Vorläufige Hinweise – und dennoch Ernüchterung: Israel rechnet nicht mit der Rückgabe des Leichnams eines entführten IsraeliVorläufige Hinweise – und dennoch Ernüchterung: Israel rechnet nicht mit der Rückgabe des Leichnams eines entführten Israeli
Trotz erster Signale aus Gaza wächst die Sorge in Jerusalem, dass Hamas die Übergabe eines zurückgehaltenen Leichnams verzögert. Während Kämpfer der Terrororganisation in Jabalya nach einem Körper suchen, verdichten sich die Hinweise, dass Hamas über einen Toten verfügt – und ihn aus taktischen Gründen nicht freigibt.
Hamas könne noch heute den Körper eines entführten und im Kampf gefallenen Israeli übergeben. Doch nur kurze Zeit später wurde klar, dass eine Übergabe wohl nicht stattfinden wird. Ein ranghoher Vertreter stellte nüchtern fest, dass nach derzeitiger Bewertung „heute keine Rückführung zu erwarten ist“.
Nach israelischen Einschätzungen hält Hamas tatsächlich den Leichnam eines entführten Soldaten zurück. Dennoch zeigt die Terrororganisation keine Bereitschaft, diesen freizugeben. Der Verdacht richtet sich darauf, dass Hamas eine Leiche gefunden hat, mutmaßlich im Gebiet von Beit Lahia. Während die Organisation gegenüber Vermittlern behauptete, es handle sich nicht um einen Entführten, berichtete Al-Jazeera das Gegenteil. Israel verlangt von Hamas eine sofortige Übergabe.
Hamas-nahe Medien meldeten zudem, dass bewaffnete Kämpfer des militärischen Arms am Morgen im Flüchtlingslager Jabalya nach einem Körper suchen. Auffällig ist, dass Mitarbeiter des Roten Kreuzes die Suche begleiteten – ein Zeichen für den hochsensiblen diplomatischen Charakter des Vorgangs.
Bereits gestern erklärte Hamas-Sprecher Hazem Qassem im Sender Al-Jazeera, die laufende Suche trotz großer Schwierigkeiten zeige die „volle Verpflichtung zum Abkommen“. Gleichzeitig beschuldigte er Israel, den Übergang in die zweite Phase zu verzögern, und forderte die Vermittler auf, Druck auf Jerusalem auszuüben, den Grenzübergang Rafah zu öffnen und das nächste Stadium einzuleiten.
In Gaza befinden sich weiterhin zwei Leichname entführter Zivilisten und Soldaten:
der 24-jährige Ran Gu’ily von der Polizeispezialeinheit Yassam, der nach einem Gefecht im Kibbuz Alumim verschleppt wurde, sowie der 43-jährige thailändische Arbeiter Sotthisak Rinthalak, der im Kibbuz Be’eri ermordet und anschließend entführt wurde.
Die Vermittlungsbemühungen gehen weiter, doch nach aktuellem Stand endet dieser Tag ohne Rückführung. Die Ungewissheit für die Familien der Opfer bleibt bestehen – und mit ihr die politische und moralische Schwere dieses Themas.
Autor: Redaktion
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Montag, 01 Dezember 2025