Israels Armee zerstört das Tunnelnetz unter Rafah – und die eingeschlossenen Hamas-Kämpfer laufen ihrer eigenen Realität davon

Israels Armee zerstört das Tunnelnetz unter Rafah – und die eingeschlossenen Hamas-Kämpfer laufen ihrer eigenen Realität davon


Wo früher ein weit verzweigtes System aus Schächten, Lagern und Kommandozellen lag, herrschen heute Hunger, Erschöpfung und Panik. Israels Armee hat große Teile der Tunnels in Rafah kollabieren lassen – und die verbliebenen Kämpfer stehen vor nur zwei Wegen: ergeben oder sterben.

Israels Armee zerstört das Tunnelnetz unter Rafah – und die eingeschlossenen Hamas-Kämpfer laufen ihrer eigenen Realität davon

Während die politische Debatte über die Waffenruhe weiter über Bildschirme flackert, geschah unter der Erde etwas viel Entscheidenderes: Teile der Tunnelanlage in Rafah brachen ein, die Isolation zwischen den einzelnen Abschnitten verschärfte sich – und Hamas-Kämpfer, monatelang verborgen im Untergrund, wurden förmlich aus ihren Verstecken herausgedrückt.

Der Generalstabschef hatte ihre Optionen zuvor klar benannt: ergeben oder getötet werden. Nun zeigt sich, wie sehr diese Ankündigung die Realität prägt.

17 Kämpfer an einem Wochenende – und der Druck steigt
Die Bilanz der letzten 48 Stunden ist eindeutig. Fünf Hamas-Kämpfer, die versuchten zu entkommen, wurden am Samstag eliminiert, weitere wurden festgenommen. Am Vortag waren es bereits mehrere Fluchtversuche – insgesamt 17 Kombattanten wurden innerhalb des Wochenendes festgenommen oder getötet. Der Grund ist schlicht: Die Versorgung ist kollabiert.

Die Festgenommenen erzählen übereinstimmend von Erschöpfung, von fast leerem Wasser, von Lebensmitteln, die nicht mehr reichen. Ihre Tunnelabschnitte seien voneinander getrennt, Durchgänge verschüttet, Kommandowege zerstört. Was jahrzehntelang als Symbol für Macht galt, wirkt nun wie ein entgleistes Projekt, das seine eigenen Erbauer verschluckt.

60 bis 80 Kämpfer noch eingeschlossen – ohne Verbindung zueinander
Nach israelischen Schätzungen befinden sich noch zwischen 60 und 80 Kämpfer in verschiedenen unterirdischen Kammern. Je rund 30 Mann pro Abschnitt, getrennt voneinander, eingeschlossen in einem Gebiet, das nur wenige hundert Meter umfasst. Der Kommandant der Rafah-Ost-Einheit soll laut Einschätzung noch leben und weiterhin im Tunnel sitzen – vermutlich ebenfalls abgeschnitten.

Was von außen wie ein taktischer Rückzug wirken mag, ist innen längst ein Kampf ums Überleben.

Eine Beobachterin erkennt die entscheidende Bewegung
Besonders eindrücklich schilderte eine Beobachterin des Nahal-Kampfteams, Soldatin A., den Moment, in dem sie die ersten Bewegungen bemerkte. Eine Intuition ließ sie auf die Ruinen starren – eine winzige schwarze Regung zwischen Betonresten, die sie nicht losließ. Innerhalb von zwei Minuten hatte sich das Bild bestätigt: Nach und nach tauchten Silhouetten auf, vier oder fünf. Die Panik in ihrer Bewegung war eindeutig.

Die Reaktion folgte in Sekunden. Bodentruppen schlossen den Korridor, die Luftunterstützung rückte nach. Die Kämpfer liefen, stolperten, versuchten sich zu zerstreuen – einige wurden sofort getötet, andere erst später gestellt.

Doch der Moment, den die Soldatin beschreibt, zeigt etwas Grundsätzliches: Nicht Israel greift an, die Kämpfer fliehen.

Wenn der Tunnel kein Schutz, sondern eine Falle wird
Seit Monaten ist bekannt, dass die Tunnel durch israelische Angriffe massiv beschädigt sind. Doch was in diesen Tagen sichtbar wird, ist neu: eine strukturelle Implosion, die nicht nur Wege blockiert, sondern die gesamte Funktionslogik der Hamas-Organisation infrage stellt. Die Kämpfer können sich nicht neu gruppieren. Sie erhalten keine Befehle. Sie wissen nicht einmal, ob die Kommandanten leben.

Die Tunnel, einst als strategisches Rückgrat konzipiert, sind zu isolierten Kammern geworden – ohne Versorgung, ohne Kommunikation, ohne Plan.

Was erwartet Israel jetzt?
Hinter den Kulissen rechnet die Armee mit erneuten Angriffen aus Not heraus. Kämpfer, die nichts mehr zu verlieren haben, könnten versuchen, sich aus der Verzweiflung heraus auf israelische Kräfte zu stürzen. Die Truppen vor Ort bereiten sich genau auf dieses Szenario vor.

Doch dahinter steht eine größere Erkenntnis: Das Netzwerk, das Hamas über Jahrzehnte aufgebaut hat, ist nicht mehr das, was es einmal war. Es ist nicht länger eine Struktur, die den Terror am Leben hält. Es ist ein Symbol seines Niedergangs.

Und die Frage, die über allem steht, lautet längst nicht mehr, ob Hamas im Tunnel überlebt.
Sondern: Wie lange noch.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Sonntag, 23 November 2025

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