Israel plant territoriale Schritte in Gaza – „Wir werden Hamas Stück für Stück zurückdrängen“

Israel plant territoriale Schritte in Gaza – „Wir werden Hamas Stück für Stück zurückdrängen“


Nach dem Bruch der Waffenruhe durch Hamas bereitet Israel die schrittweise Rückeroberung von Gebieten im Gazastreifen vor. Gespräche mit den USA laufen – Jerusalem signalisiert Entschlossenheit, aber auch strategische Vorsicht.

Israel plant territoriale Schritte in Gaza – „Wir werden Hamas Stück für Stück zurückdrängen“

Nach den erneuten Angriffen der Terrororganisation Hamas und der verweigerten Rückgabe israelischer Geiselüberreste hat Israel seine Haltung verschärft: Der jüdische Staat plant, in den kommenden Tagen Teile des Gazastreifens erneut unter Kontrolle zu bringen, aus denen sich seine Streitkräfte in den letzten Monaten zurückgezogen hatten. Das bestätigten israelische Sicherheitskreise am Dienstagabend.

Ein Regierungsvertreter formulierte es deutlich: „Israel wird Stück für Stück Gelände zurückerobern, das derzeit von Hamas kontrolliert wird.“ Ziel sei es, die militärische Handlungsfähigkeit der Terrororganisation dauerhaft zu beschneiden, ohne dabei sofort in eine großangelegte Offensive zurückzufallen.

Gespräche mit den USA über den Umfang der Maßnahmen

Der Schritt erfolgt in enger Abstimmung mit den Vereinigten Staaten. Nach Angaben israelischer Medien steht die Regierung Benjamin Netanjahus in direktem Austausch mit dem Civilian Military Coordination Center (CMCC) in Kirjat Gat – der gemeinsamen Einrichtung, die die Einhaltung des von Präsident Donald Trump vermittelten Gaza-Abkommens überwacht.

Washington wurde demnach bereits vor den Luftangriffen auf Rafah über Israels Entscheidung informiert. Dort hatten Hamas-Kämpfer am Dienstagnachmittag ein israelisches Fahrzeug mit einer Panzerabwehrrakete und Scharfschützenfeuer attackiert.

Die israelische Armee reagierte mit gezielten Luftschlägen auf Tunnelanlagen und terroristische Infrastruktur im Süden des Gazastreifens. Kurz darauf erklärte Hamas, sie werde die zuvor angekündigte Rückgabe eines weiteren israelischen Geiselopfers „verschieben“ – und machte die israelischen Angriffe für die Absage verantwortlich.

Das Ende der Waffenruhe

Was sich am Dienstag ereignete, markiert de facto das Ende der Waffenruhe. Israel hatte sich zuletzt bemüht, die humanitären Kanäle in Gaza offen zu halten, während gleichzeitig die militärische Präsenz reduziert wurde. Doch mit jeder Verletzung des Abkommens durch Hamas – ob durch Angriffe oder propagandistische Inszenierungen rund um Geiselleichen – schwindet der politische Spielraum.

Premierminister Netanjahu ordnete nach einer sicherheitspolitischen Lagebewertung sofortige „kraftvolle Schläge“ an und machte klar, dass Israel sich von der Hamas „nicht erpressen lassen“ werde. Ein Offizier der IDF erklärte:
„Wir reagieren nicht aus Emotion, sondern aus Pflicht. Wenn Hamas unsere Soldaten angreift, verliert sie Kontrolle – und damit Territorium.“

Israel will Druck schrittweise erhöhen

Israels Verteidigungskreise sprechen von einer „kontrollierten Eskalation“. Anders als bei den früheren Operationen soll es sich diesmal nicht um eine breit angelegte Bodenoffensive handeln, sondern um ein Zielsystem territorialer Eingriffe: punktuelle Rückeroberungen, dauerhafte Kontrollpunkte, verstärkte Präsenz entlang der sogenannten Yellow Line.

Dieser Ansatz folgt einer militärischen Logik: Hamas operiert zunehmend in unbesetzten Zonen und nutzt die dortige Leere, um sich neu zu formieren. Durch ein „Zurückdrängen in Etappen“ soll verhindert werden, dass die Terrororganisation verlorene Gebiete wieder besetzt.

Ein israelischer Sicherheitsberater sprach von einem „Biss-für-Biss-Ansatz“: „Wir nehmen ihr nicht alles auf einmal, sondern alles, was sie Schritt für Schritt verliert – Tunnel, Waffenlager, Kontrollräume, Territorium. Das sendet ein Signal: Jedes Verbrechen hat einen physischen Preis.“

US-Druck und israelische Entschlossenheit

Während Jerusalem seinen Kurs festlegt, bemüht sich Washington um Deeskalation. Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrfach betont, der Waffenstillstand sei „eine Chance, nicht das Ende“. Doch die israelische Führung interpretiert die jüngsten Ereignisse als Beweis, dass die Hamas auf politische Angebote mit Gewalt reagiert.

Hinter verschlossenen Türen werden mehrere Szenarien geprüft – von der teilweisen Wiederbesetzung strategischer Zonen im Süden Gazas bis zur zeitweiligen Kontrolle zentraler Verkehrsachsen, um den Nachschub der Hamas zu unterbinden.

 


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Dienstag, 28 Oktober 2025

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