Hamas blockiert bewusst die Übergabe der toten Geiseln – ein zynisches Machtspiel auf ZeitHamas blockiert bewusst die Übergabe der toten Geiseln – ein zynisches Machtspiel auf Zeit
Israels Dienste sind überzeugt: Hamas weiß, wo die Leichname der verschleppten Opfer liegen – und verzögert absichtlich jede Bewegung. Dahinter stehen politische Kalküle, Angst vor dem eigenen Ende und ein Abkommen, das der Terrororganisation endgültig den Boden entzieht.
Was sich in den vergangenen Tagen im Süden Gazas abspielt, ist weit mehr als eine taktische Verzögerung. Nach Einschätzung israelischer Sicherheitskreise hält Hamas entscheidende Informationen über die toten Geiseln bewusst zurück – obwohl Indizien längst vorliegen, wo sich die Leichname befinden. Der Terrororganisation geht es nicht um Menschlichkeit oder um die Einhaltung von Vereinbarungen, sondern um Zeitgewinn in einem Moment, den ihre eigenen Führer als „Beginn des Endes“ beschreiben.
Die Lage ist komplex, aber eindeutig: Israel erkennt, dass Hamas versucht, das Abkommen zu verwässern, indem sie bei der Suche nach den getöteten Geiseln nur das absolute Minimum liefert. Obwohl die Organisation über Hinweise verfügt, behindert sie Suchaktionen, verzögert Ortungen und lässt Teams nur zögerlich arbeiten – in voller Kenntnis der Tatsache, dass jede Stunde für die betroffenen Familien unerträglich ist.
Ein entscheidender Hintergrund für dieses Verhalten ist die historische Resolution des UN-Sicherheitsrats, die festlegt, dass Hamas künftig nicht mehr als Kraft in Gaza existieren darf. Die Verwaltung des Küstenstreifens soll für zwei Jahre – und wahrscheinlich länger – internationalen und arabischen Strukturen übertragen werden. Hamas erkennt, was diese Entscheidung bedeutet: Sie verliert ihre Machtbasis, ihre militärische Infrastruktur und ihren politischen Anspruch. In internen Botschaften, die an Vermittler übergeben wurden, heißt es bereits, „dies sei der Anfang vom Ende der Bewegung“.
Vor diesem Hintergrund verfolgt Hamas eine Doppelstrategie: Nach außen versucht sie, sich an den Rahmen zu halten, den US-Präsident Donald Trump durchgesetzt hat. Gleichzeitig nutzt sie Verzögerungen, um den Eindruck zu erwecken, sie sei kooperativ – während sie in Wahrheit das Abkommen politisch aushöhlt, um Zeit für ein mögliches Comeback zu gewinnen.
Diese Verzögerungen sind kein technisches Problem, sondern ein bewusster Akt. Das belegen auch Aussagen israelischer Verantwortlicher: Hamas investiert nicht annähernd die Ressourcen, die sie gemäß Vereinbarung bereitstellen müsste. Stattdessen wird jede Bewegung kleinschrittig abgewickelt, jede Information nur scheibchenweise weitergegeben – ein Zermürbungsspiel, das moralisch abgründig und strategisch durchsichtig ist.
Betroffen sind drei der am 7. Oktober verschleppten Opfer, deren Leichname noch in Gaza vermutet werden: der Polizist Ran Guwili, der thailändische Landarbeiter Sutasak Rintalak und Dror Or aus dem Kibbuz Be’eri, dessen Kinder nach Wochen der Gefangenschaft freikamen. Ihre Familien warten seit über einem Jahr auf ein würdiges Begräbnis – und müssen nun erleben, wie Hamas ihre Trauer instrumentalisiert.
Israels Verteidigungs- und Sicherheitsbehörden bereiten sich derweil auf ein schwieriges Terrain vor. Die internationale Übergangsverwaltung wird zwar mit Israel kooperieren, steht aber nicht unter seinem Befehl. Damit wird es komplizierter, Hamas zu Entscheidungen zu drängen, solange sie noch Fragmente ihrer Macht nutzen kann, um Zeit zu schinden.
Dass die Organisation weiterhin auf Verzögerung setzt, zeigt nur eines: Sie ist angeschlagen, verunsichert und politisch in der Defensive. Wer sich sicher fühlt, blockiert nicht die Rückgabe von Leichnamen. Wer seine Zukunft kennt, manipuliert nicht das Schicksal von Familien. Hamas weiß, dass sie am Rand des politischen Abgrunds steht – und versucht, mit den letzten Mitteln Einfluss zu wahren, selbst wenn diese Mittel unmenschlicher kaum sein könnten.
Für die Angehörigen der Opfer ist diese perfide Taktik eine weitere Wunde in einem ohnehin unerträglichen Jahr. Für Israel bleibt die Aufgabe, trotz politischer Komplikationen und internationaler Vorgaben alles zu tun, um die Toten heimzubringen – würdig, vollständig und ohne die moralische Erpressung einer Terrororganisation zu akzeptieren.
Autor: Redaktion
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Samstag, 22 November 2025