Hamas übergibt erstmals seit über einer Woche Leichen israelischer Geiseln – Rotkreuz-Konvoi unterwegs zur Übergabe

Hamas übergibt erstmals seit über einer Woche Leichen israelischer Geiseln – Rotkreuz-Konvoi unterwegs zur Übergabe


Zum ersten Mal seit dem vergangenen Dienstag will die Terrororganisation Hamas die Leichname israelischer Geiseln übergeben. Der Schritt erfolgt nach massiven israelischen Luftangriffen auf Gaza – und vor dem Hintergrund erneuter Waffenstillstandsbrüche durch die Hamas.

Hamas übergibt erstmals seit über einer Woche Leichen israelischer Geiseln – Rotkreuz-Konvoi unterwegs zur Übergabe

Die Terrororganisation Hamas kündigte am Donnerstagmittag an, dass sie um 16:00 Uhr zwei getötete israelische Geiseln an Israel übergeben werde. Es ist die erste Rückgabe seit mehr als einer Woche. Nach Angaben israelischer Sicherheitskreise befindet sich ein Konvoi des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) auf dem Weg zu einem Treffpunkt im Zentrum des Gazastreifens, wo mehrere Särge mit den sterblichen Überresten übergeben werden sollen.

Die israelische Armee (IDF) und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet bestätigten, dass sie entsprechende Informationen erhalten haben. Unklar ist, ob es sich um die Leichen von Amiram Kuper und Sahar Baruch handelt, deren Freigabe Hamas bereits angekündigt, dann aber abgesagt hatte. Die Terrororganisation hatte behauptet, Israel habe den Waffenstillstand gebrochen und deshalb die Übergabe gestoppt.

Die heutige Rückgabe erfolgt kurzfristig und vor dem Hintergrund heftiger Kämpfe im Gazastreifen. In der vergangenen Nacht kamen nach palästinensischen Angaben über hundert Menschen ums Leben, darunter etwa dreißig Hamas-Kämpfer. Israelische Luftangriffe richteten sich gegen militärische Stellungen und Tunnelanlagen der Organisation, nachdem diese mehrfach gegen die Feuerpause verstoßen hatte – sowohl durch Beschuss israelischer Truppen als auch durch die Weigerung, weitere Geiseln zurückzugeben.

Wiederholte Verstöße der Hamas

Bereits Anfang der Woche hatte die Hamas behauptet, die Überreste eines israelischen Geisels übergeben zu haben. Das Büro des Premierministers stellte jedoch klar, dass die übergebenen sterblichen Überreste dem gefallenen Soldaten Ofir Tzarfati gehörten, dessen Leichnam bereits vor zwei Jahren in einer israelischen Militäroperation geborgen worden war.

In einer Erklärung hieß es: „Dies stellt eine eindeutige Verletzung der Vereinbarungen durch die Terrororganisation Hamas dar.“ Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte daraufhin ein sicherheitspolitisches Treffen an, um Israels weiteres Vorgehen gegenüber den wiederholten Vertragsbrüchen zu beraten.

Am Mittwoch kam es im Süden des Gazastreifens erneut zu Gefechten. Der israelische Reservist Efi (Yonah Ephraim) Feldbaum, 37 Jahre alt, fiel in Rafah, nachdem Hamas-Terroristen eine kombinierte Attacke gegen eine Einheit des Nahal-Regiments verübt hatten. Die Terroristen eröffneten gegen 15:45 Uhr das Feuer auf ein technisches Fahrzeug und griffen anschließend einen gepanzerten Transporter mit Panzerabwehrraketen an.

Feldbaum, der sich in einem von der IDF kontrollierten Gebiet befand, wurde durch Scharfschützenfeuer tödlich getroffen. Die Angreifer entkamen, während israelische Truppen das Feuer erwiderten und Tunnelöffnungen im Bereich von Rafah zerstörten.

Ein fragiles Gleichgewicht

Die wiederholten Angriffe der Hamas und ihre manipulative Informationspolitik stellen die ohnehin fragile Waffenruhe auf eine harte Probe. Während Israel versucht, die Vereinbarungen einzuhalten und humanitäre Übergaben zu ermöglichen, nutzt die Hamas jede Gelegenheit, um taktischen Vorteil aus symbolischen Gesten zu ziehen.

Das Internationale Rote Kreuz spielt bei den Übergaben eine heikle Rolle: Es ist der einzige neutrale Akteur, der zwischen beiden Seiten vermittelt und den Transport der Leichen übernimmt. In Jerusalem herrscht dennoch Misstrauen gegenüber der Organisation, nachdem der israelische Verteidigungsminister kürzlich ihre Besuche in Gefängnissen einschränkte – wegen des Verdachts, Vertreter des Roten Kreuzes hätten Informationen an inhaftierte Terroristen weitergegeben.

Mit der heutigen Rückgabe versucht die Hamas offenbar, ihr beschädigtes Image zu korrigieren und internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen. Für die israelische Gesellschaft dagegen ist jede Rückkehr – selbst die eines Sarges – ein schmerzhaftes, aber bedeutendes Ereignis: ein Zeichen der Verantwortung gegenüber den Gefallenen und ihrer Familien.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Donnerstag, 30 Oktober 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.
empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion

haOlam.de – Gemeinsam in die Zukunft

Nach dem Tod des Herausgebers führen wir haOlam.de weiter. Für dieses umfangreiche Projekt suchen wir finanzielle Unterstützer sowie Anregungen und Hinweise zu technischen Fehlern während der laufenden Überarbeitung.

Kontakt: redaktion@haolam.de

Danke für eure Unterstützung!


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage