Israel fliegt erneut Angriffe auf Hisbollah-Stellungen im LibanonIsrael fliegt erneut Angriffe auf Hisbollah-Stellungen im Libanon
Während viele in Europa noch auf diplomatische Durchbrüche hoffen, zieht Israel eine klare Grenze. Die Luftangriffe im Süden Libanons sind kein Signal der Ungeduld, sondern der Verantwortung gegenüber den eigenen Bürgern.
Am frühen Freitagmorgen hat die israelische Luftwaffe gezielt Stellungen der Hisbollah im Süden Libanons angegriffen. Es war kein überraschender Schlag und auch kein spontaner Akt militärischer Härte. Israel reagiert auf eine Entwicklung, die sich seit Monaten abzeichnet und die in Jerusalem niemand mehr ignorieren kann. Trotz geltender Vereinbarungen, trotz internationaler Vermittlung und trotz klarer Warnungen setzt die Hisbollah ihren militärischen Aufbau fort. Ausbildungsstätten, Waffenübungen und operative Vorbereitungen liefen weiter, als gäbe es keine rote Linie.
Die getroffenen Ziele waren keine symbolischen Objekte. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um Trainingskomplexe der Radwan Einheit, jener Eliteeinheit der Hisbollah, die seit Jahren offen für den Ernstfall gegen Israel ausgebildet wird. Dort wurden Schießübungen durchgeführt, der Einsatz unterschiedlicher Waffentypen trainiert und Szenarien vorbereitet, die sich nicht gegen irgendeinen abstrakten Gegner richten, sondern konkret gegen israelische Soldaten und Zivilisten. Wer diese Realität ausblendet, verkennt die Bedrohung, mit der Israel im Norden täglich konfrontiert ist.
Für die Menschen in Galiläa ist Sicherheit kein politisches Schlagwort, sondern eine Frage des Alltags. Sie erinnern sich an Evakuierungen, an Raketenalarme, an Nächte in Schutzräumen. Dass es derzeit keine Änderung der Sicherheitsanweisungen gibt, ist kein Zeichen von Entwarnung, sondern Ausdruck kontrollierter Lageeinschätzung. Israel greift gezielt an, um genau das zu verhindern, was sonst unausweichlich wäre: eine Eskalation, die von der Hisbollah bewusst in Kauf genommen wird.
Bemerkenswert ist dabei das internationale Umfeld. Die Vereinigten Staaten haben der libanesischen Regierung eine klare Frist gesetzt. Bis Anfang 2026 soll die Hisbollah entwaffnet werden. Diese Forderung ist nicht neu, doch erstmals wurde sie mit unmissverständlichen Konsequenzen verbunden. Die Botschaft aus Washington ist deutlich: Wenn Beirut nicht handelt, wird Israel handeln. Dass die libanesische Führung bislang vor allem zögert, Ausflüchte sucht und symbolische Schritte präsentiert, verstärkt in Jerusalem den Eindruck, dass Worte allein die Realität nicht verändern.
Israel steht damit erneut in einer Situation, in der es zwischen internationaler Geduld und eigener Verantwortung abwägen muss. Die Hisbollah nutzt jede Phase relativer Ruhe, um ihre Fähigkeiten auszubauen. Präzisionsraketen, Drohnen und moderne Aufklärungsmittel sind kein Geheimnis mehr, sondern Teil einer offenen Strategie. Wer jetzt fordert, Israel solle abwarten, fordert de facto, dass israelische Städte erneut zum Ziel werden.
Die Angriffe im Süden Libanons sind daher kein Bruch bestehender Absprachen, sondern ihre Durchsetzung. Ausbildungszentren einer Terrororganisation, die offen mit Gewalt droht, sind keine legitimen militärischen Einrichtungen eines souveränen Staates. Sie sind Ausdruck eines Machtmissbrauchs, der den Libanon selbst in Geiselhaft nimmt. Dass Israel diesen Zustand nicht akzeptiert, ist weder aggressiv noch unverhältnismäßig, sondern folgerichtig.
Gleichzeitig zeigt sich, wie fragil die Waffenruhe ist. Ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten wirkt sie aus israelischer Sicht zunehmend ausgehöhlt. Die Hoffnung, dass internationale Mechanismen die Hisbollah bremsen würden, hat sich bislang nicht erfüllt. Deshalb setzt Israel auf Abschreckung durch Konsequenz. Jeder Versuch der militärischen Erneuerung wird beantwortet, nicht aus Lust an der Konfrontation, sondern aus dem Wissen um die Alternative.
Wer die Lage verstehen will, muss sich von der Illusion verabschieden, dass Untätigkeit Stabilität schafft. In Israels Norden entscheidet sich Sicherheit nicht in Konferenzräumen, sondern an der klaren Haltung gegenüber einer Terrororganisation, die keine Ruhe sucht. Die aktuellen Luftschläge sind Ausdruck dieser Haltung. Sie sagen nicht mehr und nicht weniger als das: Israel wird nicht warten, bis der nächste Krieg beginnt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Freitag, 12 Dezember 2025