USA drängen auf Wiederaufbau in Rafah – Israel blockiert ohne Rückgabe der Gefallenen und Entwaffnung der Hamas

USA drängen auf Wiederaufbau in Rafah – Israel blockiert ohne Rückgabe der Gefallenen und Entwaffnung der Hamas


Washington drängt auf den Start des Wiederaufbaus in Rafah, doch Jerusalem verweigert den Schritt: Solange zwei gefallene Geiseln nicht heimkehren und Hamas nicht vollständig entwaffnet ist, bleibt jede Rede von „Phase B“ nur Theorie.

USA drängen auf Wiederaufbau in Rafah – Israel blockiert ohne Rückgabe der Gefallenen und Entwaffnung der Hamas

Seit Wochen mehren sich die Signale aus Washington: Für die US-Regierung unter Präsident Donald Trump gilt Rafah als Modellgebiet, in dem der Wiederaufbau der „neuen Gaza-Zone“ beginnen soll. Die Idee klingt auf dem Papier geordnet – ein humanitärer Korridor, erste Infrastruktur, später die Rückführung ausgewählter Zivilisten. Doch in Israel löst dieser Druck keine Bewegung aus. Im Gegenteil: Die sicherheitspolitische Führung betont, dass es unter den derzeitigen Bedingungen keinen Übergang in einen Wiederaufbau geben kann.

Der Grund ist nicht technischer Natur. Er ist moralisch, sicherheitsrelevant und politisch zugleich. Zwei gefallene israelische Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Terrororganisation Hamas. Solange sie nicht nach Hause zurückkehren, wäre jeder Schritt in eine Nachkriegsphase ein schmerzhafter Verzicht – und ein gefährliches Signal. Ein Staat, der seine Söhne nicht heimholt, verliert die innere Stabilität, die ihn in existenziellen Krisen trägt.

Dazu kommt ein zweiter, ebenso klarer Punkt: Hamas weigert sich weiterhin, ihr Waffenarsenal abzugeben. Ohne vollständige, unumkehrbare Entwaffnung – nicht symbolisch, nicht partiell – hätte ein Wiederaufbau denselben Effekt wie in den Jahren nach 2007: Die internationale Gemeinschaft bezahlt die Zementblöcke, und Hamas gießt daraus Werkzeuge für den nächsten Krieg. Diese Realität hat Israel teuer gelernt, und sie bestimmt heute jede Entscheidung.

Trotzdem läuft im Süden der Einsatz weiter. Die IDF arbeitet in jenem Bereich östlich von Rafah, der vollständig unter israelischer Kontrolle steht: geräumte Tunnel, zerstörte Sprengfallen, Abtragung von Trümmern, Bau provisorischer Infrastruktur für mögliche Camps. Es sind notwendige Vorbereitungen – aber keine politische Zusage. Auch in der nächsten Woche sollen weitere Pionierverbände in das Gebiet vorstoßen. Wasserleitungen, Stromtrassen, ein Minimum an Funktionsfähigkeit – doch nichts davon ändert, dass Israel sich nicht in Phase B drängen lässt.

Dass die USA parallel versuchen, einen internationalen Entwaffnungsmechanismus aufzubauen, ist bekannt. Doch bisher gibt es keine Staaten, die bereit sind, Soldaten nach Gaza zu schicken, um sich dort mit Hamas auseinanderzusetzen. Kein europäisches Land, kein arabischer Staat, keine regionale Koalition. Jeder weiß, was es bedeuten würde, sich zwischen Israel und eine noch immer bewaffnete Terrororganisation zu stellen: Es wäre keine Friedensmission, sondern ein Vollkontaktmandat gegen eine Struktur, die sich nur militärisch aus Gaza lösen lässt.

Washington sieht das Dilemma. Doch es hofft, Israel könne die Verantwortung für die Zukunft der Zivilbevölkerung früher übernehmen. Jerusalem sieht ein anderes Dilemma: Ein Wiederaufbau, der vor einer vollständigen Abrüstung beginnt, würde Hamas politisch aufwerten und militärisch begünstigen. Wer die Terrororganisation dazu einlädt, sich erneut im Schatten internationaler Strukturen zu regenerieren, produziert die nächste Eskalation – und gefährdet sowohl Israel als auch jene internationalen Truppen, die später dort operieren sollen.

Hinter den Kulissen steigt die Spannung. Nach übereinstimmenden Berichten wächst der Druck aus Washington täglich. Offizielle wie inoffizielle Kanäle versuchen, Jerusalem zu einer zügigen Entscheidung zu bewegen. Doch der israelische Sicherheitsapparat bleibt unerschütterlich: Erst müssen die gefallenen Geiseln heimkehren. Und erst wenn Hamas entwaffnet ist, kann von einer Nachkriegsphase gesprochen werden.

Premierminister Benjamin Netanjahu plant in den kommenden Tagen eine sicherheitspolitisch entscheidende Sitzung. Die Streitkräfte bereiten mehrere Szenarien vor, darunter auch eine mögliche Rückkehr zu intensiven Kampfhandlungen, falls der Versuch einer internationalen Entwaffnung scheitert. Die IDF arbeitet an aktualisierten Einsatzplänen, die dem Kabinett präsentiert werden sollen – Pläne, die deutlich machen: Israel bleibt der einzige Akteur, der die Sicherheitslage im südlichen Gaza wirklich kontrolliert.

Die strategische Realität ist klar: Ohne Kompletträumung der Waffen und ohne Rückführung jedes einzelnen israelischen Gefallenen bleibt Gaza nicht „neu“. Es bleibt ein Ort, dessen Zukunft nicht mit internationalen Deklarationen definiert wird, sondern mit israelischer Handlungsfähigkeit. Und genau diese Handlungsfähigkeit verteidigt Israel heute – gegen Terrororganisationen, gegen Illusionen und auch gegen diplomatischen Druck.


Autor: Redaktion
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Freitag, 28 November 2025

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