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Alon Ohel warnt Israel vor dem nächsten Angriff und erzählt von seinem Weg zurück ins Leben

Alon Ohel warnt Israel vor dem nächsten Angriff und erzählt von seinem Weg zurück ins Leben


Er überlebte Tunnel, Terror und Monate der Dunkelheit. Jetzt spricht Alon Ohel über seine Rückkehr ins Leben und über die Bedrohung, die Israel in wenigen Jahren erneut treffen wird.

Alon Ohel warnt Israel vor dem nächsten Angriff und erzählt von seinem Weg zurück ins Leben

Alon Ohel sitzt im Studio und wirkt zugleich präsent und fern. Man erkennt sofort, dass seine Gedanken noch immer zwischen dem Leben draußen und der Hölle der Gefangenschaft pendeln. Monate unter der Erde machten ihn zu einem Zeugen der Überzeugungen, die in Gaza gegen Israel kultiviert werden. Er formuliert es ohne Umschweife: In fünf, sieben oder zehn Jahren wird ein neuer Angriff kommen. Nicht aus taktischen Gründen, sondern weil die Gesellschaft, die ihn gefangen hielt, zutiefst davon überzeugt ist, dass ein weiterer Angriff auf Israel unvermeidlich ist. Diese Überzeugung ist keine Randerscheinung, sondern das Ergebnis systematischer Indoktrination.

Und doch stellt Ohel das Leben in den Mittelpunkt. Er beschreibt, dass er in jedem einzelnen Moment entschied weiterzuleben, weiterzukämpfen, um zu seiner Familie zurückzukehren. Diese Entscheidung wurde zu seinem inneren Rettungsanker. Selbst in den dunkelsten Augenblicken suchte er nach einer Möglichkeit, sich emotional auf den Beinen zu halten. Sein persönlicher Sieg ist nicht nur eine private Geschichte, sondern ein Spiegel der kollektiven Stärke Israels. Als ihm ein Reservist mit vierhundert Einsatztagen in Gaza begegnete und ihm sagte sie hätten für ihn gekämpft, wurde ihm die Dimension dieser Solidarität erstmals bewusst.

Ohel nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Menschen in Gaza hätten aus ihrer Sicht nichts zu verlieren, sagt er. Für sie sei die Zerstörung Israels ein Ziel und keine Drohung. Sein eigenes Leben hingegen sei erfüllt von Familie, Zukunft und Identität. Gerade dieser Unterschied mache klar, wie dringend Israel wachsam bleiben müsse. Er spricht nicht über ein theoretisches Risiko. Er spricht über eine Erwartung, die ihm seine Bewacher selbst offen erklärten. Wer das ignoriert, gefährdet Israels Zukunft.

Als das Gespräch auf den Eurovision Boykott durch einige Länder kommt, bleibt Ohel ruhig. Musik sei dazu da, Menschen zu verbinden, sagt er, nicht dazu, Gräben zu vertiefen. Für ihn ist Musik sogar ein Teil seiner eigenen Heilung. Wer im Dunkel der Tunnel überlebt hat, nimmt Kultur und Freiheit nicht als Selbstverständlichkeit hin.

Er erzählt, wie er im Schacht der Gefangenschaft versuchte, die Zeit nicht zu verlieren. Wie er anhand der täglichen Gebetsrhythmen der Wächter Tage und Nächte voneinander trennte. Wie wichtig es ihm war, seinen Geburtstag zu erkennen, um ein Gefühl von Identität zu bewahren. Und wie er einmal sogar eine kleine Süßigkeit bekam, ein absurdes Detail mitten in einem Umfeld der Brutalität, das die Grausamkeit erst richtig greifbar macht.

Was ihn heute antreibt, ist die Klarheit über den Wert seines Lebens. Dass er überhaupt hier sitzt, spricht, atmet und erzählt, ist für ihn selbst der Beweis, dass er die Hamas besiegt hat. Doch dieser Triumph verpflichtet. Er fordert Israel auf, die Realität ernst zu nehmen und sich auf die nächste Bedrohung vorzubereiten. Der Hass verschwinde nicht. Die Ideologie, die seine Entführer antrieb, sei ungebrochen. Darum sei Stärke keine Wahl, sondern Notwendigkeit.

Am Ende bleibt eine Botschaft, die persönlicher kaum sein könnte: Leben ist eine Entscheidung. Er hat sie getroffen. Israel müsse sie ebenfalls treffen – jeden Tag aufs Neue.


Autor: Redaktion
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Samstag, 06 Dezember 2025

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