Trump warnt Hamas: Israel wird wieder kämpfen, wenn das Abkommen gebrochen wirdTrump warnt Hamas: Israel wird wieder kämpfen, wenn das Abkommen gebrochen wird
US-Präsident Donald Trump droht mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe, sollte die Terrororganisation erneut gegen das Abkommen verstoßen. Israel hält sich vorerst zurück – doch die Geduld hat Grenzen.
Israel bereitet sich auf die Rückführung von zwei weiteren Leichen israelischer Geiseln vor, die Hamas am Mittwochabend an den Roten Halbmond übergeben wollte. Damit setzt sich der schmerzhafte Prozess fort, bei dem die Terrororganisation die Körper der Ermordeten nur schrittweise freigibt – ein Vorgehen, das in Israel als „zynisches Spiel mit menschlichen Schicksalen“ bezeichnet wird.
Nach Angaben aus Regierungskreisen kennt Israel genau, über wie viele Leichen Hamas noch verfügt und wo sie sich befinden. „Wir wissen, was Hamas liefern kann – und dass sie bewusst Zeit schinden“, hieß es am Abend aus Jerusalem. Vermittlerstaaten hätten darauf hingewiesen, dass die israelische Geduld bald erschöpft sei.
Trumps unmissverständliche Warnung
Für internationale Aufmerksamkeit sorgte US-Präsident Donald Trump mit einem Interview bei CNN. Er erklärte, er werde Israel die Wiederaufnahme militärischer Operationen in Gaza gestatten, sollte Hamas ihre Zusagen brechen.
„Die israelischen Streitkräfte werden handeln, sobald ich das Signal gebe“, sagte Trump. „Was mit Hamas passiert, wird schnell korrigiert werden.“
Damit machte der Präsident deutlich, dass Washington das Verhalten der Terrororganisation genau beobachtet – und dass die USA bereit sind, die bisherige Waffenruhe jederzeit zu beenden, falls Hamas sie missbraucht.
Zwischen Geduld und Entschlossenheit
Innerhalb der israelischen Führung wird derzeit abgewogen, wie lange man Hamas noch Zeit geben soll. Sicherheitsberater warnen, ein überstürzter Bruch der Vereinbarung könne die internationale Unterstützung gefährden. Doch die öffentliche Stimmung ist eindeutig: Viele Israelis fordern Konsequenzen, nachdem Hamas die Vereinbarungen bereits mehrfach verletzt hat.
Seit Beginn des Abkommens wurden 20 lebende Geiseln und sieben Leichen nach Israel gebracht. Zu den identifizierten Opfern gehören Uriel Baruch, Tamir Nimrodi, Eitan Levy, Yossi Sharabi, Bipin Joshi, Guy Iluz und Hauptmann Daniel Peretz. Nach israelischen Erkenntnissen hält Hamas noch die Körper von 21 weiteren Geiseln zurück.
Am Dienstag hatte die Terrororganisation irrtümlich den Leichnam eines Palästinensers übergeben, der mutmaßlich als Kollaborateur mit Israel galt und in einer israelischen Uniform gefunden wurde. In Jerusalem wertet man dies als weiteren Beleg für die chaotische Lage innerhalb der Hamas-Strukturen.
Rafah: Tor im Spannungsfeld
Trotz der Vertragsverstöße soll der Grenzübergang Rafah am Donnerstag erneut geöffnet werden, überwacht von einem europäischen Beobachterteam. Laut internationalen Medienberichten werden die humanitären Lieferungen auf Drängen der USA verdoppelt.
Gleichzeitig kursieren Spekulationen über eine mögliche zweite Phase des Trump-Friedensplans, die bereits Gespräche über die Zukunft Gazas nach dem Krieg vorsehen soll. Offizielle in Jerusalem dementieren das entschieden: „Von einer zweiten Phase kann keine Rede sein, solange Hamas ihre Verpflichtungen nicht erfüllt“, hieß es am Abend.
Der ursprüngliche Plan Trumps sieht die Bildung einer internationalen Sicherheitsstruktur mit palästinensischen Kräften vor, die in Ägypten und Jordanien ausgebildet werden. In Israel stößt diese Idee auf Skepsis, da viele Regierungsmitglieder eine Rückkehr der Palästinensischen Autonomiebehörde nach Gaza ablehnen.
Ein Land wartet – und trauert
Hinter den nüchternen diplomatischen Formulierungen stehen Menschen, die seit Monaten auf Nachricht von ihren Angehörigen warten. Jede übergebene Leiche ist eine Erinnerung an das Leid, das nicht vergeht. „Es geht nicht mehr um Politik, sondern um Würde“, sagte ein Angehöriger am Abend. „Wir wollen nur, dass unsere Toten heimkehren.“
Trump griff diese Stimmung auf, als er betonte, Israel müsse „nicht ewig warten“. Seine Worte klingen wie ein Ultimatum – an Hamas, aber auch an die internationale Gemeinschaft: Wenn die Terrororganisation glaubt, mit taktischem Täuschen und Verzögern Zeit zu gewinnen, könnte das Schweigen bald enden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Donnerstag, 16 Oktober 2025