Türkei fordert Zugang nach Gaza obwohl sie jahrelang die Terrororganisation Hamas unterstützte

Ankara präsentiert sich als Stabilitätsgarant für Gaza. Für Israel ist das unvereinbar mit der Tatsache, dass die Türkei über Jahre eine der zentralen politischen Schutzmächte der Terrororganisation Hamas war.

Die türkische Regierung beansprucht derzeit eine Rolle, die aus israelischer Sicht zutiefst widersprüchlich ist. Türkische Sicherheitsquellen erklären, die Streitkräfte seien bereit, nach Gaza entsandt zu werden, und die USA würden Israel drängen, dieser Teilnahme zuzustimmen. Ankara bezeichnet Israels Ablehnung als rein politisch und behauptet, ohne türkische Truppen könne die Stabilisierung scheitern. Doch diese Darstellung blendet einen wesentlichen Punkt aus. Die Türkei war über Jahre einer der verlässlichsten internationalen Rückhalte für die Hamas, eine Terrororganisation, deren Gewalt am siebten Oktober Israel ins Zentrum eines existenziellen Angriffs stellte.

Dass ausgerechnet Ankara nun die Rolle eines neutralen Garanten beansprucht, stößt in Jerusalem auf tiefes Misstrauen. Erdogan hat die Hamas wiederholt als legitime Bewegung dargestellt, Hamas Funktionären politische Deckung gewährt und öffentlich gegen Israel agiert, selbst in Momenten massiver Angriffe auf Zivilisten. Diese langjährige Unterstützung ist nicht Randnotiz, sondern Grundkonflikt. Eine Stabilisierungstruppe darf nicht von einem Staat angeführt oder geprägt werden, der die Terrororganisation politisch stärkte, die Israel angegriffen hat und dessen Bevölkerung noch immer verwundet, trauert und sich verteidigen muss.

Die jüngsten Äußerungen aus Ankara verschärfen das Bild. Türkische Sicherheitsquellen warfen Israel vor, es wolle angeblich die Gewalt fortsetzen, wenn es die Teilnahme der Türkei ablehne. Solche Anschuldigungen sind nicht nur sachlich haltlos. Sie ignorieren vollständig, dass die Hamas am siebten Oktober Massaker an israelischen Zivilisten verübte, Menschen entführte, folterte und ermordete. Diese Realität wird in der türkischen Rhetorik systematisch ausgeblendet. Ein Staat, der die Täter politisch protegierte, kann nicht glaubwürdig behaupten, heute Stabilität sichern zu wollen.

Ankara arbeitet parallel daran, die eigene Rolle regional auszubauen und sich als unverzichtbarer Partner zu präsentieren. Treffen mit Katar und Ägypten, flankiert durch Gespräche mit US Vertretern, sollen die Botschaft festigen, die Türkei sei für die Nachkriegsordnung zentral. Doch für Israel ist jede internationale Mission nur dann tragfähig, wenn sie unparteiisch agiert und nicht erneut als politisches Werkzeug missbraucht werden kann. Die Türkei erfüllt diese Voraussetzung nicht. Ihr Verhalten der vergangenen Jahre zeigt, dass sie eine Partei im Konflikt ist, keine neutrale Instanz.

Die sicherheitspolitischen Konsequenzen wären gravierend. Eine Truppe mit türkischer Beteiligung würde eine Macht einbringen, die wiederholt gegen Israel agitiert und die Hamas nie klar als Terrororganisation bezeichnet hat. Für Jerusalem ist das unvereinbar mit dem Schutz seiner Bürger. Die internationale Stabilisierung Gazas darf nicht zur Bühne für Staaten werden, die über Jahre zur Stärkung jener Kräfte beitrugen, die Israel angegriffen haben.

Die Debatte ist damit mehr als ein technischer Streit über Einsatztruppen. Sie ist ein Test, ob die internationale Gemeinschaft bereit ist, aus den Ereignissen des siebten Oktober Konsequenzen zu ziehen. Eine Struktur, die von Staaten mit offener Nähe zur Hamas geprägt wird, kann keine Sicherheit garantieren. Israel hat das Recht und die Pflicht, genau das einzufordern. Stabilisierung beginnt nicht mit politischen Gesten, sondern mit der klaren Erkenntnis, dass die Hamas eine Terrororganisation ist und dass ihre alten Unterstützer nicht die Architekten einer neuen Ordnung sein können.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Staff Sgt. Donna Davis - https://www.dvidshub.net/image/2709269/turkish-soldiers-and-serbian-armed-forces-conduct-more-than-just-routine-patrol, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=107227812

Dienstag, 09 Dezember 2025