Vom Raketenwerfer zum Lehrer: Wie Hamas den nächsten Krieg vorbereitet

Vom Raketenwerfer zum Lehrer: Wie Hamas den nächsten Krieg vorbereitet


Während Diplomaten von Abrüstung und Neubeginn sprechen, bereitet sich Hamas auf die nächste Generation vor – mit Uniform oder ohne. Wenn ihre Kämpfer morgen als Lehrer in UN-Schulen stehen, dann endet der Krieg nicht – er beginnt von vorn, nur mit jüngeren Soldaten.

Vom Raketenwerfer zum Lehrer: Wie Hamas den nächsten Krieg vorbereitet

Es ist ein Satz, der in Jerusalem Fassungslosigkeit auslöst: „Hamas wird sich in die Sicherheitsstrukturen des Gazastreifens integrieren.“
Was in den Sitzungen westlicher Diplomaten als pragmatische Lösung verkauft wird, klingt für Israelis wie ein Déjà-vu, das tödlich enden wird. Denn wer glaubt, man könne Hamas zivilisieren, indem man sie in Uniform steckt oder mit Amnestie belohnt, hat die Natur dieser Bewegung nie verstanden.

Der amerikanisch-palästinensische Vermittler Bishara Bahbah formulierte es ganz offen: Hamas soll „schwere Waffen“ abgeben – definiert als alles, was „mehr als fünf Menschen gleichzeitig töten kann“. Raketen, Artillerie, Mörser. Der Rest bleibt. Maschinengewehre, Panzerabwehrwaffen, Sprengsätze, Kommunikationsnetze, Tunnelstrukturen – alles, was eine Terrororganisation braucht, um nach der nächsten Krise wieder loszuschlagen.

Noch problematischer ist der politische Rahmen: Wer diese Waffen abgibt, bekommt Amnestie. Kein Strafprozess, kein internationales Tribunal, kein Haftbefehl. Im Gegenteil – viele sollen in Gaza bleiben, einige sogar in die künftigen Sicherheitsorgane integriert werden. Das ist keine Entwaffnung, das ist eine staatlich legitimierte Verwandlung von Terroristen in Beamte.

Und wer sich die Geschichte ansieht, weiß, was als Nächstes folgt.
Nach der „Integration“ kommt die Normalisierung.
Nach der Normalisierung kommt die Einbindung in zivile Strukturen – Verwaltung, Medien, Bildung.

Dann werden dieselben Männer, die in Uniform Raketen feuerten, als Lehrer in den Klassenzimmern der UNRWA-Schulen stehen. Dort werden sie keine Sprengsätze mehr basteln, sondern Sätze lehren – über „Widerstand“, über „Befreiung“, über die „Verbrechen der Besatzung“. Sie werden den Hass nicht mehr mit Waffen weitergeben, sondern mit Worten. Und die Kinder, die ihnen zuhören, werden in zehn Jahren genau das tun, was ihre Lehrer ihnen beigebracht haben.

Das ist der Albtraum, den Israel seit Jahrzehnten kennt: Der Terror verschwindet nicht, er wechselt nur das Medium.
Die Schulbücher werden zu Waffen, die Klassenzimmer zu Trainingslagern der Ideologie. Schon heute enthalten viele Lehrpläne der UNRWA Schulen Passagen, in denen Israel von der Landkarte verschwindet. Wenn Hamas-Kader dort künftig offiziell arbeiten, wird diese Indoktrination zur Systematik.

Und während in Washington über Abrüstung gesprochen wird, weiß man in Jerusalem, dass dieser Prozess kein Friedenspfad, sondern eine Reorganisation ist.
Eine Organisation, die Kinder lehrt, dass Juden keine Nachbarn, sondern Feinde sind, braucht keine Raketen, um Krieg zu führen. Sie braucht nur Geduld.

Hamas hat sie.
Der Westen nicht.

Die eigentliche Gefahr liegt nicht in den Waffenlagern, sondern in den Klassenzimmern.
Wenn die internationale Gemeinschaft Hamas wirklich in Verwaltung und Bildung integrieren sollte, dann wird aus dem heutigen Waffenstillstand in wenigen Jahren ein neues Inferno entstehen – getragen von einer Generation, die gelernt hat, dass Vernichtung kein Verbrechen ist, sondern Berufung.

Israel hat diese Spirale schon einmal erlebt: Erst kamen die Versprechen, dann die Verträge, dann der nächste Terror.
Jetzt droht sie sich zu wiederholen – nur mit besserer PR und moralischer Verpackung.

Wer wirklich Frieden will, muss aufhören, sich in Illusionen zu flüchten.
Denn wenn jene, die gestern töteten, morgen Kinder unterrichten dürfen, dann ist das kein Wiederaufbau – das ist die stille Vorbereitung auf den nächsten Krieg.


Autor: Bernd Geiger
Bild Quelle: By Ashraf Amra - UNRWA: United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, CC BY-SA 3.0 igo, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=161847594


Mittwoch, 15 Oktober 2025

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