Israel und die USA erzielen Einigung über Abschiebung von 200 Hamas-Terroristen aus dem Rafah-GebietIsrael und die USA erzielen Einigung über Abschiebung von 200 Hamas-Terroristen aus dem Rafah-Gebiet
Die Terroristen befinden sich noch in IDF-kontrollierten Tunneln südlich des Gazastreifens – unklar bleibt, welches Land sie aufnehmen wird.
Israel und die Vereinigten Staaten haben sich auf ein Abkommen zur Abschiebung von rund 200 Hamas-Mitgliedern geeinigt, die sich derzeit in Tunneln innerhalb der sogenannten „Yellow Line“ im südlichen Rafah-Gebiet aufhalten. Die Zone steht seit Monaten unter der Kontrolle der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF). Ziel der Vereinbarung ist es, den verbliebenen Kern der Hamas-Kämpfer zu entfernen und damit die vollständige Entmilitarisierung Gazas voranzutreiben.
Wie aus israelischen Regierungskreisen hervorgeht, wurde das Abkommen während eines Treffens zwischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Jared Kushner, dem Sondergesandten und Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, in Jerusalem finalisiert. Besprochen wurden neben der Deportation auch langfristige Sicherheitsstrukturen, die Entwaffnung der Hamas und der Grundsatz, dass die Terrororganisation keinerlei politische oder militärische Rolle in Gaza mehr spielen darf.
Noch kein Land zur Aufnahme bereit
Ein entscheidender Punkt bleibt jedoch ungelöst: Kein Staat hat sich bislang bereit erklärt, die 200 Hamas-Terroristen nach ihrer Abschiebung aufzunehmen. Weder Ägypten noch Katar, die beide in früheren Verhandlungen als Vermittler aufgetreten waren, haben Zustimmung signalisiert. Israelische Quellen sprechen von „intensiven diplomatischen Gesprächen“, um eine Lösung zu finden, die humanitär vertretbar und sicherheitspolitisch tragfähig ist.
Gemeinsame Linie mit Washington
Ein Sprecher des Premierministers betonte, dass „jede Entscheidung über die in Rafah eingeschlossenen Hamas-Mitglieder in enger Abstimmung mit der US-Regierung unter Präsident Trump getroffen wird“. Kushner, der am Sonntag zu Gesprächen in Israel eingetroffen war, arbeitet eng mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff zusammen, der ebenfalls in den kommenden Tagen in Jerusalem erwartet wird. Beide koordinieren die Umsetzung des amerikanischen Plans zur Stabilisierung des Gazastreifens.
US-Regierungsvertreter erklärten, man wolle die „Frage der Tunnelkämpfer“ rasch klären. Nach der Rückführung des Leichnams von Leutnant Hadar Goldin am vergangenen Wochenende, so hieß es in Washington, sei „die Zeit gekommen, das Kapitel Rafah zu schließen“.
Symbolischer Schritt im Wiederaufbauplan für Gaza
Die geplante Abschiebung gilt als symbolischer und praktischer Schritt in Richtung eines Gazastreifens ohne Hamas-Strukturen. Seit dem Rückzug der Terrororganisation aus mehreren Stadtteilen von Khan Yunis und Rafah gilt die Gruppe als weitgehend zerschlagen, doch einige hundert Kämpfer verstecken sich weiterhin in unterirdischen Anlagen. Die USA und Israel betrachten deren Entfernung als Bedingung für den Beginn des zivilen Wiederaufbaus und die Übergabe der Verwaltung an lokale, nicht-islamistische Kräfte.
Ob und wohin die verhafteten Terroristen letztlich gebracht werden, ist weiterhin offen. Klar ist jedoch: Die Entscheidung fällt in enger Absprache zwischen Jerusalem und Washington – und markiert einen weiteren Schritt in der gemeinsamen Linie, dass es im Gazastreifen „keinen Platz für die Hamas mehr geben wird“.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Mittwoch, 12 November 2025