Trump warnt: Wer Israel schwächt, gefährdet den Westen

Trump warnt: Wer Israel schwächt, gefährdet den Westen


Der amerikanische Präsident mahnt zur Klarheit – während Israel am Beginn der zweiten Phase des Gaza-Abkommens steht. Die Welt redet über Entwaffnung, Trump über Entschlossenheit. Und die Hamas nutzt jede Pause, um Stärke zu simulieren.

Trump warnt: Wer Israel schwächt, gefährdet den Westen

Donald Trump sprach am Donnerstagabend in deutlichen Worten. „Israel darf in dieser Phase keinen Zentimeter nachgeben“, sagte er bei einem Treffen mit republikanischen Abgeordneten in Washington. Sein Satz war mehr als ein Appell – er war eine Warnung an jene, die glauben, die Terrororganisation Hamas ließe sich durch diplomatische Formeln befrieden. „Wenn Israel gezwungen wird, sich zu schwächen, wird das Vakuum von denselben Mächten gefüllt, die den Westen zerstören wollen“, so Trump.

In Jerusalem wurde diese Botschaft mit Genugtuung, aber auch mit nüchterner Sorge aufgenommen. Denn während in Washington von Prinzipien die Rede ist, geht es in Israel längst um die Details eines brüchigen Waffenstillstands, der zwar das Töten beendet hat, aber noch keine Ordnung geschaffen hat. Die Vereinbarung mit der Hamas steht, doch die zweite Phase – die sogenannte „Stabilisierungsphase“ – droht schon jetzt im politischen Streit zu versinken.

Zwischen Hoffnung und Kalkül

Israel hat geliefert: alle überlebenden Geiseln wurden freigelassen. Doch die Hamas hält noch immer 19 Leichen israelischer Bürger zurück, darunter Soldaten. Über ihre Rückgabe wird hinter verschlossenen Türen verhandelt – und genau hier beginnen die Konflikte, die das ganze Abkommen gefährden.

Die Hamas fordert, dass für jeden israelischen Getöteten 15 Leichen von Palästinensern übergeben werden. Israel lehnt das Verhältnis ab, weil es nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf Erpressung beruht. Doch die ägyptischen Vermittler drängen auf Kompromisse, um den brüchigen Waffenstillstand zu stabilisieren. Dabei wächst in Israel die Sorge, dass jede Nachgiebigkeit von der Hamas als Schwäche interpretiert wird – und sie bereits neue Tunnel gräbt, neue Waffen hortet, neue Narrative vorbereitet.

In den israelischen Sicherheitskreisen wird nüchtern analysiert: Die Hamas hat ihre Zeit während des Waffenstillstands nicht mit Wiederaufbau verbracht, sondern mit Reorganisation. Die Devise lautet, sich international als politische Kraft zu präsentieren, während im Inneren die militärische Struktur neu formiert wird.

Der gefährliche Begriff „Abrüstung“

Offiziell ist die Abrüstung Teil der zweiten Phase. Doch das Wort selbst ist längst zum Streitpunkt geworden. Die Hamas erklärt, sie werde „niemals das Recht auf bewaffneten Widerstand“ aufgeben. Israel hingegen sieht darin keinen politischen Standpunkt, sondern die offene Drohung, dass sich der Terror nur in neuer Form zeigen wird.

Donald Trump formulierte es auf seine Weise: „Man entwaffnet keine Terroristen – man besiegt sie.“ Es ist die Haltung, die Israel derzeit am meisten stärkt, aber zugleich die, die viele europäische Regierungen irritiert. In Brüssel und Berlin spricht man von „Dialogfähigkeit“, von „Integrationsprozessen“, von „Waffenstillstand als Einstieg in Frieden“. Doch in Jerusalem weiß man: Frieden lässt sich nicht verhandeln, solange eine Seite Gewalt als Legitimation versteht.

Israel steht damit vor einer strategischen Gratwanderung. Einerseits soll das Abkommen mit Ägypten und den USA politisch Bestand haben, andererseits darf es keine Illusion über die Natur der Hamas geben. Die Forderung nach Entwaffnung ist keine Formalie – sie ist der Kern des gesamten Prozesses. Scheitert sie, fällt das Fundament des Waffenstillstands in sich zusammen.

Internationale Kräfte, nationale Interessen

Ein weiterer Streitpunkt ist die Idee internationaler Truppen in Gaza. Washington befürwortet sie, Kairo unterstützt sie, die EU bietet sich an – doch in Israel ist man skeptisch. Internationale Missionen haben in der Vergangenheit selten Sicherheit gebracht. Meist endeten sie in Untätigkeit, Bürokratie oder politischer Instrumentalisierung.

Israels Sicherheitsapparat warnt: Eine fremde Truppe, die in Gaza stationiert ist, wird entweder zum Ziel oder zum Zuschauer. Beides ist gefährlich. Die Hamas wiederum möchte keine fremden Soldaten, die ihr Machtmonopol infrage stellen. Sie schlägt vor, ein „palästinensisches Übergangsorgan“ zu schaffen – technokratisch, zivil, aber natürlich unter ihrer indirekten Kontrolle. Es ist die bekannte Methode: das Bild des zivilen Wiederaufbaus als Tarnung für den Machterhalt.

Israel wird diese Illusion nicht mittragen. Der Staat, der in den letzten Monaten den schwersten Krieg seit Jahrzehnten geführt hat, wird keine Ordnung akzeptieren, in der Terror wieder eine politische Legitimation erhält.

Das Dilemma des Fortschritts

Phase 1 ist abgeschlossen, aber sie war nur die Oberfläche. Jetzt beginnt der Teil, in dem sich zeigen wird, ob es wirklich Frieden geben kann oder nur eine taktische Pause. Die Hamas setzt auf Zeit. Israel setzt auf Sicherheit. Und Trump setzt auf Druck.

Für viele Israelis ist klar: Der Waffenstillstand war notwendig, aber er darf nicht zum Selbstzweck werden. Jede weitere Phase muss klare Bedingungen enthalten – Abrüstung, internationale Kontrolle unter israelischer Aufsicht und Garantien, dass die Hamas keine politische Zukunft behält.

Trump hat die Debatte auf den Punkt gebracht: „Frieden gibt es nicht durch Worte, sondern durch Stärke.“ Israel weiß, was das bedeutet. Es wird keine Phase 2 geben, wenn sie nicht auf realer Sicherheit basiert.

Am Ende dieser Tage steht weniger die Frage, ob der Waffenstillstand hält, sondern ob Israel den Mut hat, sich nicht von der Illusion täuschen zu lassen, dass Terrorismus verhandelbar ist. Die Antwort darauf entscheidet nicht nur über Gaza – sie entscheidet über die Glaubwürdigkeit des Westens.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America - Donald Trump, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56646275


Freitag, 17 Oktober 2025

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