„Sie führen uns an die Tore der Hölle“ – Likud-Abgeordneter attackiert Trumps Gesandten

„Sie führen uns an die Tore der Hölle“ – Likud-Abgeordneter attackiert Trumps Gesandten


Der israelische Abgeordnete Amit Halevi wirft dem Trump-Vertrauten Steve Witkoff vor, Israels Sicherheit zu gefährden. Der Anlass: amerikanischer Druck im Zuge der Gaza-Verhandlungen – und die wachsende Angst, Washington dränge auf einen Palästinenserstaat.

„Sie führen uns an die Tore der Hölle“ – Likud-Abgeordneter attackiert Trumps Gesandten

Nachdem US-Präsident Donald Trump erneut bekräftigt hatte, die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas müsse um jeden Preis halten, wächst in der Knesset die Sorge, die USA könnten Israel zu weitgehenden Zugeständnissen drängen.

Auslöser für den jüngsten Eklat ist Steve Witkoff, ein enger Vertrauter Trumps, Unternehmer und derzeit Sondergesandter des Weißen Hauses für die Nachkriegsordnung in Gaza. Witkoff, der am Wochenende gemeinsam mit Jared Kushner und Ivanka Trump auf dem Tel Aviver Hostage Square auftrat, gilt als Schlüsselfigur bei den Gesprächen über die „Zukunft Gazas“.

Doch in Israel wächst der Widerstand. Der Likud-Abgeordnete Amit Halevi sagte im Armeesender Galei Zahal:

„Diese Leute führen uns an die Tore der Hölle. Sie verstehen nichts von unserer Realität und gefährden die Sicherheit des jüdischen Staates.“

Halevi warf Witkoff und dessen Team vor, Israel zu einem Kurs zu drängen, der langfristig in Chaos und Terror münde. Gemeint ist der amerikanische Plan, nach dem eine „lokale Verwaltung“ unter palästinensischer Beteiligung schrittweise Verantwortung in Gaza übernehmen soll – ein Konzept, das in Jerusalem als Weg in Richtung Palästinenserstaat verstanden wird.

Streit um Kontrolle und Verantwortung

Halevi fordert stattdessen, dass Israel nach Ende der aktuellen Operation die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen übernimmt – militärisch, administrativ und sicherheitspolitisch. Nur so könne verhindert werden, dass die Hamas oder eine Nachfolgeorganisation erneut Fuß fasse.

„Wer glaubt, man könne Gaza irgendwelchen lokalen Gruppen überlassen, hat nichts aus 2005 gelernt. Der Abzug damals war ein historischer Fehler, den wir nicht wiederholen dürfen“, sagte Halevi.

Seine Kritik trifft nicht nur Witkoff, sondern auch Teile der israelischen Regierung, die laut Medienberichten über eine „internationale Übergangsverwaltung“ nachdenken – unterstützt von Ägypten, den USA und arabischen Golfstaaten.

Amerikanischer Druck – israelische Skepsis

Der Besuch Witkoffs in Israel fand nur einen Tag nach einem schweren Angriff der Hamas statt, bei dem zwei israelische Soldaten getötet wurden. Dennoch fordert Washington Zurückhaltung und das Festhalten an der Feuerpause. Viele Israelis empfinden diesen Druck als Zumutung.

In konservativen Kreisen mehren sich die Stimmen, die die amerikanische Initiative als Versuch sehen, Israel zu politisch gefährlichen Konzessionen zu bewegen. Ein hochrangiger Regierungsberater formulierte es gegenüber Channel 14 so:

„Man will Israel in die Verantwortung zwingen, aber ohne ihm die Mittel zu geben, sich zu verteidigen.“

Für Halevi und viele in seiner Partei ist klar: Jede Form palästinensischer Selbstverwaltung im Gazastreifen würde nicht Frieden, sondern eine neue Front bedeuten – diesmal unter internationalem Siegel.


Autor: Redaktion
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Montag, 20 Oktober 2025

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