„Geschrieben, um zu töten“ – Das Dokument, das die Lüge vom „Widerstand“ zerstört

„Geschrieben, um zu töten“ – Das Dokument, das die Lüge vom „Widerstand“ zerstört


Ein handschriftlicher Befehl Yahya al-Sinwars belegt: Das Massaker vom 7. Oktober war keine spontane Reaktion, sondern ein planvoller Angriff auf die Menschlichkeit selbst. Wer das als „Widerstand“ verklärt, macht sich zum Komplizen des Grauens.

„Geschrieben, um zu töten“ – Das Dokument, das die Lüge vom „Widerstand“ zerstört

Es beginnt mit einem Stück Papier.
Ein vergilbtes Blatt, beschrieben mit hastiger, gedrungener Schrift, gefunden in den Trümmern des Gazastreifens. Darauf Anweisungen – präzise, kalkuliert, eiskalt. Kein Manifest eines Fanatikers, sondern ein Planungsdokument: Marschrichtungen, Angriffspunkte, Wellen, Codes. Es stammt von Yahya al-Sinwar, dem damaligen Hamas-Chef im Gazastreifen, datiert auf August 2022. Heute ist er tot. Doch seine Handschrift bleibt ein Beweis dafür, dass der 7. Oktober 2023 kein Aufstand war, sondern ein durchorganisiertes Massaker. Das Originaldokument ist öffentlich einsehbar – auf der Website des Israel Terrorism and Intelligence Information Center (ITIC): https://www.terrorism-info.org.il/en/instructions-given-by-yahya-al-sinwar-for-the-october-7-2023-attack-and-massacre/

Schon nach der Operation „Guardian of the Walls“ 2021 hatte Sinwar begonnen, die „nächste Runde“ zu entwerfen – den Schlag, der Israel erschüttern sollte. Was im Westen oft als religiöse Überhitzung abgetan wurde, war in Wahrheit die Erarbeitung eines vollständigen Kriegsplans: Täuschungsmanöver, Invasionsrouten, psychologische Ziele. Sinwar wollte keine symbolische Attacke, sondern eine neue Realität – einen Moment, in dem Israel paralysiert sein sollte, während seine Gegner triumphieren. Er rechnete mit Aufständen in Judea und Samaria, Unruhen unter israelischen Arabern und einem möglichen Angriff der Hisbollah im Norden. Es war die Vision eines totalen Krieges.

Um Israels Sicherheitskräfte zu täuschen, befahl Sinwar, im Spätsommer 2023 an der Grenze „Protestcamps“ zu errichten – inszenierte Demonstrationen, Traktoren, Jugendliche mit Flaggen. Alles Teil einer Maske, hinter der sich eine Angriffsarmee formierte. Während israelische Beobachter Routine sahen, bereitete die Hamas ihre Truppen vor, markierte Durchbruchspunkte, schickte Bulldozer, um den Grenzzaun zu öffnen. In seinem Manuskript vermerkt Sinwar nüchtern: „Die Tore müssen nacheinander geöffnet werden, um den Fluss der Wellen zu ermöglichen.“

Der 7. Oktober begann dann exakt so, wie Sinwar es skizziert hatte. 10 bis 15 Minuten, um die Barrieren zu brechen. Vier Angriffswellen, jede mit festgelegten Zielen. Erst die Elitetrupps der Hamas, dann weitere Brigaden, schließlich Kämpfer anderer Organisationen. Die ersten Stunden sollten genügen, um „Fakten zu schaffen“, bevor die israelische Armee reagieren konnte. Das ist der Tonfall in diesem Papier: kalt, bürokratisch, präzise. Kein Wort über Politik, kein Wort über Frieden. Nur Strategie – und Hass.

