Israel verhängt Sanktionen gegen Hamas – Rafah bleibt geschlossen, Hilfslieferungen gestopptIsrael verhängt Sanktionen gegen Hamas – Rafah bleibt geschlossen, Hilfslieferungen gestoppt
Weil Hamas sich weigert, die Leichen weiterer israelischer Geiseln zu übergeben, reagiert Israel mit harten Maßnahmen: Der Grenzübergang Rafah bleibt geschlossen, Hilfslieferungen werden reduziert. Verteidigungsminister Israel Katz spricht von einem „gezielten Signal an eine Terrororganisation, die jedes Abkommen bricht“.
Nach der Weigerung der Hamas, die Überreste weiterer israelischer Geiseln freizugeben, hat Israel umfassende Strafmaßnahmen beschlossen. Der Grenzübergang Rafah bleibt bis auf Weiteres geschlossen, und die humanitären Lieferungen in den Gazastreifen werden stark eingeschränkt.
Drei israelische Regierungsvertreter bestätigten gegenüber Reuters, dass die Entscheidung auf Empfehlung der Sicherheitsdienste vom Premierminister in Abstimmung mit Verteidigungsminister Israel Katz genehmigt wurde – nur wenige Stunden vor Beginn des Feiertags Simchat Tora.
Damit reagiert Jerusalem auf einen klaren Vertragsbruch: Nach dem Geisel-Abkommen sollten alle bekannten Leichname israelischer Opfer schrittweise an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben werden. Stattdessen übergab Hamas lediglich vier Körper – darunter Guy Ilouz und Bipin Joshi – und verweigert seither jede weitere Rückführung.
Ein hoher israelischer Sicherheitsbeamter erklärte: „Hamas weiß genau, wo die übrigen Leichen liegen. Sie halten sie zurück, um Druck auszuüben. Das ist keine Verzögerung – das ist Erpressung.“
Katz: „Kein Vertrauen in einen Partner, der Leichen als Druckmittel benutzt“
Verteidigungsminister Israel Katz sagte am Dienstagabend, Israels Antwort müsse „gezielt, entschlossen und moralisch klar“ sein. „Solange Hamas die Körper unserer Menschen festhält, gibt es keine Öffnung der Übergänge, keine Erleichterung, keine Normalität. Wir verhandeln nicht über Mitgefühl – wir fordern die Einhaltung von Abkommen.“
Katz betonte, Israel werde in enger Abstimmung mit den USA und Ägypten handeln, aber keine weiteren Gesten machen, solange Hamas internationales Recht offen verletzt.
Keine Bewegung von der „gelben Linie“
Nach Einschätzung des israelischen Sicherheitsapparats versucht Hamas derzeit, Zugeständnisse zu erzwingen: Öffnung des Rafah-Übergangs, Import von Baumaterialien und Beginn von Wiederaufbauprojekten. Doch Jerusalem zeigt sich unnachgiebig.
Ein Regierungsvertreter sagte gegenüber dem israelischen Portal Walla: „Es gibt keine Absicht, sich auch nur einen Meter von der gelben Linie zurückzuziehen. Diese Linie ist der Garant unserer Sicherheit – und der Test, ob Hamas versteht, dass ihre Zeit vorbei ist.“
Ägypten vermittelt – Washington beobachtet
Ägyptische Suchteams operieren laut Berichten des Senders Al-Arabi derzeit im Gazastreifen, um die Orte zu lokalisieren, an denen Hamas die Körper israelischer Geiseln vergraben haben soll. Parallel führt ein israelisches Expertenteam in Kairo Gespräche, um eine technische Lösung für die Rückgabe zu finden.
Ein israelischer Regierungsbeamter sagte: „Der ägyptische Einsatz verdient Respekt – aber ohne die Bereitschaft der Hamas bleibt alles stehen. Unsere Position ist klar: Keine Leichen, keine Hilfe.“
Nach Simchat Tora soll das sicherheitspolitische Kabinett erneut zusammentreten. Daran werden Vertreter von IDF, Shin Bet und Mossad teilnehmen. Diskutiert wird ein abgestufter Plan, der auch gezielte militärische Optionen vorsieht, falls Hamas weiter blockiert.
Auch Premierminister Benjamin Netanyahu und US-Präsident Donald Trump haben über die Situation gesprochen. Nach Angaben aus Jerusalem zeigte sich Trump „verstimmt“ über die Vertragsverletzung der Hamas, warnte aber zugleich vor einer zu raschen Eskalation.
In Israel wächst hingegen der Druck, konsequenter zu handeln. „Man kann nicht gleichzeitig humanitäre Hilfe liefern und mitansehen, wie unsere Toten als politische Geiseln benutzt werden“, sagte ein Mitglied des Sicherheitskabinetts.
Die Episode zeigt, wie brüchig jede Vereinbarung mit der Hamas bleibt: Sobald das Kalkül sich ändert, verwandelt sich Kooperation in Erpressung. Für Israel ist das Rückhalten der Leichen kein logistisches Problem – es ist ein moralischer Affront.
Wie Verteidigungsminister Katz es formulierte:
„Solange unsere Söhne und Töchter nicht heimkehren – lebend oder tot –, ist kein Frieden, kein Stillstand und keine Erleichterung denkbar. Wer mit Hamas verhandelt, muss wissen: Menschlichkeit ist ihre schwächste Sprache.“
Autor: Redaktion
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Dienstag, 14 Oktober 2025