Kanadischer Ex-Reservist wird Terrorist: Messerangriff am Gazastreifen nur zwölf Tage nach Armee-AustrittKanadischer Ex-Reservist wird Terrorist: Messerangriff am Gazastreifen nur zwölf Tage nach Armee-Austritt
Ein 21-jähriger Kanadier reist unmittelbar nach seinem Ausscheiden aus der Armee nach Israel und versucht, Zivilisten mit einem Messer anzugreifen. Sein Fall zeigt, wie schnell Radikalisierung in Gewalt umschlagen kann – und wie sehr antisemitische Narrative weltweit entgleiten.
Der 21-jährige Kanadier Zachareah Quraishi, erst zwölf Tage zuvor aus den kanadischen Streitkräften ausgeschieden, flog Mitte Juli nach Israel, fuhr an die Grenze des Gazastreifens – und griff dort mit einem Messer die lokale Zivilsicherheitsstruktur an. Nach Angaben der israelischen Behörden rief er: „Die IDF tötet Zivilisten in Gaza“, bevor er auf Sicherheitskräfte zulief. Er wurde erschossen, niemand sonst wurde verletzt.
Die späteren Enthüllungen werfen ein düsteres Licht auf seinen Weg dorthin. Quraishi war erst im Juli 2023 in die Reservekräfte Kanadas eingetreten und absolvierte die militärische Grundausbildung. Sein Austritt aus der Armee Mitte Juli 2025, wenige Tage vor der Attacke, ist durch persönliche Datenschutzregeln geschützt – doch sein Vater bestätigte den Dienst öffentlich. In Beiträgen zum Gedenktag der gefallenen Soldaten verwies der Vater zudem auf militärische Traditionen der Familie und behauptete nach der Tat, sein Sohn sei „wegen seines Aussehens“ getötet worden. Die Videoaufnahmen der Attacke, so sagte er, seien gefälscht.
Diese Darstellung steht in scharfem Kontrast zu den Aussagen der israelischen Polizei und der IDF: Quraishi habe sein Fahrzeug am Eingang von Netiv HaAsara abgestellt, sei mit einem Messer ausgestiegen und gezielt auf Sicherheitspersonal zugelaufen. Die Sicherheitskräfte stuften ihn als akute Bedrohung ein und neutralisierten ihn.
Der Fall wäre tragisch genug, doch er öffnet ein größeres Bild: Antisemitische Radikalisierung erreicht inzwischen auch westliche Gesellschaften in alarmierender Geschwindigkeit. Die Verbindung von Online-Propaganda, politischer Erzählung und persönlicher innerer Krise produziert Täter, die ohne direkte organisationalen Auftrag handeln – aber dieselben Narrative wiederholen wie jene Gruppen, die Gewalt systematisch einsetzen.
Auffällig ist zudem, dass Quraishi in der kanadischen Armee diente, einem Umfeld, das Werte wie Disziplin, Integrität und Verantwortung vermittelt. Umso drastischer wirkt der Bruch zwischen der militärischen Ausbildung und dem Entschluss, bewaffnet in ein israelisches Dorf zu gehen – getrieben von einer Sicht, die die Realität ausblendet: dass die IDF keine Zivilisten angriff, sondern Terroristen, die seit Jahren systematisch Zivilgebiete in Kriegszonen verwandeln.
Dieser Fall reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Einzelattentätern weltweit, die im Namen vermeintlicher Solidarität mit Gaza Gewalt auf Juden und Israelis richten. Der ideologische Nährboden ist international – und er wird weiter ungehindert verbreitet, wenn Staaten, Medien und Hochschulen antisemitische Verzerrungen durchgehen lassen oder verharmlosen.
Der Angriff von Netiv HaAsara wurde verhindert. Doch die dahinterliegende Dynamik bleibt bestehen. Sie zeigt, wie notwendig es ist, Radikalisierung früh zu erkennen – und wie wichtig es bleibt, dass Israel und seine Unterstützer die Realität benennen: Terror ist Terror, egal, aus welcher Richtung er kommt oder mit welcher Parole er sich schmückt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Samstag, 22 November 2025