Unter Gaza verborgen: Israels Armee legt die unterirdische Terrorstadt von Beit Hanun offenUnter Gaza verborgen: Israels Armee legt die unterirdische Terrorstadt von Beit Hanun offen
Unter Wohnhäusern, Schulen und engen Gassen: Die IDF enthüllt ein weit verzweigtes Tunnelsystem, das Hamas jahrelang für Waffen, Kommandozentralen und Angriffe missbrauchte – im Herzen eines dicht bewohnten Stadtviertels.
Die enttarnte Unterwelt von Beit Hanun zeigt in erschütternder Klarheit, wie tief sich Hamas in die zivile Struktur des Gazastreifens eingegraben hat. Die heute von der israelischen Armee veröffentlichten Erkenntnisse zeichnen das Bild einer regelrechten Terrorstadt unter der Erde – aufgebaut unter Familienwohnungen, Klassenzimmern und lebensnahen Orten, die eigentlich Sicherheit bieten sollten. Es ist ein Geflecht aus Tunneln, Kammern und Waffenlagern, das nicht nur die Kriegswirklichkeit der letzten Jahre prägt, sondern auch die Illusion widerlegt, Hamas hätte je Rücksicht auf die eigene Bevölkerung genommen.
Nach Angaben der IDF war Beit Hanun im Norden des Gazastreifens ein zentrales Machtzentrum des Terrorapparates. Tausende Gebäude dienten über Jahre hinweg als Waffenlager, Abschusspositionen oder Stützpunkte für Kommandeure. Einzelne Erkenntnisse wiegen besonders schwer: In einer städtischen Grundschule operierten bewaffnete Hamas-Zellen direkt aus den Räumen heraus. Unter dem Schulhof lag ein getarnter Einstieg, der in das mehrstöckige Tunnelsystem führte – eine Infrastruktur, deren Größe nur durch die jahrelange Nutzung ziviler Schutzschilde möglich war.
Die Stadt selbst existiert heute nur noch als Ruinenfeld. Von den erbitterten Kämpfen der vergangenen Jahre ist kaum ein Gebäude unbeschädigt geblieben. Bereits im Sommer 2025 hatten sich die letzten Reste der Hamas-Einheiten in diesem Gebiet ergeben oder waren gefallen. Doch erst jetzt dokumentiert die Armee vollständig, was unter den Trümmern verborgen lag: eine militärische Anlage, die als Schattenstadt unter Gaza operierte und in der Vorbereitung wie in Durchführung von Angriffen eine zentrale Rolle spielte.
Soldaten einer Reserveeinheit der nördlichen Gaza-Brigade führten die Aufklärung vor Ort durch – unterstützt von der strategischen Position „Israela“, einer erhöhten Militärstellung mit Blick auf Beit Hanun, Beit Lahia und Teile von Gaza-Stadt. Von dort aus wurde die Tunnelarchitektur im Verbund mit bodengebundenen Einheiten kartiert, gesichert und in Teilen zerstört. Die Stellungen sollen zugleich verhindern, dass Terroristen erneut versuchen, die Grenze zu durchbrechen oder ihre Tunnelnetzwerke weiter auszubauen.
Die IDF-Analyse zeigt eine bittere Konsequenz: Die Terrororganisation hat den Alltag von Zivilisten systematisch zur Tarnung genutzt, ausgerechnet dort, wo Kinder zur Schule gingen, wo Familien lebten und Händler ihre Läden öffneten. Waffen und Sprengsätze lagen in Privathäusern, und die Tunnel verliefen unter Straßen, Märkten und Hinterhöfen. Der militärische Vorteil war für Hamas offenbar mehr wert als jedes Menschenleben im eigenen Umfeld.
Warum die Armee die vollständige Dokumentation erst jetzt veröffentlicht, ist offen. Möglicherweise geht es darum, internationalen Druck aufrechtzuerhalten, bevor über eine langfristige Zukunft des Gazastreifens diskutiert wird – insbesondere mit Blick auf die Frage der Entmilitarisierung. Denn je deutlicher sichtbar wird, wie tief Hamas ihre Strukturen in zivile Räume einbettete, desto weniger tragfähig erscheinen internationale Forderungen nach einer Rückkehr zu früheren Zuständen.
Die Enthüllungen aus Beit Hanun sind damit mehr als ein militärischer Bericht: Sie sind ein Blick auf die Architektur einer Terrorherrschaft, die unter den Augen der Welt entstand, jahrelang ignoriert wurde und nun sichtbar macht, warum Israel darauf besteht, solche Bedrohungen dauerhaft auszuschalten.
Autor: Redaktion
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Freitag, 21 November 2025