USA setzen Sondergesandten für Gaza-Koordinationszentrum einUSA setzen Sondergesandten für Gaza-Koordinationszentrum ein
Washington ernennt den erfahrenen Diplomaten Steven Fagin zum zivilen Leiter des neuen Koordinationszentrums in Südisrael. Das Zentrum soll die Umsetzung des US-Friedensplans für Gaza und den humanitären Zugang überwachen – in enger Abstimmung mit Israel.
Das US-Außenministerium hat am Freitag den langjährigen Diplomaten Steven Fagin, derzeit Botschafter der Vereinigten Staaten im Jemen, zum zivilen Leiter des neuen amerikanischen Gaza-Koordinationszentrums ernannt. Das teilte das State Department in Washington nach einem Besuch von US-Außenminister Marco Rubio in Israel mit.
Das Zentrum – offiziell „Civil-Military Coordination Center“ genannt – wurde in dieser Woche in Südisrael eingerichtet. Es soll die Umsetzung des von Präsident Donald Trump vorgestellten 20-Punkte-Plans für Gaza begleiten und die Koordinierung humanitärer Hilfen sicherstellen. Ziel sei es, den Wiederaufbau der Küstenenklave mit einer langfristigen Sicherheitsstrategie für Israel zu verbinden.
Washingtons neue Struktur für Gaza
Das Koordinationszentrum arbeitet unter Leitung des US-Zentralkommandos (CENTCOM). Der militärische Oberbefehl liegt bei Generalleutnant Patrick Frank, Kommandeur der US Army Central. Fagin übernimmt die zivile Komponente – eine Funktion, die politische, diplomatische und logistische Verantwortung zusammenführt.
Außenminister Rubio hatte das Zentrum am Donnerstag besucht und versprochen, weitere US-Diplomaten zur Unterstützung des etwa 200 Soldaten starken US-Kontingents zu entsenden. „Es ist ein historischer Schritt, der zeigt, dass die USA nicht nur über Stabilität reden, sondern sie aktiv sichern wollen“, sagte Rubio.
Wer ist Steven Fagin?
Fagin gehört zum erfahrenen Kern des US-Außendienstes. Er ist seit über 25 Jahren im diplomatischen Dienst und leitete zuletzt die US-Botschaft im Jemen, wenngleich von außerhalb des Landes – da der vom Iran unterstützte Huthi-Apparat in Sanaa von Washington nicht anerkannt wird. Seine Erfahrung im Umgang mit Krisenstaaten und nichtstaatlichen Akteuren gilt in Washington als entscheidend für die komplexe Gaza-Mission.
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, Fagin solle sicherstellen, dass die humanitären Hilfsströme „koordiniert, überprüft und nicht durch Terrorstrukturen manipuliert werden“. In Washington betont man, die USA arbeiteten dabei eng mit Israel und moderaten arabischen Partnerstaaten zusammen, um sicherzustellen, dass die geplante Stabilisierung keine Rückkehr der Hamas zur Macht ermögliche.
Israel bleibt eng eingebunden
In Jerusalem wird die US-Initiative mit vorsichtigem Optimismus begleitet. Regierungsvertreter betonen, Israel stimme nur solchen internationalen Missionen zu, die „die Sicherheit Israels gewährleisten und nicht untergraben“. Nach der jüngsten Erklärung von Außenminister Rubio, dass kein Land ohne israelisches Einverständnis Truppen oder Mandate in Gaza übernehmen werde, gilt der Posten Fagins als ein weiterer Schritt zur Abstimmung zwischen Washington und Jerusalem.
Das neue Zentrum soll künftig sowohl Hilfsorganisationen, Militärs als auch diplomatische Akteure zusammenführen. Beobachter in Israel sehen darin einen Versuch der USA, den Wiederaufbau Gazas zu kontrollieren, ohne die Verantwortung in die Hände der palästinensischen Autonomiebehörde oder der UNO-Behörde UNRWA zu legen, die Washington wegen wiederholter Verstrickungen in Hamas-Strukturen misstrauisch betrachtet.
Die Ernennung Fagins markiert damit einen neuen Abschnitt in der amerikanisch-israelischen Kooperation nach dem Gaza-Krieg – diplomatisch, sicherheitspolitisch und symbolisch: Die USA setzen auf erfahrene Experten statt auf politische Kompromisse.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Chairman of the Joint Chiefs of Staff - https://www.flickr.com/photos/42310076@N04/53602369831/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=146664959
Freitag, 24 Oktober 2025