Blutige Hände, offene Arme: Wie Gaza die Mörder feiert – Israels bittere Stunde nach dem Geiseldeal

Blutige Hände, offene Arme: Wie Gaza die Mörder feiert – Israels bittere Stunde nach dem Geiseldeal


Während Israel unter Tränen seine letzten Geiseln empfängt, werden im Gazastreifen und in Ramallah Terroristen mit Blut an den Händen mit Schüssen in die Luft empfangen. Fast 2.000 Gefangene wurden freigelassen – darunter die schlimmsten Mörder der Intifadas. Die Bilder schockieren selbst kriegsmüde Israelis.

Blutige Hände, offene Arme: Wie Gaza die Mörder feiert – Israels bittere Stunde nach dem Geiseldeal

In Gaza hallen Freudenschüsse durch die Nacht. Hunderte Männer tanzen, schwenken Fahnen, rufen Parolen. Auf den Straßen von Khan Younis liegen Feuerwerkskörper, die eben noch die Rückkehr der „Helden des Widerstands“ gefeiert haben – Männer, die in Israel als das genaue Gegenteil gelten: Mörder, Attentäter, Kinder- und Frauenmörder.

Am Montag hat Israel 1.968 palästinensische Gefangene freigelassen, um den Geiseldeal mit der Hamas zu vollenden und das Waffenstillstandsabkommen zu ermöglichen. Doch der Preis ist hoch – moralisch wie politisch. 250 der Freigelassenen sind zu mehrfachen lebenslangen Haftstrafen verurteilte Terroristen, viele mit Dutzenden Opfern auf dem Gewissen.

Jubel in Gaza, Trauer in Israel

Im Süden des Gazastreifens, auf dem Platz vor dem Nasser-Krankenhaus in Khan Younis, feierten bewaffnete Hamas-Männer Seite an Seite mit entlassenen Tätern. Schüsse in die Luft, laute Musik, grüne und schwarze Fahnen – Bilder, die in Israel Schmerz und Zorn auslösen.
„Es ist ein Freudentag für Gaza“, jubelte ein lokaler Radiomoderator – während in Jerusalem die Familien der Ermordeten vor laufenden Kameras weinten.

Auch in Beitunia bei Ramallah wurden Festzelte errichtet. Dort empfing die Palästinensische Autonomiebehörde die entlassenen Häftlinge, begleitet von PLO-Funktionären und jubelnden Mengen. Sicherheitskräfte versuchten, das Schlimmste zu verhindern – vergeblich. In den Straßen tanzten Hunderte, Männer feuerten in die Luft, während Lautsprecher die Namen der „Helden“ verkündeten.

Die Gesichter des Grauens – und ihre Taten

Die Liste der Freigelassenen liest sich wie ein düsteres Kapitel israelischer Geschichte. Unter ihnen:

  • Mahmud Sarachna, zu 27-facher lebenslanger Haft verurteilt, schickte mehrere Selbstmordattentäter nach Jerusalem, darunter eine Frau, die sich im Supermarkt von Kiryat Yovel in die Luft sprengte.

  • Raad Shaikh und Yasser Khatab, beide beteiligt am berüchtigten Lynchmord von Ramallah im Jahr 2000, bei dem zwei israelische Reservisten zu Tode gequält wurden.

  • Ibrahim Alikam, der 1996 in der Nähe von Beit El eine Mutter und ihren zwölfjährigen Sohn erschoss.

  • Maher al-Hashlamoun, der 2014 die 25-jährige Dalia Lemkus in Alon Shvut erstach.

  • Hussein Rawadra, der 2013 in Afula den 19-jährigen Soldaten Eden Atias im Bus tötete.

  • Kamil Hanisch, der 2002 in Itamar eine ganze Familie – Mutter und drei Kinder – ermordete.

  • Akram Abu Bakr, Kommandeur der Fatah-Tanzim-Einheiten in Tulkarm, verantwortlich für zahlreiche Schuss- und Sprengstoffanschläge.

  • Riad al-Amour, verurteilt für die Ermordung von neun Israelis, darunter Offiziere und Zivilisten.

  • Ashraf Hanaisha, der 2006 den italienischen Friedensaktivisten Angelo Frammartino in Jerusalem erstach – weil er ihn fälschlich für einen Juden hielt.

Dutzende dieser Männer wurden bei der Vorbereitung der Entlassung noch in letzter Minute auf Wunsch der Hamas in die Liste aufgenommen. Die meisten von ihnen kehrten nicht nach Hause zurück – sie wurden nach Ägypten deportiert, um dort unter Aufsicht arabischer Vermittler zu leben.

„Ein Tag der Schande“

Während in Gaza gefeiert wurde, sprachen viele Israelis vom „Tag der Schande“. Angehörige der Opfer fühlten sich im Stich gelassen. „Mein Sohn wurde mit 19 ermordet, sein Mörder läuft jetzt frei herum und wird bejubelt“, sagte Michal Atias, Mutter des ermordeten Soldaten Eden Atias. „Das ist keine Gerechtigkeit, das ist moralischer Bankrott.“

Auch im israelischen Parlament herrschte Empörung. Einige Abgeordnete forderten, dass künftig keine Täter mit „Blut an den Händen“ mehr freikommen dürfen, egal unter welchem Druck. Verteidigungsminister Israel Katz verteidigte den Schritt als „Teil eines unausweichlichen Pakets“, mahnte jedoch: „Wer diese Bilder sieht, versteht, dass der Hass nicht durch Worte verschwindet – nur durch Stärke.“

Der Preis des Friedens

Der Austausch ist Teil des in Scharm el-Scheich unterzeichneten Waffenstillstandsabkommens, das US-Präsident Donald Trump am Vortag als „neues Kapitel für den Nahen Osten“ bezeichnet hatte. 20 lebende Geiseln kehrten nach Israel zurück, vier Leichen wurden übergeben. Im Gegenzug ließ Israel fast 2.000 Gefangene frei und übergab 360 Leichen palästinensischer Kämpfer – jedoch nicht jene der Hamas-Führer Yahya und Muhammad Sinwar.

Der offizielle Grund: „Die Familien sollen ihre Toten begraben können.“ Doch viele Israelis sehen darin ein gefährliches Signal – dass Mord am Ende doch belohnt werde.

Die Aufnahmen aus Gaza sprechen für sich: Männer mit Kalaschnikows feuern in den Himmel, während Kinder Plakate tragen, auf denen „Danke Hamas“ steht. Auf israelischer Seite sitzen Eltern vor leeren Stühlen.

Es ist das bittere Gesicht eines Friedens, der auf Kompromissen gebaut ist – Kompromissen, die schmerzen, weil sie das Richtige tun, indem sie das Falsche zulassen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Montag, 13 Oktober 2025

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