Hamas spielt mit den Toten – Israel bereitet sich auf Rückgabe weiterer Geiselnreste vorHamas spielt mit den Toten – Israel bereitet sich auf Rückgabe weiterer Geiselnreste vor
Die Terrororganisation Hamas plant offenbar, heute Nacht erneut Leichname israelischer Geiseln freizugeben. Für Jerusalem ist das keine humanitäre Geste – sondern zynische Taktik zur Verlängerung des Waffenstillstands.
Israel steht am Freitag erneut vor einer Nacht, die schwer zu ertragen sein wird. Nach Berichten israelischer Medien bereitet sich die Armee darauf vor, dass Hamas die sterblichen Überreste weiterer Geiseln an den Roten Halbmond übergeben könnte. Acht Leichname sollen zur Rückführung bereitstehen. Von mindestens fünf weiteren Verschleppten fehlt jede Spur.
„Hamas spielt auf Zeit, um den Waffenstillstand zu verlängern, ohne die geforderte zweite Phase einzuleiten – die Entwaffnung“, sagte ein ranghoher israelischer Regierungsvertreter. Die Terrororganisation nutzt die Rückgabe der Toten nicht als Zeichen der Reue, sondern als makabres Druckmittel, um internationale Sympathie zu erzeugen und den politischen Preis für Israel zu erhöhen.
Eine Nacht, die niemand will – aber jeder fürchtet
Die letzte Rückführung erfolgte am Dienstag. Damals wurden die sterblichen Überreste von Arie Zalmanovicz und Oberfeldwebel (Res.) Tamir Adar identifiziert. Ihre Familien erfuhren, was viele noch immer nicht wissen dürfen: dass der Krieg für ihre Angehörigen längst vorbei ist, nur dass kein Ende in Würde möglich war.
Am Donnerstagabend besprachen Verteidigungsminister Israel Katz, Generalstabschef Eyal Zamir und hochrangige Offiziere des Nachrichtendienstes AMAN mit US-Vizepräsident JD Vance die Lage. Laut dem Sender KAN erklärten israelische Vertreter, Hamas verfüge über die Überreste von mindestens zehn weiteren Geiseln – und halte sie gezielt zurück, um politischen Einfluss zu gewinnen.
Eine Strategie der Erniedrigung
Die israelischen Sicherheitsdienste sind überzeugt, dass Hamas den Waffenstillstand systematisch nutzt, um Strukturen in Gaza wiederaufzubauen. Kämpfer reorganisieren sich, Tunnel werden erneut ausgehoben, Propagandakanäle reaktiviert. Jeder Tag ohne Kampf verschafft Hamas Zeit – und je länger das Schweigen anhält, desto lauter wird die moralische Erpressung.
Jerusalem sieht darin keine humanitäre Entwicklung, sondern eine Fortsetzung des Terrors mit anderen Mitteln. Während Israel im Austausch von Leichnamen Würde und Abschied sucht, inszeniert Hamas daraus ein Theater des Schmerzes – wissend, dass jede Rückführung der Weltöffentlichkeit das eigene Narrativ der Kontrolle und Stärke vorführt.
Zwischen Mitgefühl und Entschlossenheit
Premierminister Benjamin Netanyahu hatte bereits zu Wochenbeginn betont, Israel werde jede Gelegenheit nutzen, um seine Geiseln heimzuholen – „lebend oder tot“. Doch er fügte hinzu: „Wir lassen uns nicht erpressen.“ Die Regierung steht damit vor einem grausamen Dilemma: jede Rückgabe ist menschlich notwendig, politisch aber gefährlich.
Für die Familien der Entführten ist die Lage unerträglich. Sie leben in einem Zwischenraum aus Hoffnung, Angst und Schweigen. Manche fordern, Israel solle den Waffenstillstand verlängern, um weitere Rückführungen zu ermöglichen. Andere warnen: „Hamas hat längst verstanden, dass unsere Menschlichkeit ihre stärkste Waffe ist.“
Ein Zynismus, der keine Grenzen kennt
Die zögerliche Rückgabe von Leichnamen erinnert an die dunkelsten Kapitel der israelischen Geschichte – an Fälle, in denen Terrororganisationen Leichen als Faustpfand hielten, um Gefangenenaustausche zu erzwingen. Heute, 2025, wiederholt sich dieses Muster, während die Welt in einer moralischen Schieflage verharrt: Die Täter sprechen von Frieden, während sie über Gräber verhandeln.
Israel bleibt bei seiner Linie: Der Waffenstillstand darf nicht zur Wiederbewaffnung der Hamas führen. Und keine Macht der Welt – nicht Washington, nicht Doha, nicht Ankara – wird Jerusalem dazu zwingen, die Sicherheit seiner Bürger einem politischen Theater zu opfern.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Freitag, 24 Oktober 2025