Wie Waffen aus Jemen und Iran über Ägypten nach Israel gelangen Wie Waffen aus Jemen und Iran über Ägypten nach Israel gelangen
Israels Sicherheitsbehörden verzeichnen einen Rückgang der Schmuggelversuche an der ägyptischen Grenze – doch die Lage bleibt angespannt. Neue Analysen deuten darauf hin, dass ein Teil der Waffenlieferungen aus Jemen und Iran stammt.
Der Fokus israelischer Sicherheitsbehörden richtet sich seit Monaten verstärkt auf die Grenze im Westen des Landes. Hintergrund ist eine Serie professionell organisierter Schmuggelversuche, die über ägyptisches Territorium nach Israel führen. Nach Angaben der zuständigen Einheiten sinkt die Zahl der erfolgreichen Schmuggelrouten zwar, doch der Gesamtumfang bleibt groß. In den vergangenen Wochen wurden rund 130 Drohnen abgefangen sowie mehr als 80 Waffen sichergestellt, darunter Maschinengewehre, Langwaffen und zahlreiche Pistolen. Erste Bewertungen weisen darauf hin, dass ein Teil dieser Waffen aus Jemen und Iran stammt.
Die Schmuggler operieren in flexiblen Strukturen und passen ihre Methoden laufend an. Dabei setzen sie auf große Lastdrohnen, die bis zu achtzig Kilogramm tragen können und innerhalb weniger Minuten die Grenze überfliegen. Diese Entwicklung führte dazu, dass in einigen Ortschaften nahe der Grenze über längere Zeit immer wieder Drohnen gemeldet wurden. Laut Militär sind die Überflüge in den vergangenen Wochen jedoch deutlich zurückgegangen.
Die Waffen gelangen nach ihrer Landung häufig über lokale Netzwerke weiter in das Landesinnere. Aus Sicht der Behörden macht dies den gesamten Grenzabschnitt zu einem sicherheitspolitisch relevanten Raum. Das Militär stuft die Schmuggelversuche inzwischen als feindliche Aktivitäten ein, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die eingeführten Waffen später gegen die Bevölkerung eingesetzt werden.
Um die Lage zu stabilisieren, arbeiten Armee, Polizei und Inlandsgeheimdienst eng zusammen. Neben gemeinsamen Einsatzzentralen werden elektronische Systeme eingesetzt, die Drohnen stören oder frühzeitig erkennen können. Gleichzeitig wurden neue Einheiten entlang der Grenze stationiert, die sowohl technische als auch klassische Bodenaufklärung leisten.
Israel betont, dass die Zusammenarbeit mit Ägypten an Bedeutung gewinnt. Beide Seiten tauschen Informationen aus und reagieren auf Veränderungen im Schmuggelverhalten. Trotz aller Erfolge bleibt der Hinweis bestehen, dass nicht jeder Flugkörper identifiziert wird und die tatsächliche Menge geschmuggelter Güter höher liegen könnte.
Die Erkenntnis, dass Waffen aus Jemen und Iran über Drittstaaten nach Israel gelangen, unterstreicht die internationale Dimension des Problems. Die Behörden gehen davon aus, dass die Netzwerke weiterhin aktiv bleiben und ihre Methoden anpassen. Daher richtet sich der Schwerpunkt künftig darauf, nicht nur einzelne Lieferungen abzufangen, sondern die Strukturen hinter den Schmuggelwegen systematisch zu schwächen.
Autor: Redaktion
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Dienstag, 18 November 2025