Huthis nutzen Waffenruhe für Wiederaufbau – Israel warnt vor neuer Bedrohung

Huthis nutzen Waffenruhe für Wiederaufbau – Israel warnt vor neuer Bedrohung


Während die Kämpfe ruhen, füllt der jemenitische Iran-Proxy seine Reihen und rüstet heimlich nach. Israel reagiert deutlich: Jede erneute Aufrüstung wird konsequent unterbunden.

Huthis nutzen Waffenruhe für Wiederaufbau – Israel warnt vor neuer Bedrohung

Die derzeitige Ruhephase täuscht. Hinter den Kulissen des jemenitischen Konfliktraums arbeitet die vom Iran gesteuerte Huthi-Bewegung mit Hochdruck daran, ihre Verluste der vergangenen Monate auszugleichen. Für Israel ist diese Entwicklung ein Alarmzeichen: Zu gut ist in Erinnerung, wie der Angriffskrieg der Huthis den internationalen Schiffsverkehr erschütterte, den Hafen Eilat zeitweise lahmlegte und die Zivilluftfahrt traf – bis hin zu dem Raketen­einschlag nahe des internationalen Flughafens Ben Gurion, der weltweite Fluglinien dazu brachte, Israel temporär zu meiden.

Während der Operationen in Jemen gelang es Israel, die sicherheitspolitische Führung des Huthi-Regimes nahezu vollständig auszuschalten. Premierminister, Verteidigungsminister, Generalstabschef und weitere Schlüsselkommandeure wurden eliminiert – ein strategischer Schlag, der das Netzwerk des Iran-Proxys schwer traf. Doch die Waffenruhe in Gaza stoppte zugleich die Angriffe der Huthis – und gab ihnen genau die Zeit, die sie nun nutzen, um wieder auf die Beine zu kommen.

Aus israelischer Sicht ist die Situation eindeutig: Geheimdienste registrieren, dass die Huthis zentrale Positionen neu besetzen, interne Strukturen reorganisieren und erneut Waffen ins Land schmuggeln, darunter ballistische Raketen und UAV-Systeme. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter formulierte es gegenüber N12 unmissverständlich: Israel werde keinerlei Wiederbewaffnung dulden. Wer erneut eine Bedrohung aufbaue, werde eine harte Reaktion erhalten – nicht später, sondern sofort.

Dass die Huthis trotz massiver Verluste versuchen, in alte Muster zurückzukehren, zeigt, wie gefährlich die Entschlossenheit Teherans bleibt. Der Iran hat, so berichten jemenitische Quellen, seine militärische und logistische Unterstützung beschleunigt. Grund dafür sei die angespannte Lage innerhalb der Bewegung selbst: Rivalitäten um Macht, Ressourcen und Einfluss wachsen. Die israelischen Schläge offenbarten nicht nur operative Schwächen, sondern zerstörten auch den Mythos einer unverwundbaren Organisation.

Ein saudischer Bericht zeichnet das Bild einer Bewegung in tiefem inneren Konflikt. Nach Jahren, in denen die Huthis sich als unantastbare Kraft inszenierten, erschütterten die gezielten israelischen Angriffe diesen Nimbus. Stammesführer und Zivilgesellschaft werfen den Huthis zunehmend vor, das Land an den Rand vollständiger Verarmung getrieben zu haben. Rivalisierende Kommandanten kämpfen um Posten, während iranische Berater versuchen, die Sicherheitsdienste des Regimes neu zu ordnen – angeblich, um „ausländische Infiltrationen“ zu beseitigen. Doch in Wahrheit legt diese Dynamik weitere Bruchlinien offen und verstärkt das Misstrauen innerhalb der Bewegung.

Der jüngste Brief der Huthis an den militärischen Flügel der Hamas ist ein weiteres Zeichen dafür, wie eng beide Akteure operativ und politisch miteinander verknüpft bleiben. Darin kündigten die Huthis an, Angriffe gegen Israel und die Schifffahrt im Roten Meer vorerst einzustellen – verbunden mit der Drohung, jederzeit zurückzukehren, falls Israel erneut militärisch in Gaza aktiv werden müsse. Diese Botschaft unterstreicht, dass der Iran seine Stellvertreterringe regional miteinander verzahnt, um Druckpunkte gegen Jerusalem zu schaffen.

Für Israel ist die Lage eindeutig: Eine erneute Aufrüstung der Huthis würde das gesamte Sicherheitsgefüge am Roten Meer destabilisieren. Schon während der letzten Eskalation wurde sichtbar, wie sehr internationale Routen von der Gewalt dieser Gruppe bedroht sind. Israel sieht sich daher nicht nur in der Rolle des Verteidigers der eigenen Bevölkerung, sondern auch als Garant sicherheitsrelevanter globaler Verkehrswege.

Mit Blick auf die kommenden Monate zeichnet sich ab, dass die Waffenruhe in Gaza für den Iran eine Gelegenheit bietet, seine regionalen Proxy-Strukturen neu auszurichten. Israel wiederum macht klar, dass eine Rückkehr der Huthis zu Angriffen – ob gegen israelisches Territorium oder gegen Schiffe im Roten Meer – unmittelbare Konsequenzen hätte. Die Phase zwischen zwei Runden eines Konflikts ist selten eine Zeit des Friedens; oftmals ist sie der Moment, in dem sich entscheidet, ob der nächste Schlag heftiger ausfällt als der vorherige.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By قناة بلقيس الفضائية Belqees TV - تزايد التوتر في المنطقة .. وإصرار حوثي على تبني هجوم أرامكو رغم اتهام العالم لطهران | تقرير: مراد العريفي, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=148061883


Montag, 17 November 2025

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