Rubio in Israel: „Truppen in Gaza müssen für Jerusalem akzeptabel sein“ — Netanyahu betont Souveränität

Rubio in Israel: „Truppen in Gaza müssen für Jerusalem akzeptabel sein“ — Netanyahu betont Souveränität


US-Außenminister Marco Rubio besuchte die neue US-Missionsbasis im Süden Israels und forderte Zustimmung Jerusalems zu ausländischen Kräften in Gaza. Premierminister Netanyahu bekräftigte die Unabhängigkeit Israels in Sicherheitsfragen — zugleich signalisierten beide Seiten Bereitschaft zur Kooperation.

Rubio in Israel: „Truppen in Gaza müssen für Jerusalem akzeptabel sein“ — Netanyahu betont Souveränität

US-Außenminister Marco Rubio besuchte am Freitag die neue US-Missionsbasis im Süden Israels, die die Aktivitäten und die Lage in der Gegend um den Gazastreifen überwacht. Vor Ort betonte Rubio die doppelte Aufgabe: humanitäre Hilfe für die Bevölkerung Gazas zu ermöglichen und zugleich sicherzustellen, dass von der Enklave künftig keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht.

„Wir müssen den Wiederaufbau und die humanitäre Hilfe in Gaza vorantreiben – aber niemals auf Kosten der Sicherheit Israels“, sagte Rubio bei seinem Besuch. Er unterstrich, dass die künftige multinationale Stabilisierungskraft in Gaza nur dann tragfähig sei, wenn Israel mit deren Mandat und Zusammensetzung einverstanden ist. „Die Partner, die Truppen stellen, müssen von Israel akzeptiert werden“, so Rubio.

Der Minister hob hervor, dass zahlreiche Länder Bereitschaft signalisiert hätten, Teil des internationalen Stabilisierungs- und Wiederaufbaueinsatzes zu werden. Entscheidend sei nun die Klarheit über die Befugnisse dieser Kräfte und darüber, wie man Plünderung oder das Wiederausrüsten terroristischer Gruppen verhindert. Rubio warnte ausdrücklich vor einer Rückkehr der Bedingungen, die zum Ausbruch der Gewalt geführt hatten: „Keine Tunnel, keine Raketen, keine sicheren Rückzugsräume für Terroristen.“

Rubio erklärte weiter, es sei nötig, die palästinensischen Institutionen zu reformieren und ihre Eignung für eine Rolle beim Wiederaufbau kritisch zu prüfen. Zugleich wiederholte er die israelische Forderung, dass UN-Agenturen wie UNRWA nicht ungeprüft in Schlüsselrollen eingesetzt werden sollten, sofern Zweifel an deren Unabhängigkeit bestünden.

Premierminister Benjamin Netanyahu zeigte sich offen für die von den USA vorangetriebenen nächsten Schritte, betonte aber zugleich Israels Souveränität: „Wir sind Partner, wir kooperieren — aber wir sind ein unabhängiger Staat und entscheiden selbst über unsere Sicherheitsinteressen.“ In Jerusalem werde jede Beteiligung ausländischer Kräfte daran gemessen, ob sie Israel schützt, nicht gefährdet.

Rubios Besuch fällt in eine politisch sensible Phase: Die Zustimmung der Knesset zu vorgezogenen Souveränitätsgesetzen hatte in Washington Besorgnis ausgelöst, weil sie die Bereitschaft anderer Staaten beeinträchtigen könnte, sich an einem internationalen Einsatz zu beteiligen. Rubio warnte, einseitige Schritte könnten das fragile Gleichgewicht gefährden und die Hilfs- wie Sicherheitskooperation erschweren.

Vor Ort wurden dem US-Delegationschef Einsatzkonzepte vorgelegt, darunter die geplante Koordination von Hilfslieferungen, Überwachungssystemen und Kontrolle über Grenzpunkte. Rubio betonte, dass die Umsetzung Zeit und präzise Abstimmung benötige: „Es wird Höhen und Tiefen geben, aber es gibt Grund zur Hoffnung, wenn alle Partner mitwirken.“

Netanyahu und Rubio wollen den Dialog fortsetzen: Israel sucht Ergebnisse, die seine Sicherheit garantieren, die USA und internationale Partner suchen ein Modell, das humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und Sicherheit verbindet. Beide Seiten signalisierten, dass sie an einer gemeinsamen Lösung arbeiten, wobei die rote Linie Israels klar bleibt: keine Truppen oder Mandate, die Israels Sicherheit untergraben.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America - Marco Rubio, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47475739


Freitag, 24 Oktober 2025

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