seine Haltung aussagt: Nähe statt Distanz, Loyalität statt moralischer Belehrung.
Eine Rede mit Botschaft
Als Trump die Knesset betrat, erhoben sich die Abgeordneten zu lang anhaltendem Applaus. Seine Worte waren eine Mischung aus Dank, Entschlossenheit und Warnung. Er würdigte Israels Standhaftigkeit im Krieg gegen die Hamas, erinnerte an die Opfer des 7. Oktober und versprach, dass die USA „niemals zulassen werden, dass Israel allein gelassen wird“. Zugleich richtete er sich mit scharfen Worten an jene Länder, die Israel zuletzt diplomatisch isolieren wollten: „Wer Israel boykottiert, boykottiert die Wahrheit.“
Diese Aussage traf besonders Spanien und Norwegen, die in den vergangenen Wochen Waffenlieferungen an Israel storniert hatten. Trumps Rede war auch eine indirekte Antwort auf diesen europäischen Kurs – ein Kurs, der zunehmend von moralischer Rhetorik, aber kaum von sicherheitspolitischem Realismus geprägt ist.
Hinter den Kulissen bemüht sich die amerikanische Regierung um eine neue Sicherheitsarchitektur in der Region. Nach dem Ende des Iran-Krieges, den Israel in zwölf Tagen entschieden hatte, geht es nun um Stabilisierung und Einfluss. Trumps Rede in Jerusalem markiert den Auftakt zu einer diplomatischen Phase, die bewusst auf Stärke und Klarheit setzt – im Gegensatz zur Mehrdeutigkeit vergangener US-Administrationen.
Zwischen Sharm el-Sheikh und Jerusalem
Eigentlich war vorgesehen, dass Trump noch am Nachmittag gemeinsam mit Netanjahu zur Führungskonferenz nach Sharm el-Sheikh weiterfliegt. Der israelische Premier sagte die Reise kurzfristig ab – offiziell wegen des Feiertags, tatsächlich aber wohl auch, um ein politisches Signal zu setzen: Israels Platz ist in Jerusalem, nicht auf arabischen Gipfeln.
Trump nahm die Entscheidung gelassen. In Washington heißt es, der Präsident habe „vollstes Verständnis“ für die Entscheidung und wolle den Fokus ohnehin auf bilaterale Gespräche mit Israel legen. Dass er unmittelbar nach der Knesset-Rede in Richtung Ägypten weiterreiste, ändert nichts daran, dass dieser Besuch als „Jerusalem-Besuch“ in Erinnerung bleiben wird.
Symbolik und Strategie
Was diesen Auftritt so besonders macht, ist seine Symbolik. Kein anderer US-Präsident hat Israel in einer Phase so massiver innenpolitischer Spannungen und äußerer Bedrohung derart offen unterstützt. Trump nutzte bewusst die Bühne der Knesset, um zu zeigen, dass Amerikas Bündnis mit Israel nicht an Bedingungen geknüpft ist.
Während Teile Europas die Hamas weiterhin indirekt durch diplomatische Verharmlosung stabilisieren, wählte Trump den entgegengesetzten Weg: klare Parteinahme für den jüdischen Staat, klare Sprache gegenüber den Feinden Israels. Diese Haltung ist in der internationalen Diplomatie selten geworden – und gerade deshalb wirksam.
Israels Regierung wiederum empfing Trump nicht nur als Staatsgast, sondern als Verbündeten in einem ideologischen Kampf: gegen islamistischen Terror, gegen Geschichtsverfälschung, gegen die Relativierung von Gewalt. Für viele Israelis, die den Westen in den letzten Monaten als wankelmütig erlebt haben, war Trumps Auftritt ein Moment echter Bestätigung.
Ein neuer Kurs – oder die Rückkehr zur Realität?
Trumps Nahost-Politik unterscheidet sich fundamental von der seiner Vorgänger: Sie basiert weniger auf Vermittlung, sondern auf Positionierung. Seine Administration hat stets betont, dass Frieden nicht aus Symmetrie entsteht, sondern aus Wahrheit. Diese Wahrheit lautet aus amerikanischer Sicht: Hamas ist eine Terrororganisation, Iran ein destabilisierender Faktor, und Israel das einzige Land in der Region, das Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verteidigt.
Diese Sicht mag simpel erscheinen, ist aber in Zeiten globaler moralischer Relativierung fast revolutionär. Trumps Worte in Jerusalem waren daher nicht nur ein politisches Statement, sondern eine Rückkehr zur Klarheit.
Viele Beobachter im Nahen Osten, auch solche, die Trump kritisch sehen, erkennen an, dass er eines verstanden hat: Israel braucht keine Mitleidsbekundungen, sondern Partner, die seine Sicherheitslogik teilen. Der Auftritt in der Knesset, die Umarmung der Familien der Geiseln, der gemeinsame Auftritt mit Netanjahu – all das diente nicht der Inszenierung, sondern der Botschaft, dass Amerikas Bündnis mit Israel wieder auf realpolitischen Füßen steht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Montag, 13 Oktober 2025