Der Angriff bei Sidon: Hamas bestreitet alles – doch die Fakten sprechen eine andere Sprache

Der Angriff bei Sidon: Hamas bestreitet alles – doch die Fakten sprechen eine andere Sprache


Nach einem präzisen Luftschlag auf ein Hamas-Ausbildungsgelände im Flüchtlingslager Ain al-Hilweh versucht die Terrororganisation, die Realität zu verwischen. Neue Dokumente zeigen, wie gezielt das Gelände zur Rekrutierung genutzt wurde.

Der Angriff bei Sidon: Hamas bestreitet alles – doch die Fakten sprechen eine andere Sprache

Der nächtliche Angriff der israelischen Luftwaffe auf ein Objekt im palästinensischen Flüchtlingslager Ain al-Hilweh hat nicht nur militärische, sondern auch politische Bedeutung. Während Israel betont, dass es sich um einen Stützpunkt der Hamas handelte, der für Training und Rekrutierung genutzt wurde, reagierte die Terrororganisation sofort mit einer altbekannten Strategie: vollständige Leugnung, Vermischung von Fakten und gezieltes Verwirrspiel. Das Muster ist vertraut – die Strukturen, die Hamas im Süden des Libanon aufgebaut hat, sollen unsichtbar bleiben, damit Angriffe auf Israel jederzeit aus dem Schatten heraus vorbereitet werden können.

Der arabischsprachige Sprecher der israelischen Armee, Oberst Avichay Adraee, veröffentlichte nicht nur die Erklärung zur Operation, sondern auch eine Einladung der Hamas selbst, die das Nutzungsspektrum des Geländes offenlegt. Darin ruft die Organisation ihre Aktivisten auf, sich an genau diesem Ort zu versammeln, um „in die Reihen der Bewegung einzutreten“. Diese Dokumente untergraben die Version der Hamas, es habe sich um nichts weiter als einen harmlosen Sportplatz gehandelt.

Ein Lager ohne staatliche Kontrolle – und ein idealer Rückzugsraum für Terrorgruppen

Ain al-Hilweh, das größte und dichtest bebaute palästinensische Flüchtlingslager im Libanon, gilt seit Jahren als Ort, in dem staatliche Kontrolle praktisch nicht existiert. Die libanesischen Behörden betreten das Lager kaum, und mit jeder Eskalation wächst das Vakuum, das bewaffnete Gruppen füllen. Für Hamas bildet dieser Raum ein strategisches Umfeld, das nicht nur Schutz bietet, sondern auch operative Vorteile schafft: Rekrutierung, Schulung und Vorbereitung – all das kann abseits staatlicher Aufsicht stattfinden.

Das Lager ist zudem ein Brennpunkt innerer Gewalt. In der Vergangenheit kam es zu schweren Gefechten zwischen Fatah und islamistischen Gruppen. Mordanschläge, Gefechte mit automatischen Waffen und rivalisierende Milizen haben das Gefüge zusätzlich destabilisiert. In diesem Umfeld kann jede Organisation, die über Geld, Waffen und ein klares ideologisches Ziel verfügt, ohne großen Aufwand eine operative Infrastruktur aufbauen.

Hamas nutzt diese Bedingungen seit Jahren. Die Präsenz von Trainingszellen ist kein Geheimnis, doch offiziell wird sie von den Beteiligten bestritten – aus taktischen Gründen und aus Angst vor Konsequenzen für das Lager. Israel hat nun sehr deutlich gemacht, dass diese Strukturen nicht länger akzeptiert werden. Ein „Sportplatz“ wird nicht durch eine Sportbrille zu einem harmlosen Ort, wenn dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit neue Mitglieder angeworben und militärisch ausgebildet werden.

Warum Israel handeln musste

Die Erklärung der israelischen Armee ist klar formuliert: Das Ziel sei „Teil eines Plans zur Vorbereitung von Angriffen gegen Israel“ gewesen. Diese Einschätzung deckt sich mit den wiederholten Versuchen der Hamas, neue Fronten zu öffnen, insbesondere über den Libanon. Jede ungestörte operative Basis in unmittelbarer Nähe zur israelischen Nordgrenze erhöht das Risiko für Zivilisten im Norden des Landes.

Israel verfolgt daher eine Linie, die von Präzision und Verantwortung geprägt ist: Man attackiert nicht die politischen Strukturen, sondern konkrete militärische Anlagen der Terrororganisation. Durch die Veröffentlichung der Hamas-Einladung zeigt die Armee zudem, dass sie ihre Schritte mit glaubwürdigen Informationen belegen kann, auch wenn die Gegenpropaganda sofort versucht, die Tatsachen zu verwischen.

Die heftige Leugnung seitens der Hamas zeigt, wie empfindlich die Organisation auf die Zerstörung ihrer Strukturen reagiert. Wenn ein Lager, das als strategischer Rückzugsraum gilt, plötzlich nicht mehr sicher ist, verliert Hamas ein wichtiges Element ihrer Operationsfähigkeit.

Für die Bewohner von Ain al-Hilweh bleibt die Lage schwierig. Die Terrororganisation nutzt ihre Umgebung als Schutzschild – nicht zum ersten Mal. Israel hingegen versucht, die Balance zu halten: Terrorstrukturen ausschalten, ohne die zivile Bevölkerung zu gefährden. Der präzise Schlag bei Sidon folgt genau diesem Muster.


Autor: Redaktion
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Mittwoch, 19 November 2025

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