Costa Ricas Entscheidung für Jerusalem: Ein kleiner Staat setzt ein großes diplomatisches Signal

Costa Rica verlegt den Schwerpunkt seiner Israelpolitik und öffnet ein offizielles Handels- und Innovationsbüro in Jerusalem. Gleichzeitig entsteht ein Freihandelsabkommen, das beiden Ländern neue strategische Möglichkeiten eröffnet.

Costa Rica plant im ersten Quartal 2026 die Eröffnung eines diplomatischen Büros für Handel und Investitionsinnovation in Jerusalem. Dieser Schritt verleiht dem Staat eine besondere Nähe zu Israel und lässt die politische Landschaft in Mittelamerika aufmerksam werden. Außenminister Gideon Saar verkündete die Entscheidung nach einem Treffen mit dem costa ricanischen Handelsminister Manuel Tovar und sprach von einem entscheidenden Werkzeug, das die technologische und wirtschaftliche Zusammenarbeit auf ein neues Niveau heben werde.

Die Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem beide Länder bereits einen weiteren Meilenstein vorbereiten: den Abschluss eines Freihandelsabkommens. Wirtschaftsminister Nir Barkat und Minister Tovar wollen das Dokument in den kommenden Tagen feierlich unterzeichnen. Die Vereinbarung soll Handelsbarrieren senken, den Austausch von Technologien erleichtern und israelischen Unternehmen Zugang zu neuen Märkten eröffnen, während Costa Rica stärker an Israels Innovationssektor teilhat. Für ein Land, das seit Jahren in Bildung, Digitalisierung und nachhaltige Technologien investiert, ist die Annäherung an Israel eine konsequente Fortführung seiner Strategie.

Doch die Entscheidung trägt auch eine moralische und politische Dimension. Saar dankte Costa Rica ausdrücklich für die Übernahme der IHRA Definition von Antisemitismus. Dieses Bekenntnis, das weltweit nur eine begrenzte Zahl von Staaten abgegeben hat, wird in Jerusalem als Zeichen echter Partnerschaft bewertet. Ebenso würdigte er Präsident Rodrigo Chavez Robles für dessen klare Haltung zugunsten Israels in einer Zeit, in der der internationale Ton häufig rau, verzerrt oder selektiv gegenüber dem jüdischen Staat ausfällt.

Costa Rica verfolgt traditionell eine eigenständige Außenpolitik und hat sich immer wieder bewusst für enge Beziehungen zu Israel entschieden. Das neue Büro in Jerusalem wird weit mehr sein als eine formale Einrichtung. Es wird zu einer Drehscheibe für wirtschaftliche Entwicklung, wissenschaftliche Projekte und technologische Kooperation, die beide Länder langfristig stärken kann. Für Israel bedeutet es eine weitere internationale Stimme, die die Legitimität Jerusalems als Hauptstadt anerkennt und diese Anerkennung sichtbar macht.

Ein solcher Schritt sendet zudem eine Botschaft an andere Staaten in Mittelamerika, die sich zwischen geopolitischen Lagern positionieren müssen. Ein Land, das keinen automatischen Nutzen aus einer Annäherung an Israel zieht, entscheidet sich dennoch bewusst dafür. Es tut es, weil es die Zukunft in gemeinsamer Entwicklung sieht und weil es Werte teilt, die auf Freiheit, Innovation und internationaler Zusammenarbeit beruhen.

Während das Freihandelsabkommen nun die letzten diplomatischen Hürden nimmt, deutet vieles darauf hin, dass der Austausch zwischen beiden Ländern schneller wachsen wird als erwartet. Neue Projekte in Agrartechnik, nachhaltiger Energie, Cybersicherheit und Start up Kooperationen könnten schon bald konkrete Formen annehmen. Das neue Büro in Jerusalem wird dafür zur strategischen Plattform.

Costa Rica zeigt, wie Diplomatie aussehen kann, wenn sie auf Überzeugung basiert. Und Israel erhält ein weiteres Zeichen echter Freundschaft in einer Zeit, in der solche Gesten an Bedeutung gewinnen. Dieser Schritt beweist: Auch ein kleiner Staat kann ein großes Signal setzen, wenn er weiß, wofür er steht.

Autor: Redaktion
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Montag, 08 Dezember 2025