Doch das eigentlich Erschütternde steht im letzten Teil der Notizen. Dort geht es nicht mehr um Taktik, sondern um Psychologie. Sinwar schreibt, seine Kämpfer müssten Bilder schaffen, die „Euphorie und Angst zugleich“ erzeugen. Er befiehlt, Zivilisten zu töten, Häuser anzuzünden, Soldaten zu entwürdigen – und alles zu filmen. „Steigt auf die Köpfe der Feinde, schneidet mit Messern, sprengt Panzer, brennt Dörfer nieder – übertragt die Bilder live.“ Das Ziel: den Schrecken selbst als Waffe einsetzen. Ein Koranvers dient als religiöse Rechtfertigung: „Allah kam über sie, von wo sie es nicht erwarteten, und warf Schrecken in ihre Herzen.“
Das ist kein religiöser Eifer, das ist Zynismus in heiliger Verpackung.

Israelische Ermittler fanden nach dem Angriff weitere Papiere: Befehle zur Tötung von Zivilisten im Kibbutz Alumim, Listen mit Codenamen – „aswad“ für das Töten aller Geiseln, „ahmar“ für gefallene Hamas-Kämpfer, „autobus“ für Geiseln als Schutzschilde. In Fahrzeugen lagen Anleitungen für Messerattacken, für das Niederbrennen von Häusern, für Geiselverschleppungen. Ein Kommandant trug in seiner Tasche eine Notiz, in der er seine Männer aufforderte, „so viele Juden wie möglich zu enthaupten, ihre Herzen herauszureißen – für den Islam“.

Parallel dokumentierten internationale Untersuchungen das Ausmaß der Gewalt. Der Rape Crisis Centers Report aus Israel, das Dinah Project, der britische „Roberts Report“, Recherchen des Guardian – sie alle bestätigen, dass sexualisierte Gewalt und Verstümmelung systematisch angewandt wurden. Nicht zufällig, nicht aus Kontrollverlust, sondern als Teil der Logik, Angst zu erzeugen. Frauen, Kinder, alte Menschen, Geiseln – niemand war ausgenommen. Diese Berichte lesen sich wie die Vollstreckung der Notizen aus Sinwars Feder.

Das alles widerlegt eine der größten Lügen unserer Zeit: dass der 7. Oktober eine Reaktion war, ein „Akt des Widerstands“. Widerstand richtet sich gegen Unterdrückung, nicht gegen Kinder, nicht gegen Frauen, nicht gegen unbewaffnete Zivilisten. Wer Morde, Folter, Vergewaltigung und Brandstiftung legitimiert, kämpft nicht für Freiheit, sondern für die Auslöschung von Menschlichkeit. Und wer solche Taten als „mutig“ bezeichnet, zerstört jede moralische Grundlage, auf der politische Diskussion überhaupt stattfinden kann.

Diese Ideologie will nicht Gleichheit oder Gerechtigkeit, sie will Unterwerfung. Sie ist keine Antwort auf Besatzung, sie ist die Fortsetzung der alten antisemitischen Wahnvorstellung, dass Juden keine Menschen, sondern Ziele seien. Sinwars Handschrift belegt das – schwarz auf weiß. Es ist die Sprache eines Mannes, der gelernt hat, dass Mord zum Mythos werden kann, wenn man ihn nur oft genug „Widerstand“ nennt.

Die westliche Öffentlichkeit sollte dieses Dokument lesen, bevor sie Urteile fällt. Denn jedes Wort darin zeigt, was passiert, wenn Gewalt zum Glaubenssatz wird. Wer diese Ideologie beschönigt, trägt dazu bei, dass sie weiterlebt. Man kann Israels Regierung kritisieren, über Fehler sprechen, über Politik diskutieren – aber man darf niemals die Mörder mit denen verwechseln, die sich verteidigen müssen.

Sinwar ist tot, doch seine Handschrift ist geblieben – als Mahnung. Nicht an Israel, sondern an die Welt. Sie erinnert daran, dass das Böse nicht im Affekt entsteht, sondern geplant wird, auf Papier, in Zahlen, mit Landkarten und Listen.
Und sie stellt eine Frage, die jeder beantworten muss: Wie viele Beweise braucht es noch, bis man erkennt, dass es hier nicht um Befreiung, sondern um Vernichtung ging?


Autor: Redaktion
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Dienstag, 14 Oktober 2025

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